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Nächstes Endspiel: Mittwoch kommt Göppingen

Bundesliga

Nächstes Endspiel: Mittwoch kommt Göppingen

Für den THW Kiel steht nach dem begeisternden Einzug ins "Final4" der "VELUX EHF Champions League bereits am Mittwoch das nächste "Endspiel" an: In der DKB Handball-Bundesliga haben die "Zebras" bis zum Saisonende am 5. Juni noch fünf Finalspiele vor sich, in denen es um alles oder nichts gehen wird. Das erste beginnt am Mittwoch um 20.15 Uhr. Gegner in der Sparkassen-Arena, für die es noch einige Karten gibt, ist der wiedererstarkte Tabellenfünfte Frisch Auf Göppingen. Sport1 überträgt die Partie live im Fernsehen, Zwischenstände gibt es im Liveticker hier auf der THW-Homepage.

Fünf Mal Finale

Das Titelrennen in der DKB Handball-Bundesliga spitzt sich zu - auch wenn die Rhein-Neckar Löwen am vergangenen Freitag in Wetzlar verloren und so in der Tabelle mit einem Zwei-Punkte-Rückstand in den Endspurt geht. Für die "Zebras" hat sich indes wenig geändert: Wollen sie am 5. Juni ihren 20. Titel feiern, geht es in den kommenden Partien für sie weiter um alles oder nichts. Fünf Finalspiele stehen an - den Auftakt macht die Heimpartie am kommenden Mittwoch gegen Göppingen.

Spannendes Rest-Programm der beiden Titelanwärter

Die Gäste, die um einen Qualifikationsplatz für den europäischen Wettbewerb kämpfen, werden es den "Zebras" genauso schwer machen wie der VfL Gummersbach (15. Mai, auswärts), GWD Minden (Heimspiel am 20. Mai), die TSV-Hannover-Burgdorf im Auswärtsspiel am 3. Juni und der TBV Lemgo, der zum Saisonfinale am 5. Juni in Kiel erwartet wird. Die Rhein-Neckar Löwen beenden die Saison in Magdeburg und dürfen sich zuvor gegen Balingen (20.5.), in Lübbecke (23.5.), gegen die Füchse Berlin (26.5.) und die TSG Ludwigshafen-Friesenheim (3.6.) keinen Ausrutscher mehr erlauben.

Noch Tickets erhältlich

Doch auf die Ergebnisse des Verfolgers blicken die "Zebras" nicht. "Es ist unsere Stärke, dass wir immer nur auf uns schauen", sagt Kapitän Filip Jicha. "Das haben wir immer schon getan, und das werden wir nicht ändern. Jetzt wollen wir mit der Hilfe unserer Fans zwei Punkte gegen Göppingen holen, und dann sehen wir weiter." Die "Zebras" hoffen dabei auf eine Finalstimmung in jedem ihrer Heimspiele. "Unsere Fans helfen uns enorm", sagt Jicha. Für die Partie gegen Göppingen gibt es noch Tickets an allen bekannten Vorverkaufsstellen, mit der Print@Home-Option im Onlineshop (hier direkt Tickets sichern!) und eventuell an der Abendkasse am Mittwoch.

Andersson führt Göppingen zurück nach oben

Das Spiel am Mittwoch wird richtungsweisend sein, hat Frisch Aufs! neuer Trainer Magnus Andersson bei den Süddeutschen doch ganze Arbeit geleistet: Nachdem es in den vergangenen Jahren stets bergab ging, hat Andersson sein Team inzwischen wieder auf Siege gepolt und sein Ziel, die Göppinger mittelfristig wieder im oberen Tabellendrittel zu etablieren, bereits in seiner ersten Spielzeit erreicht. Sein Rezept: Die Abwehr stabilisieren und wieder mehr Heimstärke demonstrieren.

Torgefährliche "Neue"

Und die Gegenwart sorgt für frohe Mienen bei den Süddeutschen. Magnus Andersson gelang es in Rekordzeit, aus den guten Individualisten wieder eine erfolgreiche Mannschaft zu formen, in der vor allem die beiden "Neuen" Zarko Zesum und Kevynn Nyokas eine wichtige Rolle spielen: Der sprung- und wurfgewaltige Linkshänder begeisterte die DKB Handball-Bundesliga und erzielte bisher 86 Treffer. Umso ärgerlicher, dass Nyokas aller Voraussicht nach wegen einer Knieverletzung am Mittwoch nicht wird spielen können. Rechtshänder Zesum erzielte bisher sogar 124 Tore und ist damit unter den zehn besten Feldtorschützen der "stärksten Liga der Welt" gelistet. Noch treffsicherer ist Marcel Schiller: Der Linksaußen netzte bisher 195 Mal ein und steht aktuell auf Platz drei der Bundesliga-Torschützenliste.

