Souveräner Sieg in Minden
THW weiter ohne Palicka und Jicha
Minden startet dank Doder stark
Der THW Kiel war also gewarnt und lief in der Anfangsphase zunächst einem Rückstand hinterher. Minden fand sich zunächst gegen die 3:2:1-Deckung der „Zebras“ mit Domagoj Duvnjak an der Spitze gut zurecht – auch dank dem gut aufgelegten Spielmacher Dalibor Doder. Zwar konnten Joan Cañellas und Duvnjak zunächst die Führungstreffer von Aleksandar Svitlica und Christoph Steinert egalisieren, doch nach der postwendenden Antwort durch Doder, einer Parade von Jens Vortmann gegen Marko Vujin, einem Steal von Miladin Kozlina gegen Cañellas und dem daraus resultierenden Konter durch Doder lagen die Gastgeber nach sechs Minuten unter dem Jubel ihrer Fans mit 4:2 in Front. Auch die Kieler Antwort durch Vujin und Duvnjak schockte die Hausherren nicht. Basierend auf den Paraden des stark beginnenden Vortmann erhöhten erneut Doder und Svitlica per Gegenstoß auf 6:4 für GWD.
Weinhold und Palmarsson drehen auf
Sechs Gegentore nach gerade einmal neun Spielminuten – Alfred Gislason konnte mit der Anfangsphase seiner Mannschaft keinesfalls zufrieden sein. Für den im Abschluss glücklosen Vujin durfte nun Steffen Weinhold auch im Angriff ran, und mit dem deutschen Nationalspieler nahm das Kieler Angriffsspiel mehr an Fahrt auf. Nach einem Ballverlust Doders bediente Weinhold Niclas Ekberg zum 5:6, den 6:6-Ausgleichstreffer erzielte der Linkshänder selbst. Und nachdem Doder zweimal im Abschluss scheiterte, traf Weinhold in der 14. Minute gar zur ersten Kieler Führung. Goran Perkovac nahm seine Auszeit und brachte mit Arne Niemeyer und Christoffer Rambo neues Personal für den Rückraum. Doch auch Gislason tauschte aus und beorderte Aron Palmarsson aufs Parkett. Und der Isländer drehte sofort auf, beantwortete Schmidts Ausgleich postwendend und erhöhte nach einem Steal Duvnjaks auf 9:7.
Knappe Kieler Pausenführung
THW zieht in Überzahl davon
Daher begann der THW den zweiten Durchgang in doppelter Überzahl, was Duvnjak sogleich zum 14:11 nutzte. Minden spielte im nächsten Angriff lange die Zeit runter, ehe Niemeyer bei drohendem Zeitspiel an Sjöstrand scheiterte und Ekberg per Gegenstoß auf 15:11 erhöhte. Und nachdem Cañellas an den Kreis auflöste und dort von Weinhold bedient wurde, hatten sich die Kieler keine vier Minuten nach Wiederanpfiff beim 16:11 ein kleines Torepolster erarbeitet. Dieses hatte auch in der Folgezeit Bestand, weil nun Duvnjak beim THW aufdrehte und zum 17:12 und 18:13 traf. Selbst die zweite Zeitstrafe gegen Wiencek steckten die „Zebras“ weg, weil der nun immer stärker werdende Johan Sjöstrand einen Siebenmeter Schmidts entschärfte und Cañellas bei drohendem Passivspiel gar auf 19:13 erhöhte. Als dann Jernemyr für zwei Minuten auf die Bank musste und Cañellas per Strafwurf und Weinhold das Ergebnis auf 22:16 schraubten, war die Partie 15 Minuten vor Spielende so gut wie entschieden.
Nach 3:0-Lauf in Unterzahl wird's deutlich
Doch immerhin steckte Minden auch in dieser Phase nicht auf, selbst eine erneute doppelte Unterzahl überstanden die Gastgeber nahezu schadlos, weil der zwischen die Pfosten zurückgekehrte Vortmann gegen Dominik Klein zur Stelle war. So hielt sich der Kieler Vorsprung konstant bis zum 25:19: Moritz Schäpsmeier hatte gerade per schneller Mitte getroffen und zudem eine Zeitstrafe gegen Weinhold gezogen, als die „Zebras“ ausgerechnet in Unterzahl das Tempo noch einmal anzogen: Palmarsson traf zum 26:19, einen Fehlwurf Kunkels und einen Mindener Ballverlust bestraften Vujin und Duvnjak mit Gegenstößen zum 28:19. Der THW Kiel machte es dann letztlich doch noch deutlich, und auch Kim Sonne und Rune Dahmke konnten sich in der Schlussphase noch auszeichnen.