Bundesliga
THW gewinnt klar in Lübbecke
Zwei wichtige Bundesliga-Punkte in der Königsklassen-Derby-Woche: Der THW Kiel hat zwischen den beiden Achtelfinal-Spielen in der "VELUX EHF Champions League" seine Erfolgs-Serie in der DKB Handball-Bundesliga auf acht Siege in Folge ausgebaut. Am Mittwochabend gewannen die Kieler beim TuS N-Lübbecke klar mit 31:24 (15:9). Bester Torschütze in der Merkur-Arena war Niclas Ekberg mit sechs Treffern. Durch den Sieg, zu dem Johan Sjöstrand mit beachtlichen 18/4 Paraden beitrug, behaupteten die "Zebras" die Tabellenführung vor den punktgleichen Rhein-Neckar Löwen, die GWD Minden mit 28:23 bezwangen.
Kim Sonne für Andreas Palicka
Die Reise nach Ostwestfalen nicht mit angetreten hatte Torhüter Andreas Palicka. Der Schwede hatte sich beim grandiosen 30:21-Derbysieg am Sonntag in Flensburg am Oberschenkel verletzt und wird den "Zebras" mindestens drei weitere Wochen fehlen (siehe Extra-Bericht). Für ihn rückte der dänische Nachwuchskeeper Kim Sonne in den Kader. Er spielte in der Schlussphase, bekam von Maximiliam Schubert einen Kopftreffer und hielt noch einen weiteren freien Ball. Der grippegeschwächte Rechtsaußen Christian Sprenger blieb ebenfalls in der Landeshauptstadt.
THW zieht nach zehn Minuten davon
Beide Teams legten in der ausverkauften Merkur-Arena los wie die Feuerwehr: Nach 1:28 Minute stand es bereits 2:2, gar nur 16 Sekunden brauchten die "Zebras", um mit einem Doppelpack durch Marko Vujins Neunmeter-Geschoss und Niclas Ekbergs Gegenstoß nach Jicha-Steal das 4:2 zu erzielen. Der TuS blieb dran - bis zur zehnten Minute. Nach Tauabos Siebenmeter zum 4:5 zogen die "Zebras" davon. Sieben Minuten lang blieb die offensive THW-Deckung mit einem guten Johan Sjöstrand dahinter ohne Gegentor, was Klein, Ekberg mit einem spektakulären Dreierpack und Steffen Weinhold im Gegenstoß zur 10:4-Führung nutzten.
Sonntag zweites Königsklassen-Derby
Die "Zebras" reisten direkt nach dem Spiel zurück an die Förde, wo sie sich ab Donnerstag auf das Derby gegen die SG Flensburg-Handewitt vorbereiten werden. Das Rückspiel im Achtelfinale der "VELUX EHF Champions League" wird am kommenden Sonntag um 19.30 Uhr (live auf sky) in der Sparkassen-Arena angepfiffen. Diese wird dann mit 10.285 Zuschauern ausverkauft sein: Es gibt nur noch wenige Stehplätze (direkt zum THW-Ticketshop). Kiel ist bereit für das Achtelfinal-Derby, Teil 2!
Zur Pause sechs Tore vor
Da waren 17 Minuten gespielt - drei Minuten später war der Vorsprung noch deutlicher. Klein erzielte per Heber in Überzahl das 11:5, Jicha tankte sich an den Kreis durch und lupfte den Ball ebenfalls über den großen Malte Semisch im TuS-Tor hinweg, und Vujin erzielte trocken das 13:5. Die "Zebras" schienen einem Kantersieg entgegen zu streben. Allerdings: Angesichts der hohen Führung ließ die Konzentration etwas nach. Semisch zeichnete sich ein ums andere Mal aus, und Tor um Tor pirschten sich die Gastgeber heran. Als diese mit einem 4:1-Lauf in sieben Minuten auf 9:14 verkürzt hatten (28.), reichte es Alfred Gislason: Er nahm eine Auszeit, nach der Sjöstrand mit einer schönen Parade und der an den Kreis eingelaufene Ekberg mit seinem bis dato fünften Treffer den 15:9-Halbzeitstand sicherten.
Zehn-Tore-Führung
Nach dem Wechsel wollten die "Zebras" schnell endgültige Klarheit. Gislason hatte durchgewechselt, ließ nun Weinhold auch im Angriff spielen und brachte Duvnjak und Canellas. Weinhold und "Dule" brachten den THW mit 17:9 in Führung, ehe sich beide Offensivreihen einen Shootout mit wechselnden Treffern bis zum 20:13 für den THW lieferten. Dann netzte Weinhold erst in Billard-Manier mit Innenpfosten und Semisch ein, dann machte er es traditionell von halbrechts. Und als Ekberg zum 23:13 traf, war die Partie 18 Minuten vor dem Ende so gut wie entschieden. Auch, weil Sjöstrand weiterhin glänzend hielt - unter anderem gegen Schubert im Siebenmeter-Duell mit Nachwurf. Der Sieger? Sjöstrand.
Souveräner Erfolg
Was folgte, waren zwei Remer-Würfe am Kopf des Schweden vorbei. Der sechsfache Torschütze entschuldigte sich zwar prompt, zog sich aber dennoch den Zorn der Kieler zu. Die ließen es nun vor allem im Angriff etwas zu hektisch angehen, was die Gastgeber ein wenig zurück ins Spiel brachte. Neun Minuten vor dem Ende stand es "nur" noch 26:20 für den Rekordmeister, der aber nicht mehr ernsthaft in Gefahr geriet: Duvnjak und Jicha erhöhten wieder, und am Ende feierten die "Zebras" einen souveränen Mannschaftssieg: Mit 31:24 holten sie inmitten der Derby-Woche zwei wichtige Zähler im Meisterschafts-Rennen.