Liga-Fehlstart in Lemgo
Beginn mit viel Tempo
Die Partie begann rasant: Nach vier Minuten waren bereits sechs Tore gefallen, fair verteilt auf beiden Seiten. Die Kieler, die ohne den weiterhin an einer Zerrung laborierenden Aron Palmarsson auskommen mussten, starteten mit Domagoj Duvnjak, Jicha und Steffen Weinhold im Rückraum, in der Abwehr sollte eine 3:2:1-Deckung dem eingespielten TBV Probleme bereiten. Der THW hatte aber im Aufbauspiel zunächst seine Probleme, und als Patrick Zieker einen Gegenstoß zum 5:4 für Lemgo einnetzte, stand die Lipperlandhalle erstmals Kopf. In Überzahl drehten die „Zebras“ zunächst die Partie, auch weil Jicha nach einem Ballgewinn in der Abwehr aus der eigenen Hälfte ins verwaiste Lemgoer Tor traf. TBV-Coach Niels Pfannenschmidt blieb trotzdem seiner Linie treu, in Angriffen seinen Torhüter durch einen weiteren Feldspieler zu ersetzen. Da Nils Dresrüsse in der Folge mehrere starke Paraden gegen Dominik Klein, Duvnjak und Jicha zeigte, sorgte erneut Zieker auf der Gegenseite nach weitem Schneider-Pass per Konter für den 7:7-Ausgleich.
Lemgo mit 5:0-Lauf und Pausenführung
Alfred Gislason brachte Mitte der ersten Halbzeit Joan Cañellas, Marko Vujin und Patrick Wiencek, und nachdem der Spanier und Jicha per Gegenstoß wenig später die erste Zwei-Tore-Führung für den THW erzielten, schien der Favorit endlich auf einem guten Weg. Doch weit gefehlt: Erneut war Dresrüsse gegen Wiencek zur Stelle, mit zwei schnellen Kontern egalisierten die Gastgeber wieder. Eine Kieler Auszeit brachte auch keine Besserung, unter dem Jubel der Fans erhöhte Hendrik Pekeler anschließend, und da den „Zebras“ auch in Überzahl kein Treffer gelang, da Dresrüsse auch gegen Vujin parierte, erhöhten Finn Lemke und Arjen Haenen gar auf 12:9. Steffen Weinhold beendete dann die Kieler Torflaute, und nachdem sich Schneider und Lemke jeweils ihre zweite Zeitstrafe abholten, konnte der THW zumindest wieder egalisieren. Dennoch ging es nach Hermanns Treffer mit einem 13:14-Rückstand in die Kabinen.
Lemgo setzt sich weiter ab
Dresrüsse lässt „Zebras“ verzweifeln
Der THW Kiel steckte aber noch nicht auf, Klein, Vujin und Cañellas hielten den Meister im Spiel – ein Hoffnungsschimmer, zumal auch Johan Sjöstrand nun die eine oder andere Parade zeigte. Aber immer dann, wenn die „Zebras“ die Chance bekamen, sich weiter an den TBV heran zu robben, erwies sich Dresrüsse als unüberwindbarer Gigant. So verhinderte der Keeper das mögliche 20:22 durch Cañellas, und nachdem Marcel Niemeyer auf der Gegenseite stattdessen auf 23:19 für den TBV erhöhte, nahm Gislason bereits 13 Minuten vor dem Schlusspfiff seine letzte Auszeit. Der Kieler Coach brachte Duvnjak zurück, zudem kam Christian Sprenger für den unauffälligen Niclas Ekberg. Doch ausgerechnet die beiden „Joker“ scheiterten sofort an Dresrüsse.
Zu viele Chancen ausgelassen
Dennoch keimte noch einmal Hoffnung auf, als Jicha einen Schneider-Fehler per Gegenstoß zum 20:23 abschloss und Sjöstrand parierte. Noch waren zehn Minuten zu spielen, doch nachdem Klein zwei gute Chancen ausließ, René Toft Hansen seine zweite Zeitstrafe kassierte und Schneider in Überzahl auf 25:20 erhöhte, war die erste Überraschung der Saison bereits vier Minuten vor dem Schlusspfiff perfekt.