Handball-Hauptstadt Kiel ist WM-Spielort bei den Titelkämpfen 2027
In Kiel schlägt das Herz des Handballs besonders laut. Und doch machten zuletzt die großen Turniere in Deutschland einen Bogen um die Handball-Hauptstadt an der Förde. Das ändert sich jetzt: Bei der IHF Handball-Weltmeisterschaft 2027 ist Kiel einer von insgesamt sechs Spielorten im Norden, Süden, Westen und Osten der Republik. Dies gab der Deutsche Handballbund am Montag bekannt.
Spiele im Norden, Süden, Westen und Osten
Die 30. Handball-Weltmeisterschaft der Männer 2027 gewinnt Kontur: Jetzt hat der Deutsche Handballbund die Spielorte des Turniers bekanntgegeben, das vom 13. oder 14. bis zum 31. Januar 2027 mit 32 Nationalmannschaften im Norden, Süden, Osten und Westen Deutschlands stattfinden wird. Kiel, Hannover, München, Stuttgart, Magdeburg und Köln stellen die Bühnen, auf denen die besten Handballer der Welt um den Titel spielen werden. "Mit diesem Turnier berühren wir ganz Deutschland", sagt Andreas Michelmann, Präsident des Deutschen Handballbundes. "Diese Spielorte vereinen vieles, was uns ausmacht: Sie sind Zentren der Bundesliga, sie stehen für Tradition, aber - wie München mit dem neuen SAP Garden - auch für die Moderne. Mit dieser großartigen Infrastruktur sind wir bereit für ein weiteres Highlight im Jahrzehnt des Handballs."
Vorrunde in Kiel
Die WM 2027 beginnt am 13. oder 14. Januar 2027 im erst vor wenigen Wochen eröffneten SAP Garden München sowie der Porsche-Arena Stuttgart, der Wunderino Arena Kiel und GETEC-Arena Magdeburg. Dort spielen jeweils zwei Vorrundengruppen à vier Teams. Der finale Spielplan befindet sich noch in Abstimmung mit der Internationalen Handball Föderation. Die jeweils drei erstplatzierten Teams erreichen die Hauptrunde, die mit je zwei Gruppen à sechs Mannschaften in der LANXESS arena in Köln und der ZAG arena in Hannover ausgetragen wird. Viertel- und Halbfinals sowie Platzierungs- und Medaillenspiele finden ebenfalls in Köln statt. Dort wird am 31. Januar 2027 - und damit 20 Jahre nach dem Wintermärchen mit dem WM-Triumph der deutschen Handballer - der neue Weltmeister gekürt.
Deutschland spielt in München und Köln
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft wird in München ins Turnier starten und - die Qualifikation vorausgesetzt - zur Hauptrunde nach Köln umziehen. Dort strebt das Team von Bundestrainer Alfred Gislason eine möglichst lange Verweildauer an. "Die Spielorte der Handball-Weltmeisterschaft 2027 spiegeln die hohe Qualität und Vielseitigkeit der wunderbaren Arena-Landschaft in Deutschland wider und erzählen eigene Geschichten", sagt Mark Schober, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Handballbundes. "Gerade mit den Spielorten Kiel, Magdeburg, Hannover und Stuttgart sprechen wir die Fans der Handball-Bundesliga an. Und Köln steht im Welthandball für sich."
Rune Dahmke freut sich für seine Heimatstadt
"Ich finde es absolut fantastisch, dass Kiel einer der Austragungsorte der Handball-WM 2027 wird", sagt der in Kiel geborene Nationalspieler Rune Dahmke vom THW Kiel. "Kiel verdient es, die Menschen in Kiel verdienen es, dass solch ein Event hier ausgetragen wird. Aber auch der Welthandball verdient es, dass dieses Event in solch einer Arena, in der der Handball gelebt wird, zelebriert wird." Er sei sich sicher, dass die Handball-Weltmeisterschaft 2027 in Kiel ein tolles Event werde, so Dahmke weiter. "Ich bin voller Vorfreude. Ich glaube Kiel wird dem Spektakel, das man bei so großen Events von deutschen Handball-Hallen gewohnt ist, absolut gerecht. Ich bin mir sicher, dass es fantastische Spiele in Kiel werden."
Achte Handball-WM in Deutschland
Deutschland ist nach 1938, 1958, 1961, 1974, 1982, 2007 und 2019 zum achten Mal Gastgeber einer Männer-WM. Das Turnier fügt sich ein in die Großereignisse im Jahrzehnt des Handballs, das 2023 mit der U21-WM begann und in diesem Jahr mit einer Rekord-Europameisterschaft einen weiteren Höhepunkt erreichte. 2025 folgt gemeinsam mit den Niederlanden die Frauen-WM. 2029 wird Deutschland Frankreichs Juniorpartner bei der Männer-WM sein. Für 2032 hofft der DHB auf einen Doppel-Zuschlag für die Bewerbungen um die Männer-EM (mit Frankreich) und die Frauen-EM (mit Dänemark und Polen) - hierüber wird am 14. Dezember beim außerordentlichen EHF-Kongress in Wien entschieden. "Diese künftigen Events", betont Schober, "bieten Chancen für unsere weiteren Partnerstädte, die in der Vergangenheit bereits erfolgreiche Turnierstandorte waren."