Teil eins der "Löwen-Tage": Mittwoch kommt der BHC
BHC schlägt Flensburg
Klassenerhalt so gut wie sicher
Torgefährlicher Rückraum
Noch einige Tickets erhältlich
KN: Besteht die Flügelzange diesmal aus Linkshändern?
Kiel. Die nächsten Tage stehen für Handballmeister THW Kiel im Zeichen des Löwen. Heute (20.15 Uhr) sind die „Bergischen Löwen“ zu Gast, der Bergische HC (11.). Am Sonntag (17.15 Uhr/Sport1) hebt sich in der Kieler Arena der Vorhang für ein erstes Endspiel: Die Rhein-Neckar Löwen sind mit dem Tabellenführer punktgleich (50:6), spüren aber aufgrund des Torverhältnisses (-30) einen deutlich höheren Druck. An diesen Handball-Hit denkt bei den Zebras auch angesichts der Verletzung von Dominik Klein (Kreuzbandriss) derzeit keiner. Da mit Rune Dahmke (Außenbandanriss) auch der zweite Linksaußen fehlt, ist es denkbar, dass Alfred Gislason seine Rechtsaußen Niclas Ekberg und Christian Sprenger auf beide Flügel stellen wird. Schon im Spiel gegen die Rhein-Neckar Löwen, so hofft Gislason, kehrt Dahmke wieder zurück. Ihm traut er durchaus zu, auch in einem solchen Spiel eine gute Rolle zu spielen. "Er ist so weit." Da Klein mindestens sechs Monate ausfällt, hat Thorsten Storm sich bereits auf die Suche gemacht. Namen will der Manager nicht nennen, nach KN-Informationen steht aber wohl schon zeitnah ein Ersatz zur Verfügung. Gegen den Bergischen HC muss Gislason erneut auf Johan Sjöstrand verzichten. Der Torhüter fehlte bereits beim 36:22-Sieg gegen den HC Erlangen am Sonntag wegen einer Grippe. Kehrt er nicht heute in den Trainingsbetrieb zurück, wäre er, so Gislason, auch gegen die Rhein-Neckar Löwen keine Option. Zwischen den Pfosten stehen also erneut Nachwuchsmann Kim Sonne (22) und Steinar Ege (42). Gislason hat vor dem Spiel gegen die kleineren Löwen also allen Grund zur Sorge. Zumal er großen Respekt vor dem BHC hat, der eine "sehr aggressive 6:0-Deckung" spielt und mit Viktor Szilagyi einen intelligenten Mittelmann besitzt. "Abgezockter als er kann man gar nicht spielen", sagt Gislason über den Österreicher, der am Sonntag den BHC zu einem souveränen 36:31-Sieg gegen Flensburg (36:31) führte. Allerdings: Verlassen die "Bergischen Löwen" die vertraute Umgebung, werden die Krallen stumpf. So dauerte es bis zum 23. Spieltag, ehe sie bei GWD Minden (30:28) erstmals auswärts punkten konnten. In Kiel ist die Bilanz besonders trostlos (24:34, 18:34). Szilagyi, der von 2005 bis 2008 Kieler war und hier dreimal Meister wurde, hat wenig Hoffnung, dass sich daran etwas ändert. "Der THW hat eine ganz andere Qualität als wir und spielt nun schon seit zwei Monaten auf einem extrem hohen Level", sagt er. Für seine Löwen sei diese Partie die einfachste der Saison. "Sportlich ist sie aber auch die schwierigste." Ihr Ziel müsse sein, das Spiel so lange wie möglich offen zu halten. Zudem dürfe das Torverhältnis nicht aus den Augen verloren werden, es sei gut möglich, dass dies am Ende über den Abstieg entscheide. Neben Linksaußen Jan Artmann (Schulterverletzung) und dem Halblinken Milos Dragos (Schambeinentzündung) drohen alle Kreisläufer auszufallen. Benjamin Meschke brach sich gegen Flensburg die Hand, Maximilian Weiß musste wegen einer schweren Angina noch bis Montag Antibiotika nehmen, und Moritz Preuss pausierte zuletzt wegen Wadenproblemen. Szilagyi glaubt fest daran, dass der BHC sich in der Liga etablieren wird. "Der Verein hat ein großes Entwicklungspotenzial", sagt der 36-Jährige, der eine Ausstiegsklausel aus seinem bis Juni 2016 laufenden Vertrag besitzt. Schaffen die "Bergischen Löwen" den Klassenerhalt, wird er wohl noch eine letzte Saison als Spieler mitmischen. Anschließend ist für ihn denkbar, beim BHC andere Aufgaben zu übernehmen. "Es gibt beidseitig ein großes Interesse daran." (Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 1.4.2015)