Deutschland gewinnt auch das dritte Vorrunden-Spiel bei der Handball-WM
Das DHB-Team hat eine perfekte Vorrunde bei der Handball-Weltmeisterschaft absolviert: Gegen Algerien war zum Abschluss der erwartete Klassenunterschied zu sehen. Da die deutsche Mannschaft zudem bereits vor dem Anpfiff als Gruppensieger feststand, konnte Bundestrainer Alfred Gislason die Gelegenheit nutzen, um denjenigen Spielzeit zu geben, die bisher wenig zum Einsatz kamen. Davon profitierte auch THW-Linksaußen Rune Dahmke, der das komplette Spiel auf Linksaußen wirbelte und seine ersten vier Turniertreffer zum 37:21 (16:9)-Erfolg beisteuerte. Am Donnerstag (live in der ARD) trifft Deutschland zum Start der Hauptrunde, in die Schwarz-Rot-Gold die Optimal-Punktzahl von vier mitnimmt, auf Argentinien.
Klare Angelegenheit
Deutschland kam zunächst ein bisschen schwer in die Partie, lief schnell einem 1:3-Rückstand hinterher. Doch relativ zügig bekam die DHB-Auswahl Partie und Gegner in den Griff, setzte sich mit variablem Spiel bis zur Pause auf 16:9 ab. Im zweiten Durchgang hütete dann Joel Birlehm den zuvor von Andreas Wolff mit einer 40-Prozent-Quote verteidigten Kasten, und die Paraden des jungen Keepers sorgten in Kombination mit einem weiter guten Tempospiel der deutschen Mannschaft schnell für die Entscheidung. Rune Dahmke traf zum 19:11 (33.), legte mit einem fantastischen No-Look-Pass auf den besten Torschützen Jannick Kohlbacher zum 28:16 (48.) auf. Kohlbacher traf insgesamt zehn Mal. Einmal in Torlaune, legte auch der „Kieler Jung“ Dahmke nach: Nach dem Treffer zum 30:16 hallten "Rune"-Sprechchöre durch das nur mit 2350 Zuschauern besetzte Rund des "Spodek" in Kattowitz, der Gefeierte legte gleich noch das 31:16 vom Kreis nach. Sein viertes Tor erzielte Dahmke dann beim 34:17 (54.).
Gislason zufrieden und selbstbewusst
Am Ende hatten bis auf Julian Köster, Philipp Weber und Abwehrmann Simon Ernst alle eingesetzten Feldspieler mindestens ein Tor erzielt, während Lukas Mertens und Kai Häfner 60 Minuten verschnaufen durften. Alfred Gislason war dementsprechend zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft "Die Jungs haben sehr fokussiert gespielt. Es war extrem wichtig, dass die, die bisher wenig gespielt haben, viel Zeit bekommen und gut gespielt haben. Ich freue mich extrem über die Leistung der so genannten zweiten Reihe. Das hat uns in der Breite viel Selbstbewusstsein gegeben." Jetzt geht Deutschland mit Optimismus in die Hauptrunde - Gislason: "Die Jungs haben in diesem Jahr in jeder Partie gut gespielt. Argentinien wird natürlich deutlich stärker sein als Algerien, ab jetzt müssen wir jedes Spiel ein Stück zulegen. Dann kann vieles passieren…"
Fotos: Sascha Klahn
WM, 3. Spieltag: Algerien - Deutschland 21:37 (9:16)
Algerien: Zemouchi (9/1 Paraden), Ghedbane; Naim (1), Hellal, Hani Abderrafik (2), Hichem (2), Melazem, Nori Selim (2), Yacine (1/1), Sofinae (1), Kouri (3), Abdelkader (1), Arib, Ayyoub (5), Khermouche (3), Sami (1)
Deutschland: Wolff (6 Paraden), Birlehm (7 Paraden); Golla (2), Knorr (4/3), Köster, M'Bengue (4), Weber (2). Groetzki (2), Häfner (n.e.), Dahmke (4), Mertens (n.e.), Ernst, Steinert (4), Kohlbacher (10), Drux (2), Witzke (5); Trainer: Gislason
Schiedsrichter: Biro / Kiss (Ungarn)
Strafzeiten: Algerien 2 / Deutschland 1
Rote Karte: Sofiane (grobes Foulspiel)
Siebenmeter: Algerien 1/1 / Deutschland 4/3 (Zemouchi hält Knorr)
Zuschauer: 2.350 (Spodek, Katowice (POL))