fbpx

Pokal-Viertelfinale am Sonntag in Hamburg: Mit der “weißen Wand” gegen den SC Magdeburg

DHB-Pokal

Pokal-Viertelfinale am Sonntag in Hamburg: Mit der “weißen Wand” gegen den SC Magdeburg

Sonntag startet der deutsche Vereinshandball mit einem absoluten Spitzenspiel richtig in das Jahr 2023: In der Hamburger Barclays Arena empfängt der THW Kiel um 15 Uhr den SC Magdeburg zum DHB-Pokal-Viertelfinale. Das Duell zwischen dem Rekord-Pokalsieger aus Kiel und dem Deutschen Meister aus Sachsen-Anhalt elektrisiert nicht nur Medien und Spieler, sondern auch Handball-Fans und vor allem die Anhänger beider Teams. "Das wird ein packendes Spiel in einer geilen Atmosphäre", sagt THW-Kapitän Patrick Wiencek. "Wir wissen, dass auch viele SCM-Fans in Hamburg sein werden. Aber wenn unsere 'weiße Wand' so hinter uns steht wie im Pokalfinale im vergangenen Jahr, wird das wieder ein echtes Heimspiel." Kiel trägt am Sonntag Weiß! 

Heim-Rekordkulisse für den THW Kiel

Der THW Kiel will unbedingt bei der ersten Auflage des REWE Final4 in Köln dabei sein. Dabei soll den Zebras im Viertelfinale auch die Heim-Rekordkulisse helfen: Rund 11.700 Tickets sind für das Spiel in der Hamburger Barclays Arena bereits verkauft. Dorthin mussten die Schwarz-Weißen umziehen, weil die heimische Wunderino Arena wegen einer Motocross-Veranstaltung nicht zur Verfügung steht. "Wir kennen die Halle von unseren Final4-Teilnahmen - das waren auch immer Heimspiele dank unserer vielen Fans", sagt THW-Kreisläufer Hendrik Pekeler. Am Sonntag macht sich unter anderem mit elf Reisebussen eine "weiße Wand"-Karawane auf den Weg in die gut 90 Kilometer vom heimischen Terrain entfernte Arena am Volkspark. Aber auch aus Magdeburg werden weit mehr als 1000 Fans erwartet, rund 500 von ihnen allein im zur Verfügung gestellten Fanblock. Einen kleinen Vorteil des Standortwechsels hat "Peke" beim Blick in die Statistik ausgemacht, wie er mit einem Augenzwinkern anmerkt: "Die letzten vier Spiele, die wir gegen Magdeburg gewonnen haben, waren alle auf fremdem Hallenboden. Wir hätten nichts dagegen, diese Serie in Hamburg fortzusetzen." 

Noch Tickets erhältlich

Für kurzentschlossene Fans des THW Kiel gibt es aber noch Karten an allen bekannten Vorverkaufsstellen, in der THW-FANWELT und online unter www.thw-tickets.de. Für alle Fans im Ticketpreis inbegriffen ist die kostenlose An- und Rückreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln des Hamburger Verkehrs Verbunds (HVV) innerhalb der HVV-Ringe A-F am Veranstaltungstag. Das heißt, dass alle THW-Fans aus den Kreisen Harburg, Lüneburg, Stade, Herzogtum Lauenburg, Pinneberg, Steinburg, Stormarn und Segeberg am Veranstaltungstag mit Zügen des Regionalverkehrs sowie den weiteren öffentlichen Verkehrsmitteln des HVV kostenlos anreisen können. Zudem fährt ab der S-Bahn-Haltestelle Stellingen (S3, S21) regelmäßig der kostenlose Shuttlebus zur Barclays Arena - und später natürlich auch zurück. Die Tageskasse an der Barclays Arena (zwischen den Haupteingängen E1 und E2) öffnet am Sonntag um 13 Uhr, vor dem Einlass E2 öffnet der mobile THW-Fanshop ab 11 Uhr seine Türen, in der Arena findet man schwarz-weiße Souvenirs im Eingangsbereich E1. Aber auch alle, die nicht nach Hamburg reisen können, müssen auf das "Finale vor dem REWE Final4" nicht verzichten: Sky überträgt auf dem "Mix"-Kanal live, zudem stellt der Sender einen kostenlosen Livestream unter skysport.de zur Verfügung. 

