Champions League
Auslosung am Dienstag: Viermal Weltklasse in Köln
Einen Tag nach dem unglaublichen 31:23-Erfolg gegen MOL-Pick Szeged richten sich die Augen der Kieler Handball-Fans bereits auf Köln: Am Dienstag werden im "Palais Flora" die Halbfinal-Partien des "VELUX EHF Final4" ausgelost. Neben den "Zebras" träumen beim Finalturnier am 30. und 31. Mai in der Domstadt mit dem FC Barcelona, KS Kielce und MKB Veszprem drei weitere Weltklasse-Teams vom Titel. Die Auslosung wird ab 11.45 Uhr live auf Sky Sport News HD zu sehen sein.
Jicha: "Kein Wunschgegner"
Für den starken THW-Kapitän Filip Jicha beginnt nach dem erfolgreichen Halbfinaleinzug "ein ganz neuer Wettbewerb. Wenn man es so will, war bis heute alles Vorrunde. In Köln entscheiden ganz andere Faktoren über Sieg und Niederlage. Dort wird die Tagesform entscheidend sein.“ Deshalb, gab der Kapitän zu Protokoll, sei das Ergebnis der Auslosung eher zweitrangig. "In Köln spielen die vier besten Mannschaften Europas. Da gibt es keinen Wunschgegner.“
Barcelona fegt Zagreb aus dem Wettbewerb
Die Riege der Weltklasse-Mannschaften in Köln führt der FC Barcelona an. SOuverän wie der THW Kiel absolvierte der siebenfache Rekordsieger der "VELUX EHF Champions League" den bisherigen Wettbewerb: In der Gruppenphase leisteten sich die Katalanen beim 27:27 bei KIF Kolding-Kopenhagen einen Punktverlust, die 31:34-Niederlage in Plock fiel angesichts des klaren Vorsprungs nicht mehr ins Gewicht. Als Gruppensieger qualifizierte sich der FC Barcelona für das Achtelfinale, in dem bereits nach dem Hinspiel alles klar war: Mit 31:11 demütigte Barcelona Aalborg Handbold in dessen eigener Arena, der Viertelfinal-Einzug war dann nur noch Formsache und wurde mit einem lockeren 29:22 vor den eigenen Fans unter Dach und Fach gebracht. In der Runde der letzten Acht gewann Barcelona beim heimstarken RK Zagreb mit 25:23. Im Rückspiel ließen Nikola Karabatic (7 Tore), der neunfache Torschütze Kiril Lazarov und die beiden Ex-Zebras Gudjon Valur Sigurdsson (5) und Wael Jallouz (1) nichts mehr anbrennen. Mit 43:21 (23:10) fegte Barca Zagreb aus dem Palau Blaugrana.
Kielce nach Krimi weiter
Der polnische Meister KS Kielce qualifizierte sich als einzige Mannschaft Europas ohne Punktverlust für das Achtelfinale. In diesem setzte sich das Team von Ex-Zebra Tobias Reichmann auswärts mit 29:25 bei Montpellier AHB durch, musste im Rückspiel aber lange zittern. Letztlich reichte die erste Niederlage im aktuellen Wettbewerb doch zum Weiterkommen, da das 33:31 von Montpellier in der Addition zu wenig für das Viertelfinale war. In der Runde der besten acht Mannschaften traf Kielce Kielce auf den HC Vardar Skopje - und lieferte sich in zwei Spielen einen wahren Krimi. Im Hinspiel zeigte Kielce beim 22:20 eine überragende Leistung, im Rückspiel drohte den Polen aber dennoch das Aus: Drei Minuten vor dem Ende war urplötzliche Vardar in Köln, ehe Kielce mit einem 3:0-Lauf konterte und letztlich mit dem 33:31 den Halbfinal-Einzug klar machte. Bester Torschütze Kielces war der ehemalige Löwe Karol Bielecki (8), für Vardar traf Alex Dujshebaev neunmal.
15 Hansen-Tore reichen PSG nicht
Als vierte Mannschaft qualifizierte sich der letztjährige Kieler Halbfinal-Gegner MKB Veszprem für das "VELUX EHF Final4". Die Ungarn verloren in der Gruppenphase nur eine Partie bei den Rhein-Neckar Löwen, mit drei Punkten Vorsprung auf den HC Vardar sicherten sie sich souverän den Gruppensieg. Auch das Achtelfinale stellte Veszprem nicht vor große Probleme: Nach dem 31:23 im Hinspiel beim Kieler Gruppengegner Naturhouse La Rioja konnte man am Balaton frühzeitig für die Runde der besten acht Teams planen, der Viertelfinal-Einzug war nach dem 37:31 nur noch Formsache. Im Viertelfinale kam es zum Duell der Giganten mit Paris Saint Germain. Doch auch die Weltklasse-Mannschaft aus der französischen Hauptstadt war keine Hürde für Veszprem auf dem Weg zum "VELUX EHF Final4": Nach dem 24:24-Unentschieden in Paris stellte MKB im Rückspiel vor den eigenen frenetischen Fans schon zur Pause die Weichen auf Köln: Mit 16:12 führten die Ungarn zur Halbzeit, am Ende reichten PSG selbst 15 (!) Tore von Mikkel Hansen nicht zum Weiterkommen. Auch, weil Ex-Zebra Momir Ilic beim 34:28 erneut groß auftrumpfte: Nach acht Toren im Hinspiel traf "Momo" im Rückspiel sieben Mal, Christian Zeitz hingegen blieb ohne Torerfolg.