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THW mit Zehn-Tore-Erfolg in Minden

Bundesliga

THW mit Zehn-Tore-Erfolg in Minden

Bundesliga, 25. Spieltag: 09.03.2014, So., 17.15: GWD Minden - THW Kiel: 22:32 (8:13)

Update #1: KN-Artikel und Stimmen ergänzt

Die "Zebras" bedanken sich bei den vielen schwarz-weißen Fans. © Gitta WieberneitDer THW Kiel ist mit einem klaren 32:22 (13:8)-Sieg bei GWD Minden in die Erfolgsspur in der DKB Handball-Bundesliga zurückgekehrt. Eine Woche nach der dritten Saisonniederlage agierten die "Zebras" nach einer Halbzeit Anlauf souverän. Gestützt auf einen starken Johan Sjöstrand, der unter anderem zwei Siebenmeter parierte, und den achtfachen Torschützen Marko Vujin bekamen die Kieler die Partie kurz vor dem Seitenwechsel in den Griff und machten eine Viertelstunde vor dem Abpfiff alles klar.

Ohne Lauge und Sprenger

Der THW Kiel reiste ohne den Langzeitverletzten Rasmus Lauge nach Ostwestfalen. Und auch Christian Sprenger war nach seinem Außenbandanriss noch nicht wieder in der Lage, für den THW Kiel auf Torejagd zu gehen. Bei den Gastgebern fehlte unterdessen Spielmacher Dalibor Doder, und auch der wurfgewaltige Rückraumspieler Nenad Bilbija kam aufgrund einer Adduktorenzerrung nicht zum Einsatz.

Hektischer Beginn

Aron Palmarsson erzielte vier Treffer. © HBLDie Partie begann hektisch: Rund fünf Minuten sollte es dauern, bis überhaupt einmal ein Ball den Weg ins Tor gefunden hatte. Aron Palmarsson hatte nach 4:33 Minuten ein Einsehen und feuerte aus dem Rückraum eine Fackel in die Maschen. Doch weil die Feinjustierung im Kieler Angriff auch danach noch zu wünschen übrig ließ, konnten die "Zebras" zahlreiche Ballgewinne nicht in eine höhere Führung ummünzen. Nach 6:30 Minuten gelang dann auch den Gastgebern das erste Tor - es kündigte sich eine torarme erste Hälfte an.

Torhüter setzen Akzente

Weiterhin setzten die beiden Torhüter, Persson auf Mindener und Sjöstrand auf Kieler Seite, die Akzente. Als Sigurdsson einen Gegenstoß zum 2:1 für den THW verwandelte (9.), machte sich die offensive Deckungsvariante erstmals bezahlt. Nach 14 Minuten und Palmarssons sowie Vujins Rückraumtreffer waren die Kieler beim 5:2 erstmals mit drei Toren in Führung, und als Ekberg auf 6:2 erhöhte, nahm Minden seine erste Auszeit. Svitlica verkürzte mit einem Doppelschlag, und nach 18 Minuten und Fuchs' Tor waren die Gastgeber wieder dran.

Sjöstrands Paraden sichern Führung

Dann schnappte sich Palmarsson in der Deckung einen Pass und bediente Sigurdsson zum 7:5, dann hielt Sjöstrand einen Siebenmeter von Schmidt und einen Gegenstoß von Svitlica, ehe Ekberg nach feinem Jicha-Pass zum 8:5 traf (22.). Die ausgelassenen Chancen schienen GWD einen kurzen Moment aus der Bahn geworfen zu haben - als Jicha einen Steal zum 9:5 verwandelte (24.), war die kurz zuvor erwachte Kampa-Halle wieder deutlich stiller.

Palmarssons Geniestreich

Dank einer starken 3:2:1-Abwehr gewann der THW deutlich in Minden. © Gitta WieberneitGislason brachte Wael Jallouz - ein guter Schachzug, traf der Tunesier doch wuchtig zum 11:7 und zum 12:8. Nach einem gepfiffenen Zeitspiel der Mindener hatte der THW Kiel noch rund eine Minute Zeit, eine beruhigende Fünf-Tore-Halbzeitführung herauszuwerfen. Doch auch die "Zebras" kamen nicht in Schussposition - bis ihnen fünf Sekunden vor dem Abpfiff ein Freiwurf zugesprochen wurde. Palmarsson schnappte sich den Ball und drosch diesen durch (!) die gestellte Mauer zum 13:8 ins lange Eck - ein Geniestreich, der Auftrieb für die zweite Hälfte geben sollte.

Minden startet besser

Doch zunächst konnten die Kieler daraus kein Kapital schlagen. Auch, weil Persson einen Siebenmeter von Ekberg hielt. Aber auch, weil die Zebras technische Fehler im Angriff machten. Die Gastgeber verkürzten auf 10:13 (33.) und schickten sich an, den THW vor Probleme zu stellen. Doch die Kieler reagierten abgeklärt: Erst verwertete Rene Toft Hansen einen Jicha-Pass, dann schnappte sich Sjöstrand Fuchs' Wurfversuch, und Vujin verwandelte den fälligen Gegenstoß sicher. Als der THW-Haupttorschütze dann in der 37. Minute erneut traf, waren die "Zebras" wieder auf 16:10 enteilt.

Zebras machen alles klar

Der Mindener Rückraum um Linkshänder Christoph Steinert tat sich schwer gegen die Kieler Deckung. © HBLZwar verkürzte GWD noch einmal auf vier Treffer, doch nun machten die "Zebras" alles klar: Nach einer insgesamt vierminütigen Torflaute beider Teams traf Palmarsson zum 20:15, dann "klaute" Jicha Südmeier den Ball und schickte Vujin zum Gegenstoßtreffer, Jallouz markierte das 22:15, ehe der Kapitän höchstselbst mit einem Gegenstoß zum 23:15 eine Vorentscheidung herbeiführte (47.). Binnen vier Minuten hatten die THW-Spieler ihren Gegner mit einem 4:0-Lauf ausgeknockt.

Klarer Erfolg

Fünf Minuten vor dem Ende führte der THW erstmals mit zehn Toren - ein Vorsprung, den die "Zebras" bis zum Schlusspfiff nicht mehr aus der Hand gaben. So freuten sich die Kieler nicht nur über einen deutlichen Sieg und zwei Punkte, sondern auch über ein wenig Futter für die Tordifferenz im spannenden Bundesliga-Rennen. Nach dem dritten Auswärtsspiel in Folge dürfen sie sich nun auf eine Heimpartie freuen: Am kommenden Sonntag ist der SC Magdeburg zu Gast in Kiel. (Christian Robohm)