Frisch Auf! deutlich konstanter

Torgefährlicher Außen: Marcel Schiller.Doch nicht nur die individuellen Ergebnisse stimmen in diesem Jahr bei Frisch Auf!: Mit mannschaftlicher Geschlossenheit stoppten die Grün-Weißen den Abwärtstrend der vergangenen Jahre und haben fünf Spieltage vor dem Saisonende die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb fest im Blick. Die Grundlage für die bisher so erfolgreiche Saison legte Göppingen mit einem Traumstart: Vier Siege und ein Unentschieden katapultierten Frisch Auf! sogar bis auf den zweiten Tabellenrang, bis die Rhein-Neckar Löwen Göppingens Sprung an die Spitze verhinderten. Dennoch: Der neunmalige deutsche Hallenmeister tritt unter der Ägide des neuen Coaches Magnus Andersson deutlich konstanter als in den Vorjahren auf. 

Göppingen auf Europa-Kurs

Vor allem die Heimbilanz mit derzeit 21:11 Punkten und bisher zehn Heimsiegen, und damit bereits sechs doppelten Punkterfolgen mehr als in der kompletten vergangenen Saison, sorgte wieder für fröhlichere Gesichter bei den FAG-Verantwortlichen. Das honorieren auch die Fans: 4900 Zuschauer pilgern im Schnitt in die EWS Arena, dreimal wurde bereits "ausverkauft" vermeldet. Da Frisch Auf! zudem auch auswärts regelmäßig punktete, liegen die Grün-Weißen nach den "schwarzen Jahren" wieder auf Erfolgskurs - und der könnte sie am Ende sogar wieder auf eine Europa-Tournee führen.

Wichtige Punkte im Meisterschaftsrennen

Doch auf diesem Kurs wollen die Kieler sie am Mittwoch nicht unterstützen. zu wichtig sind die Punkte für die "Zebras" im Titelrennen, als man dem Kontrahenten Geschenke machen könnte. "Wir wollen gewinnen und unsere fantastischen Fans mit einem guten Gefühl in die Länderspielpause entlassen", sagt THW-Nationalspieler Patrick Wiencek. Schiedsrichter der Partie am Mittwoch sind Robert Schulze und Tobias Tönnies. Auf geht's, Kiel!

KN: THW bangt vor dem Göppingen-Spiel um Palicka

Kiel. Alfred Gislason fand nach dem 31:23-Sieg im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Pick Szeged nicht in den Schlaf. Was macht der Trainer des Handballmeisters THW Kiel also? Logisch, er schaute sich in der Nacht auf den Montag noch ein Video dieses Spiels an. Warum auch nicht, schließlich sah er viele Dinge, die ihm Mut machten, dass seine Mannschaft auch heute (20.15 Uhr/live bei Sport1) im Heimspiel gegen FA Göppingen erfolgreich auftritt.  "Wir müssen unsere starke Abwehrleistung wiederholen", sagt Gislason, der wohl auf einen der Helden seiner Videonacht verzichten muss: Andreas Palicka. Der Torhüter hatte sich fünf Wochen nach seinem Sehnenanriss im Oberschenkel in den Dienst des Teams gestellt, weil der Verein auch dauerhaft auf Johan Sjöstrand (Maltafieber) verzichten muss. Der Schwede hatte mit einer starken Leistung maßgeblichen Anteil daran, dass die Zebras den Zwei-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel (29:31) überzeugend ausbügeln konnten. Erst in der bedeutungslosen Schlussphase ließ er sich, von Krämpfen geplagt, auswechseln. "Mir fehlen in der Reha eigentlich noch zwei Wochen", sagt Palicka. "Aber weil die Mannschaft mich brauchte, bin ich dieses Risiko eingegangen." Er werde sich auch gegen Göppingen auf die Bank setzen, in der Hoffnung aber, dass Kim Sonne (22) und Steinar Ege (43) seinen Einsatz überflüssig machen. "Kim hat das in der Bundesliga bisher sehr gut gelöst", sagt Palicka. "Ich bin aber nicht der Typ, der dieser Situation aus dem Weg geht. Wenn Alfred sagt, ich soll ins Tor gehen, dann mache ich das." Auch Gislason weiß, dass die Kieler nur Profit aus dem Patzer der Löwen (27:31 in Wetzlar) schlagen, wenn sie den Liga-Fünften besiegen. "Göppingen spielt eine gute Saison", sagt Gislason. "Wir müssen höllisch aufpassen." Allerdings werden seinem Kollegen Magnus Andersson verletzungsbedingt mit Felix Lobedank und der französischen Weltmeister Kevynn Nyokas voraussichtlich beide Linkshänder im Rückraum fehlen. Für Henrik Lundström ist dieser Tag doppelt wichtig. Der nach dem Kreuzbandriss von Dominik Klein reaktivierte Linksaußen wird bereits ab 19 Uhr die Daumen drücken: Dann trifft Redbergslid Göteborg, dessen Manager er ist, im fünften und entscheidenden Play-Off-Spiel auf Guif Eskilstuna. Noch ein Sieg, und der Traditionsverein ist im Halbfinale um die schwedische Meisterschaft - das gab es zuletzt vor acht Jahren. (Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 22.04.2015)