ZEBRA: Christian Sprenger - der Kiel-Fan
Wer Christian Sprenger auf der Social-Media-Plattform Instagram folgt, weiß es bereits seit Längerem: Der gebürtige Brandenburger ist ein bekennender Kiel-Fan. Wenn der aus Ludwigsfelde stammende Rechtsaußen ein Bild aus der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt postet, ist es zumeist mit dem Hashtag #kielistschön versehen. Dass Kiel ein schöner Ort zum Leben ist, weiß der Linkshänder bereits seit 2009, als er vom SC Magdeburg an die Förde wechselte. Er freundete sich schnell mit seiner neuen Heimat an und schloss sie in sein Herz. "Ich bin damals extra zwei Wochen vor dem Trainingsstart hergekommen, um die Stadt zu erkunden. Ich hatte dabei richtig tolles Sommerwetter, und Kiel mit seinen Stränden hat sich so von Anfang an von seiner besten Seite gezeigt", erzählt "Sprengi" von seinen ersten Berührungen mit der Heimat des erfolgreichsten deutschen Handball-Vereins. "Und außerdem hatte ich von Beginn an gute Nachbarn, die mir das Einleben wirklich leicht gemacht haben."
Zehn große Titel mit den "Zebras"
Auch heute, sieben Jahre später, hat sich die Verbundenheit des 32-Jährigen zur Stadt und ihren "Zebras" nicht geändert. Bester Beweis dafür ist die Verlängerung seines im Sommer auslaufenden Vertrages um ein Jahr. "Ich bin froh, dass ich in Kiel noch ein Jahr dran hängen kann und meine Karriere wohl hier beenden werde", sagt Sprenger mit berechtigtem Stolz in der Stimme, denn seine Laufbahn kann sich mehr als sehen lassen. Er ist hinter Dominik Klein der dienstälteste Spieler bei den Schwarz-Weißen und konnte mit ihnen bis dato unter anderem fünf Meisterschaften, drei nationale Pokalsiege und zwei Triumphe in der Champions League feiern. Das Sammeln von Titeln ging schon beim SC Magdeburg los: Drei deutsche Meisterschaften im Jugendbereich, eine mit der ersten Mannschaft und ein Sieg im EHF-Pokal standen bereits auf seiner Visitenkarte, als der Flügelflitzer in Kiel anheuerte. Sprenger, der einer der schnellsten Rechtsaußen der Bundesliga ist, war lange Zeit auch als Nationalspieler eine feste Größe, ehe er aus gesundheitlichen Gründen seinen Abschied aus der DHB-Auswahl bekannt gab.Doch trotz des eigenen Rückzugs verfolgt er das Treiben der deutschen Auswahl noch immer mit großem Interesse und feuert sie, wie jüngst bei der Europameisterschaft, von Kiel aus mächtig an. Bereits jetzt legendär sind seine energiegeladenen Auftritte in den Motivationsvideos, die die daheimgebliebenen Kieler Nicht-Nationalspieler für ihre Teamkollegen Rune Dahmke, Steffen Weinhold und Christian Dissinger drehten und damit nicht nur in Kiel für Erheiterung sorgten.
Sprengers Feuer für den Verein
Beliebt bei den Fans: Christian Sprengers Autogramme sind begehrtSeit seiner Ankunft beim Rekordmeister hat sich einiges getan, wovon auch das DHB-Team profitiert: "Früher wurde immer beklagt, dass der THW Kiel wenig für den deutschen Handball macht. Das ist jetzt anders. Besonders freut es mich, dass 'Disse' in den vergangenen Monaten so explodiert ist", sagt Sprenger. Nicht nur die Verantwortlichen des THW Kiel sind um den Aufbau junger, titelhungriger Spieler bemüht. Auch Christian Sprenger selbst engagiert sich seit einiger Zeit im Nachwuchsbereich des Rekordmeisters. Neben seiner Arbeit als Handballprofi ist er beim THW Kiel auch an der Seitenlinie aktiv - als Co-Trainer der U17. "Die Jungs trainieren direkt nach uns, das passte ganz gut. Da wir oft selbst unterwegs sind, bleibt aber leider nicht allzu viel Zeit für die Trainerarbeit." Sprengers Feuer für den Verein auch abseits des Profidaseins weiß Kiels Geschäftsführer Thorsten Storm zu schätzen. "Es ist wichtig, dass die jungen Handballer im Training von gestandenen Profis lernen. Wir können uns deshalb gut vorstellen, Christian auch nach seiner aktiven Karriere in die Arbeit mit den THW-Talenten einzubinden", denkt er voraus. Bevor "Sprengi" jedoch an sein Karriereende denkt, hat er aber selbst noch einiges auf dem Spielfeld mit den "Zebras" vor - da ist noch kein Platz fürs Rentnerdasein: "Ich bin fit und habe richtig Lust, mit dieser Mannschaft was zu reißen!" (Aus dem offiziellen Hallen-Magazin "ZEBRA" zum Heimspiel gegen den VfL Gummersbach, Fotos: Sascha Klahn)