THW lässt in Bietigheim nichts anbrennen
Weinhold und Sprenger wieder dabei
THW mit 3:2:1-Deckung
Gislason warnte seine Mannschaft aber vor dem schnellen Handball, den die SG BBM Bietigheim spielen kann. Immerhin musste bereits GWD Minden beim Aufsteiger Federn lassen, und selbst der Vizemeister aus Mannheim tat sich 30 Minuten lang schwer gegen die Schützlinge von Hartmut Mayerhoffer. Doch der THW trat gut vorbereitet bei den Baden-Württembergern an: Mit einer offensiven 3:2:1-Deckung mit Domagoj Duvnjak an der Spitze wollten die „Zebras“ das Aufbauspiel der Gastgeber um Regisseur Timo Salzer im Keim ersticken. Dies gelang auch von Beginn an hervorragend, wenngleich sich Bietigheim dennoch die Chance zur Führung bot: Linksaußen André Lohrbach trat mit einem Siebenmeter gegen Johan Sjöstrand an, doch der Schwede blieb Sieger.
THW zieht früh von dannen
Viel zu feiern gab es für die Fans zunächst nicht, obwohl Julius Emrich die Kieler Führung durch Aron Palmarsson egalisierte. Dies sollte der einzige SG-Treffer in den ersten zehn Minuten bleiben, denn die „Zebras“ setzten die Bietigheimer unter Druck, zwangen sie zu Fehlern oder schwierigen Würfen, die ein gefundenes Fressen für den starken Sjöstrand waren. So schlugen die Kieler bis zur 11. Minute sieben Mal in Folge zu, nach Marko Vujins Zehn-Meter-Geschoss führten die Gäste bereits mit 8:1. Als Lohrbach schließlich in Unterzahl den zweiten Treffer für die SG BBM erzielte, bebte die EgeTrans-Arena – die Fans unterstützten ihr Team trotz bereits jetzt nahezu aussichtslosem Rückstand nach Kräften. Und tatsächlich konnte der Aufsteiger die Partie in der Folgezeit ausgeglichener gestalten, nach einem Doppelschlag durch Lohrbach und Salzer stand es so 12:6 nach einer Viertelstunde.
Zehn Tore Führung zur Pause
Kurzer SG-Höhenflug jäh gestoppt
Hatte Gislason in der ersten Halbzeit kaum gewechselt, durften nach dem Seitenwechsel endlich auch Steffen Weinhold und Christian Sprenger für ihre Comebacks aufs Parkett. Der THW erlebte allerdings zunächst ein Aufbäumen der Gastgeber: Mit zwei Gegenstößen verkürzte Christian Schäfer auf 14:22, Kleins Treffer wurde postwendend durch Tim Dahlhaus gekontert. Doch die Bietigheimer Aufholjagd wurde dann jäh gestoppt: Zunächst kassierte Julius Emrich eine Strafzeit, dann disqualifizierten die Schiedsrichter Grobe/Kinzel Lohrbach nach einem rüden Foul an Sprenger. In doppelter Überzahl stellten die nicht mehr ganz so konsequent zu Werke gehenden Kieler durch einen Cañellas-Strafwurf und einen Treffer von Klein im Nachwurf den alten Zehn-Tore-Vorsprung wieder her. Sollte es noch letzte Zweifel am Ausgang der Partie gegeben haben, so waren diese nun endgültig ausgeräumt.
Gründe zur Freude auf beiden Seiten
Dementsprechend locker verlief dann auch die Restzeit: Beim THW Kiel freute man sich darüber, dass Weinhold und Sprenger das Torewerfen während ihrer Verletzungspausen anscheinend nicht verlernt haben. Letzterer trat kurz vor Schluss sogar erstmals seit viereinhalb Jahren wieder zu einem Strafwurf an und verwandelte diesen gegen Jan Kulhanek. Einen besonderen Moment gab es auch für Rune Dahmke, der junge Linksaußen erzielte in der 49. Spielminute nach schöner Vorarbeit von Weinhold sein erstes Bundesligator zum zwischenzeitlichen 31:20. Und die Gastgeber und deren Fans? Die freuten sich, dass Marco Rentschler den Siebenmeterfluch im fünften Versuch endlich beenden konnte – und dass sich mit Nils Boschen zum finalen 25:37 letztlich alle Bietigheimer Feldspieler in die Torschützenliste eintragen konnten.