Endspiel vor dem REWE Final4

"Gefühlt ist die Begegnung gegen den SC Magdeburg auch so etwas wie ein Final4. Ein richtiges Endspiel, in dem es zur Sache gehen wird", steigt auch bei Pekeler die Spannungskurve vor der Neuauflage des letztjährigen Endspiels. "Wir werden alles reinhauen, dass wir uns in einer sicherlich unglaublichen Atmosphäre für Köln qualifizieren." Für Regisseur Miha Zarabec ist das Spiel am Sonntag "ein enorm wichtiges Spiel für uns, ein echtes Finale. Wenn wir alles so gut wie beim Bundesliga-Spiel in Magdeburg machen, gewinnen wir auch am Sonntag." Im November hatten die Kieler mit 34:33 in der Börde gewonnen (siehe Spielbericht) und dabei ihre vielleicht beste Saisonleistung gezeigt. Zarabec weiß aber auch, dass beide Teams im DHB-Pokal-Viertelfinale mit einer besonderen Situation zu kämpfen haben werden: Gleich 19 Spieler der beiden Topclubs waren zum Teil bis zum vergangenen Sonntag mit ihren Nationalmannschaften bei der Weltmeisterschaft, die gemeinsame Vorbereitung für das Spiel gegen den SCM beschränkt sich beim THW Kiel daher auf nur drei Einheiten. "Das erste Spiel nach einer WM ist immer schwer - das gilt am Sonntag aber für beide Mannschaften." Weltmeister Magnus Landin, der wie Bruder Niklas sowie die beiden Magdeburger WM-Dänen Michael Damgaard und Magnus Saugstrup vor dem Spiel geehrt wird, unterstreicht das: "Wir wissen noch nicht genau, wo wir bereits wieder stehen. Was wir aber wissen: Wir brauchen auf jeden Fall einen besseren Tag als der Gegner, um nach Köln zu kommen." 

Magdeburg spielt eine starke Saison

Eine Herkulesaufgabe, denn die Magdeburger knüpfen in dieser Spielzeit nahtlos an die Leistungen in der Meister-Saison an. Nach der 33:36-Niederlage im Pixum Super Cup im August gegen den THW Kiel, als beide Mannschaften furiose 60 Minuten aufs Handball-Parkett zauberten, zeigte das Team von Trainer Bennet Wiegert beim IHF Super Globe in Saudi-Arabien seine ganze Klasse und verteidigte mit einem 41:39-Erfolg nach Verlängerung gegen den Champions-League-Sieger FC Barcelona seinen Vorjahrestitel. Und in der LIQUI MOLY HBL steht der SCM nach Minuspunkten auf Platz zwei der Tabelle - noch vor dem THW Kiel. Linkshänder Omar Ingi Magnusson, der die interne Torjägerliste beim SCM mit 102 Treffern anführt, wird die Partie am Sonntag aufgrund einer Operation allerdings verpassen. Magnusson folgen bei den Torschützen Saugstrup (72) und der ehemalige Kieler Gisli Thorgeir Kristjansson (66). Philipp Weber, der jüngst wie Nationalmannschaftskollege Lukas Mertens seinen Vertrag in Magdeburg langfristig verlängerte, Kristjansson und Magnusson aber auch Kay Smits, Christian O'Sullivan, Marko Bezjak und Damgaard stellen mit ihrer individuellen Klasse, schnellen Beinen und dem permanenten Eins-gegen-Eins jede Abwehr der Welt vor Herausforderungen. Hinzu kommen pfeilschnelle Außen, ein starkes Torwart-Duo, torgefährliche Kreisläufer, Wechselmöglichkeiten nahezu ohne Qualitätsverlust und eine zupackende Defensive.

Pekeler: "Der Fokus liegt auf unserer Abwehr"

Worauf es aus Kieler Sicht neben der Unterstützung von den Rängen also am Sonntag ankommen wird? Pekeler: "Der Fokus liegt klar auf unserer Abwehr: Wir werden das hinten kompakt lösen und uns viel gegenseitig helfen müssen, denn allein kannst du gegen den SCM-Angriff nicht bestehen. Dann müssen wir versuchen, unser Angriffsspiel durchzudrücken und geduldig sein, bis sich Lösungen ergeben." Die Zebras werden in Hamburg auf die beiden Langzeitverletzten Sven Ehrig und Karl Wallinius verzichten müssen, hoffen aber darauf, dass Linkshänder Steffen Weinhold nach seinem Kreuzband-Anriss zumindest ein paar Minuten wird helfen können. Weltmeister Niklas Landin hat den Schalter nach den Titel-Feierlichkeiten in Stockholm und Kopenhagen deshalb schnell umgelegt und längst den Fokus komplett auf das Pokalspiel gerichtet: "Magdeburg ist einer unserer größten Rivalen der vergangenen Jahre, den wir in diesem K.o.-Spiel unbedingt schlagen wollen. Ich erwarte am Sonntag ein echtes Spitzenspiel mit einer ganz besonderen Dramaturgie!" 

Wiencek: "Unsere 'weiße Wand' muss richtig Alarm machen"

Ähnlich sieht es auch Patrick Wiencek. "Ein Heimspiel in Hamburg ist etwas Besonderes - für uns und unsere 'weiße Wand', die am Sonntag richtig Alarm machen muss, um uns zu helfen. Ich erwarte ein richtig enges, temporeiches Spiel mit vielen Emotionen auf dem Platz und auf den Rängen - eben ein echtes Finale vor dem REWE Final4." Schiedsrichter sind Fabian Baumgart und Sascha Wild. Das Heimspiel in Hamburg, die Neuauflage des letztjährigen Pokalfinales - es ist angerichtet! Auf geht's nach Hamburg, Kiel!