Tomas Mrkva: “Wir wollen unsere fantastischen Fans am Sonntag mit zwei Punkten belohnen!“
Seit der vergangenen Saison hütet Tomas Mrkva das Tor des THW Kiel. Der sympathische Tscheche ist längst nicht mehr wegzudenken aus der Zebraherde, er selbst fühlt sich wohl an der Kieler Förde. Deshalb verlängerte Tomas Mrkva auch seinen Vertrag bei den Zebras bis 2025. Im ZEBRA-Interview spricht der 35-Jährige über den Neustart nach der EM, die Erfolgs-Kombination aus Ruhe und Emotionalität sowie das Heimspiel gegen den TVB Stuttgart am Sonntag (16:30 Uhr, Tickets online und in der THW-FANWELT verfügbar).
"Sind beim Bergischen HC cool geblieben"
ZEBRA: Tomas, die ersten zwei Partien in der LIQUI MOLY HBL im Jahr 2024 sind gespielt, wie fällt deine Zwischenbilanz aus?
Tomas Mrkva: Wir alle in der Mannschaft waren froh, dass unsere Teamkollegen gesund von der Europameisterschaft zurückgekommen sind. Das war das wichtigste nach diesem wirklich anstrengenden Turnier. Wir haben gut gearbeitet, haben uns riesig darauf gefreut, endlich wieder für den THW Kiel gemeinsam auf dem Feld zu stehen. Das erste Spiel gegen Magdeburg war dann überhaupt nicht gut von unserer Seite. Der SCM hat verdient gewonnen - leider. Beim Bergischen HC hatten wir die Partie über weite Strecken fest im Griff. Eine kurze schlechte Phase hat den BHC dann wieder zurück und in Führung gebracht. In dieser Situation sind wir aber cool geblieben und haben verdient die Punkte geholt, worüber wir wirklich froh waren.
Sind die Schwankungen Ergebnis der langen Pause, in der ihr nicht im Verein zusammengespielt habt?
Das ist schwer zu sagen. Wir waren wirklich schlecht gegen Magdeburg. Ich glaube aber nicht, dass das in irgendeiner Art und Weise der Pause geschuldet war. Wir sind alles Weltklasse-Spieler, die sich in kürzester Zeit auch wieder auf den Handball im Club einstellen können. Wir hätten das gegen den SCM einfach besser machen müssen.
"Wenn ich einen Ball halte, müssen die Emotionen raus"
Seit September hast Du mit Samir Bellahcene einen neuen Gespann-Partner an deiner Seite. Wie kann man sich die Zusammenarbeit vorstellen?
Samir ist ein wirklich netter Kerl, der auch Bälle halten kann (schmunzelt). Das ist letztlich das entscheidende Kriterium bei uns. Darüber hinaus verstehen wir uns wirklich gut. Samir hat sich durch seine Art und sein Auftreten sehr schnell in die Mannschaft integriert. So, wie man ihn auf dem Spielfeld erlebt, ist er ja auch außerhalb. Ein sehr positiver Mensch, das passt perfekt.
Du wirkst im Vergleich zu ihm eher ruhig. Täuscht der Eindruck?
Jein. Grundsätzlich bin ich eher der ruhige Typ. Das heißt aber nicht, dass ich nach einer guten Parade nicht auch explodieren kann und meine Emotionen rausschreie. Das ist einfach mein Spiel, als Torhüter möchte ich eine gewisse Ruhe ausstrahlen. Und ich brauche diese innere Ruhe auch, um mich auf den Ball und den Werfer fokussieren zu können. Wenn ich dann einen Ball halte, müssen die Emotionen aber raus. Es gibt doch nichts schöneres, als in unserer Arena gemeinsam mit unseren Fans über eine gelungene Aktion zu jubeln.
"Wir arbeiten hart dafür, wieder mehr Konstanz in unser Spiel zu bekommen"
Wird es Sonntag gegen Stuttgart (mehr Infos im Vorbericht) ein ähnliches Auf und Ab wie zuletzt beim BHC geben?
Ich hoffe doch nicht. Wir tun im Training alles dafür, um keine Auf und Abs mehr zu erleben - und wenn es zu einem Ab kommt, dann sollte das so kurz wie möglich sein. Wir arbeiten hart dafür, wieder mehr Konstanz in unser Spiel zu bekommen, die Abläufe wieder zu automatisieren. Gegen den TVB müssen wir komplett fokussiert sein, das Spiel wird erneut ein hartes Stück Arbeit. Das hat man schon im Hinspiel gesehen, als wir die Partie erst im zweiten Durchgang entscheiden konnten. Wir sind gewarnt, wollen aber natürlich die zwei Punkte zu Hause einfahren und damit uns und auch unsere fantastischen Fans belohnen!