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KN: Wieder Wettschießen im Bundesliga-Titelkampf

Bundesliga

KN: Wieder Wettschießen im Bundesliga-Titelkampf

Kiel. Die Hetzjagd nach Toren, Punkten und Siegen führt den THW Kiel morgen in den Südwesten zu einer badisch-pfälzischen Doppelrunde. Dem Bundesliga-Duell bei der TSG Ludwigshafen-Friesenheim am Sonntag (17.15 Uhr, siehe Vorbericht) folgt am Mittwoch (19 Uhr) auf der anderen Rheinseite das Topspiel des Pokal-Viertelfinals zwischen den Rhein-Neckar Löwen und den Zebras. Die Kieler haben daher gleich eine Fünf-Tages-Reise gebucht und kehren zwischen den Spielen gar nicht wieder nach Hause zurück.

THW Kiel macht mit 37:18-Sieg Werbung in eigener Sache

Vor dem morgigen Abflug dürfen die Spieler heute zumindest einen Tag trainingsfrei genießen. Nach dem vollen Programm mit dreimal Bundesliga und zweimal Champions League in nur 14 Tagen eine willkommene Pause. Denn zum Ausruhen gab es - zumindest in den Bundesliga-Spielen - keinen Anlass, auch wenn die deutlichen Siege gegen Bietigheim und Balingen anderes zu suggerieren scheinen. Doch die Situation im Bundesliga-Winter 2015 erinnert schon an den Titelkampf-Endspurt 2014, als die Rhein-Neckar Löwen und der THW Kiel Rekordsiege aneinanderreihten. Ein erneutes Wettschießen um die bessere Tordifferenz könnte sich auch jetzt wieder bis zum letzten Spieltag ziehen. THW-Trainer Alfred Gislason mag daran zwar noch nicht denken, da noch einige schwere Spiele auf dem Weg liegen und auch das direkte Bundesliga-Duell zwischen Zebras und Löwen (5. April, 17.15 Uhr) noch ansteht. THW-Manager Thorsten Storm, im vergangenen Jahr noch ein Löwe und am Ende knapp geschlagener Vize-Meister, kann sich ein erneutes Wettschießen durchaus vorstellen: "Beide Teams agieren absolut auf Augenhöhe. Wenn es wieder um das Torverhältnis geht, kann zumindest keiner sagen, er wäre nicht darauf vorbereitet gewesen. Deshalb werden beide Mannschaften immer versuchen, das Bestmögliche aus den Spielen herauszuholen." Wie das aussehen kann, musste HBW Balingen-Weilstetten am Mittwoch erfahren. Bis zum Abschluss hielten die Zebras das Galopp-Tempo bei und feierten beim 37:18 (zum Spielbericht) eine 19-Tore-Plus. Schmerzlich endete die Partie indes für den elfmaligen Torschützen Rune Dahmke. Ein harter Check in den Rücken ließ ihn zehn Minuten vor Ende ausscheiden. Inzwischen gab es aber Entwarnung. Die MRT-Untersuchung ergab keinerlei Knochenschädigungen. Einen dicken Bluterguss in der Rückenmuskulatur schleppt der 21-Jährige aber mit nach Süddeutschland. Und ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz des Grippe-geschwächten Kapitäns Filip Jicha. Für die rund 8000 Zuschauer war der klare THW-Sieg aber ein großes Spektakel und beste Werbung für ein Wiederkommen. Erstmals seit Jahrzehnten war die Sparkassen-Arena nicht ausverkauft. Der Grund war das Lizenzgerangel des HSV Hamburg im vergangenen Jahr, in dessen Folge HBW Balingen-Weilstetten per einstweiliger Verfügung als 19. Team in die Liga nachrückte. Damit war das Spiel vom Mittwoch nicht im Dauerkarten-Satz enthalten und im freien Verkauf. Die Halle zu Vier-Fünftel gefüllt zu haben, war für Thorsten Storm daher ein gutes Ergebnis. "Mit dieser Resonanz bin ich absolut zufrieden. 8000 Zuschauer wären für alle anderen Bundesligisten ein Traum. Vor der Saison hatte niemand mit diesem 18. Heimspiel rechnen können. Wir haben sehr treue Fans, die es uns erst ermöglichen, solch ein Team zusammenzubringen. Aber ich kann verstehen, wenn die Fans nicht jedes Spiel sehen können. So konnten wir viele neue Zuschauer mit einem tollen Spiel begeistern", sagt Storm und blickt bereits auf die kommende Saison, wenn es in der Vorrunde der Champions League gleich sieben Heimspiele zu besetzen gibt. "Wir werden viele Möglichkeiten nutzen, um die Menschen in der Umgebung zu informieren, dass sie den THW live sehen können - sei es mit Großplakaten, lebensgroßen Aufstellern von Spielern oder über die Social-Media-Kanäle. Man muss immer alle möglichen Wege gehen." (Von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 27.02.2015, Foto: Sascha Klahn)