Souveräner Start-Ziel-Sieg gegen Melsungen
Ekberg erzielt elf Tore
Rot für Vujin
THW-Trainer Alfred Gislason setzte von Beginn an auf Mittelmann Domagoj Duvnjak, während im Tor Andreas Palicka den angeschlagenen Johan Sjöstrand ersetzte. Die starteten stark: Beinahe fünf Minuten dauerte es, bis die überragende THW-Deckung den ersten Melsunger Treffer zulassen musste. Zu diesem Zeitpunkt führten die Hausherren bereits mit 4:1, weil die Defensive sich Bälle eroberte und die Gegenstoßmaschinerie richtig geölt war. Nach Allendorfs 4:6 mussten die THW-Fans aber den ersten großen Schreckmoment überstehen: Marko Vujin trat zum Siebenmeter an und traf dabei Appelgren unglücklich seitlich am Gesicht - was das Schiedsrichtergespann als Absicht auslegte und Vujin die rote Karte zeigte.
Schrecksekunde mit Filip Jicha
THW zieht davon
Die reagierte ebenfalls großartig: Der gute Andreas Palicka hielt einen freien Ball vom Kreis und schickte Klein auf die Reise zum 9:5 (16.), und nach dem kurzfristigen Anschluss der MT übernahm Duvnjak aus dem Rückraum Verantwortung, schnappte sich Wiencek gleich zweimal in Folge den Ball in der Abwehr, kam Jicha wieder und bediente Klein zum 11:6, ehe Canellas Ekberg mustergültig in Szene setzte: Die Sparkassen-Arena tobte bei diesem 12:6 (23.). Auch wenn Philipp Müller mit einem Doppelschlag die MT wieder in Reichweite brachte - der THW Kiel war am Drücker, auch wenn Appelgren sich ihnen mit zahlreichen Paraden in den Weg stellte. Bis zur Pause sorgten Klein und Ekberg mit einem Tor-Double innerhalb weniger Sekunden, Ekberg nach einem Traumangriff über Palicka und Wiencek sowie Palmarsson für eine beruhigende 17:10-Führung.
Starke Kieler Defensive
Vorsprung wächst
Die Nordhessen reagierten auf die starke Defensivarbeit der "Zebras" erst ratlos, dann nervös. Bezeichnend die Szene in der 41. Minute, in der Palicka den Ball nach einer Parade nach vorn verlor, Fahlgren sich diesen freistehend schnappte und gut einen Meter über den Querbalken drosch. Im Gegenzug setzte sich Canellas im Eins-gegen-Eins auf Halbrechts durch und erzielte das 22:12 - die erste Zehn-Tore-Führung. Diese bauten die Kieler sogar auf zwölf Tore aus, Toft versenkte den Ball vom Kreis zum 26:14 (47.). Als Palicka Ekberg zum 27:15 bediente, war der Arbeitstag für den Rechtsaußen mit einer Verletzung beendet - Gislason brachte Wucherpfennig, der erst am Sonnabendabend von seinem möglichen Einsatz erfahren hatte.
Zweifaches Debüt
Weil Gislason auch Dahmke für Klein brachte und Palicka nach zwölf Paraden Platz für Kim Sonne machte, stand die wohl jüngste "Zebraherde" des letzten Jahrzehnts auf der Platte. Das blieb nicht ohne Wirkung auf den Spielfluss, aber die "Jungen" knieten sich rein: Groß war der Jubel nach Wucherpfennigs Tor von Außen zum 30:18 (55.), zum Orkan schwoll er bei Wucherpfennigs 32:20 (57.) aus dem Rückraum an und endete in stehenden Ovationen nach Kim Sonnes gehaltenem Siebenmeter, während die Gäste in den letzten zwei Minuten trotzdem noch ein wenig Schadensbegrenzung betreiben konnten. Der klare 32:23-Erfolg des THW gegen die MT war wohl die bisher beste Partie des Rekordmeisters in dieser Saison. Jetzt müssen die "Zebras" allerdings erst einmal eine Pause einlegen: Die Nationalmannschaft ruft zum Lehrgang, erst am 24. September wird die "Zebraherde" wieder gemeinsam auf der Platte stehen: Gegner ist dann Aufsteiger Bietigheim - die Partie in Süddeutschland ist der Auftakt für unglaubliche zehn Spiele in drei Wettbewerben und 31 Tagen...