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KN: Gelingt den Zebras der 19. Streich?

Champions League

KN: Gelingt den Zebras der 19. Streich?

Kiel. Macht’s noch einmal, Zebras! 2015 und 2016 hat der THW Kiel in der Handball-Champions-League jeweils gegen den ungarischen Vizemeister Pick Szeged die nächste Runde erreicht. Das wollen die Spieler von Trainer Alfred Gislason heute (19 Uhr, Sparkassen-Arena, siehe Vorbericht) wiederholen. Die Fieberkurve zeigt mit Beginn der K.o.-Phase in der Königsklasse steil nach oben. "Wenn wir die Konzentration verlieren, wenn wir uns dumm anstellen, ist es gegen diesen Gegner ganz schnell vorbei", weiß Gislason.

"Ein paar Tore Plus wären schön"

Dieser Gegner gastiert nun nach dem umstrittenen Heimrecht-Tausch also zunächst an der Förde. Dieser Gegner ist seit dem Achtelfinal-Weiterkommen vor genau zwei Jahren mit Ausnahme von sieben Akteuren runderneuert worden. Ex-Ciudad-Real-Superstar Jonas Källman ist einer von damals, aber auf Linksaußen sorgt mittlerweile auch Ex-Löwe Stefan Sigurmannsson - gekommen aus Aalborg - für Gefahr. In hiesigen Gefilden nicht ganz so bekannt ist der Ungar Richard Bodó auf Halblinks. Er hat zuletzt auswärts beim Serienmeister Telekom Veszprém gleich zehnmal getroffen und seiner Mannschaft maßgeblich zum Sieg verholfen. So ein Sieg am Balaton hat Seltenheitswert, Pick Szeged wartet seit dem Pokalsieg vor zehn Jahren auf einen nationalen Titel. In der Liga liegt Veszprém trotz der Niederlage mit 44 Punkten vor dem vom Spanier Juan Carlos Pastor trainierten Szeged (40) an der Spitze.

Für Alfred Gislason genießt der 23-jährige Ungar Bence Báhidi besonderes Augenmerk. "Einer der besten Kreisläufer momentan überhaupt." 41 Treffer hat der 110 Kilogramm schwere 2,04-Meter-Mann in dieser Champions-League-Saison schon erzielt, in der Szeged Prestige-Siege gegen Barcelona (31:28) und bei den Rhein-Neckar Löwen (37:35) feierte, auf dem Weg zu Platz fünf in Gruppe A aber immer wieder auch schwächelte.

An die mögliche Höhe eines Torepolsters für das Rückspiel verschwendet Gislason keinen Gedanken: "Ein paar Tore Plus wären schön. Aber das muss auch nichts heißen. Es zählt nur das Gesamtergebnis aus zwei Spielen." Vom Heimrecht-Tausch war der Isländer "nicht begeistert", wünscht sich nun eine "Abwehr wie in Paris" und einen "guten Angriff wie gegen Erlangen", in dem allerdings nicht wie im Bundesligaspiel am vergangenen Donnerstag die Konzentration flöten gehen dürfe. "Wir müssen vorne schlau spielen. Die verteidigen ähnlich wie wir, mal in einer 6:0, mal mit Källman in einer normalen oder versetzten 5:1, stellen ständig Passfallen." Die Rückkehrer Domagoj Duvnjak und Steffen Weinhold werden noch mehr als zuletzt ins Geschehen eingreifen. Neben Nikola Bilyk hat sich auch Abwehrspezialist Sebastian Firnhaber von seiner grippalen Zwangspause erholt.

Für die Mannschaft ist die Marschroute klar. "Natürlich ist es ein Nachteil, dass wir unser Heimrecht tauschen mussten. Aber wir hoffen, dass unsere Fans uns gerade in dieser schwierigen Situation noch lauter unterstützen werden", sagt Kreisläufer Patrick Wiencek, dem das Osterfest mit der Familie durch den Tausch gründlich verhagelt wurde. "Denn nur dann wird aus dem Nach- wieder ein Vorteil." Noch nie ist der THW im Achtelfinale gescheitert, hat 18-mal in Folge mindestens das Viertelfinale erreicht.

Die Ungarn sind am Dienstag nach einem Charterflug aus Budapest ins dänische Sønderborg und anschließender Busfahrt am Nachmittag in Kiel eingetroffen und haben am Abend in der Arena ihr Abschlusstraining absolviert.

(Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 21.03.2018, Foto: Archiv / Sascha Klahn)