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VELUX EHF CL: Achtelfinal-Hinspiel findet in Ungarn statt

Champions League

VELUX EHF CL: Achtelfinal-Hinspiel findet in Ungarn statt

Das Achtelfinal-Hinspiel in der "VELUX EHF Champions League" zwischen dem ukrainischen Meister HC Motor Zaporozhye und dem THW Kiel wird am Donnerstag, dem 20. März, um 19.15 Uhr in der ungarischen 130.000-Einwohner-Stadt Györ ausgetragen. Das entschied die Europäische Handball Föderation am Montag nach einem intensiven Austausch mit den beiden beteiligten Mannschaften. Bereits am vergangenen Freitag hatte die EHF aufgrund der angespannten politischen Lage in der Ukraine bekannt gegeben, dass das Achtelfinal-Hinspiel des THW Kiel bei HC Motor Zaporozhye auf neutralem Grund ausgetragen werden würde.

Politische Lage zugespitzt

Nach der Auslosung der Achtelfinal-Partien am 25. Februar in Wien hatte sich die politische Lage in der Ukraine immer weiter zugespitzt. Anfang März reagierte das Auswärtige Amt in Berlin mit einem offiziellen Reisehinweis für die Ostukraine, in der die ursprünglich als Austragungsort vorgesehene Stadt Charkow liegt. "In der östlichen Ukraine ist die Lage gegenwärtig angespannt. Vor Reisen in die östlichen Landesteile wird daher dringend abgeraten", hieß es von Seiten des Auswärtigen Amtes und der deutschen Botschaft in der ukrainischen Hauptstadt Kiew, die vom THW Kiel im Interesse der Sicherheit von Mannschaft und Offiziellen kontaktiert worden waren. In den folgenden Tagen glühten die Telefondrähte zwischen Kiel, Zaporozhye, Berlin und dem EHF-Standort Wien - im ständigen Austausch aller Beteiligten wurde nach einer Lösung gesucht, die nun im Austragungsort Györ gefunden wurde. Gespielt wird in der 3.000 Zuschauer fassenden Arena „Szechenyi Istvan Egyetem“.

"Györ ist handballverrückt"

"Györ ist eine handballverrückte Stadt und wird hoffentlich einen tollen Rahmen für das Achtelfinal-Hinspiel schaffen", sagt THW-Geschäftsführer Klaus Elwardt. "Der THW Kiel hat auch viele Fans in Österreich und Ungarn, wir hoffen deshalb auch in Györ auf die Unterstützung unserer Fans." Gespielt wird das Achtelfinal-Hinspiel am Donnerstag, dem 20. März. Anpfiff ist um 19.15 Uhr, Eurosport überträgt die Partie live. "Wir wollen uns im Hinspiel eine gute Ausgangsposition verschaffen, um dann mit der fantastischen Unterstützung unserer Fans im Rückspiel den Viertelfinaleinzug klar zu machen", so Elwardt.

Vorverkauf für das Rückspiel läuft

Das Rückspiel findet am Sonntag, dem 30. März, um 17.15 Uhr in der Kieler Sparkassen-Arena statt. Der Kartenvorverkauf für die Partie läuft auf Hochtouren. Tickets ab 13 Euro gibt es gibt es im Ticketcenter der Sparkassen-Arena (Telefon: 0431/98210226), an allen weiteren bekannten CTS-Vorverkaufsstellen in Deutschland, unter der deutschlandweiten, gebührenpflichtigen Karten-Hotline 01805/570000 sowie im Internet unter www.eventim.de.

Kieler Nachrichten: Den THW Kiel erwartet in Györ ein Geisterspiel

Kiel. Der THW Kiel hat mit Motor Saporoschje den ukrainischen Meister als Gegner im Achtelfinale der Champions League gezogen. Das Hinspiel werden die Zebras allerdings am 20. März (19.15 Uhr) im ungarischen Györ austragen. Das entschied gestern Nachmittag die Europäische Handball-Föderation (EHF). Angesichts der angespannten Sicherheitslage in der Ukraine hatte die EHF bereits am Freitag festgelegt, dass die Kieler nicht nach Charkow reisen müssen. In der 1,5-Millionen-Einwohner-Metropole im Nordosten des Landes trägt Saporoschje seine Heimspiele in der Champions League aus, weil die eigene Halle nicht den EHF-Standards genügt. Am Freitag schien es noch denkbar, dass beide K.o.-Spiele in Deutschland ausgetragen werden. Auf eine entsprechende Anfrage der EHF schlug der THW Kiel Schwerin als alternativen Ort für das Hinspiel vor, da seine eigene Arena am 20. März durch die "Drei Fragezeichen" besetzt ist. Doch die EHF entschied gestern, offenbar auch auf Druck von Motor Saporoschje, diese Partie an einem neutraleren Schauplatz stattfinden zu lassen. "Für die Ukrainer ist das auch ein guter Kompromiss", sagte JJ Rowland, Pressesprecher der EHF, dieser Zeitung. "Sie wussten ja, dass das Spiel nicht in ihrem Land stattfinden kann." "Ich habe dafür Verständnis", sagte THW-Geschäftsstellenleiterin Sabine Holdorf-Schust, "das ist für beide Seiten die fairste Lösung." Ähnlich hatte die Uefa, das Fußball-Pendant der EHF, vor knapp drei Wochen entschieden und die Europa-League-Partie Dynamo Kiew gegen FC Valencia nach Zypern verlegt. In Györ, einer Stadt, die sich durch ihre erfolgreiche Frauenmannschaft in der Handballszene einen guten Namen gemacht hat, erwartet den THW und Motor Saporoschje voraussichtlich ein Geisterspiel, obwohl die Arena nur knapp 2800 Zuschauern Platz bietet. "Györ ist eine Handballstadt, ich bin mir sicher, dass dort viele dieses Spiel sehen wollen", ist JJ Rowland vom Gegenteil überzeugt. Für den dreimaligen Champion THW ist Györ eine gute Alternative, nachdem das Auswärtige Amt auch gestern noch "dringend" von Reisen in die östlichen Landesteile der Ukraine abgeraten hatte. Der Wien-Aspekt bleibt für die Kieler unberührt. Auf der Reise nach Charkow hätten sie in der österreichischen Hauptstadt Station gemacht, so wie jetzt auch auf dem Trip nach Ungarn - Györ ist nur 50 Kilometer von Wien entfernt. Verlegt wurde auch die Partie im Challenge-Cup zwischen IK Sävehof und ZTR Saporoschje. Die Vereine verständigten sich darauf, auf Hin- und Rückspiel zu verzichten, stattdessen tragen sie nun eine Partie in Litauen aus. (von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 11.03.2014)