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Patrick Wiencek zurück in der Nationalmannschaft

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Patrick Wiencek zurück in der Nationalmannschaft

Bundestrainer Dagur Sigurdsson hat am Dienstag seinen Kader für das Länderspiel gegen Russland am 8. Juni bekannt gegeben. Mit der Partie, die um 19 Uhr in der Mannheimer SAP-Arena angepfiffen wird, startet die DHB-Auswahl die heiße Phase der Olympia-Vorbereitung. Insgesamt stehen vier "Zebras" im Aufgebot für dieses Länderspiel. Besonders freuen dürfte sich Patrick Wiencek: Erstmals seit seinem Kreuzbandriss wird der THW-Kreisläufer wieder das Deutschland-Trikot tragen.

Wienceks Comeback nach einem Jahr

Patrick Wienceks Comeback in der Nationalmannschaft steht unmittelbar bevor: Sein bisher letztes von insgesamt 80 Länderspielen (185 Tore) bestritt der 2,01 Meter große Kreisläufer des THW Kiel vor fast einem Jahr. Zum Abschluss der EM-Qualifikation gegen Österreich trug Wiencek in der Kieler Sparkassen-Arena sogar die Kapitänsbinde. Sein Kreuzbandriss Anfang Oktober verhinderte dann weitere Einsätze und die Teilnahme an der Europameisterschaft im Januar in Polen, bei der die DHB-Auswahl sensationell den Titel holte. Nach nur sechs Monaten Verletzungs-Pause feierte die Kieler Nummer "17" im Champions-League-Viertelfinale gegen den FC Barcelona ein überragendes Comeback und ist seitdem wieder einer der Leistungsträger des Rekordmeisters.

Vier "Zebras" dabei

Neben Wiencek, der in der Nationalmannschaft die Rückennummer "7" trägt, nominierte Sigurdsson auch die drei Kieler Europameister Christian Dissinger, Rune Dahmke und Steffen Weinhold für das Länderspiel gegen Russland. Dissinger und Weinhold könnten in Mannheim ihr erstes Spiel im DHB-Trikot nach der EM bestreiten, bei der sich beide schwer verletzten. Allerdings laboriert Weinhold noch immer an den Folgen einer gebrochenen Hand. Mit Torhüter Andreas Wolff steht zudem ein "Bald-Zebra" im DHB-Kader. 

Das aktuelle DHB-Aufgebot

Tor: Silvio Heinevetter (Füchse Berlin), Carsten Lichtlein (VfL Gummersbach), Andreas Wolff (HSG Wetzlar)
Linksaußen: Rune Dahmke (THW Kiel), Uwe Gensheimer (Rhein-Neckar Löwen)
Rückraum links: Christian Dissinger (THW Kiel), Julius Kühn (VfL Gummersbach), Finn Lemke (SC Magdeburg)
Rückraum Mitte: Paul Drux (Füchse Berlin), Tim Kneule (Frisch Auf Göppingen), Martin Strobel (HBW Balingen-Weilstetten)
Rückraum rechts: Kai Häfner (TSV Hannover-Burgdorf), Steffen Weinhold (THW Kiel), Fabian Wiede (Füchse Berlin)
Rechtsaußen: Patrick Groetzki (Rhein-Neckar Löwen), Tobias Reichmann (KS Vive Tauron Kielce/POL)
Kreis: Jannik Kohlbacher (HSG Wetzlar), Hendrik Pekeler (Rhein-Neckar Löwen), Patrick Wiencek (THW Kiel)

KN: Wiencek vor Comeback im DHB-Team

Neckarsulm. Handball-Bundestrainer Dagur Sigurdsson schürt in seinem Team den Wettbewerb um die raren Kaderplätze für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro. "Es ist alles offen. Sicherlich gibt es auf allen Positionen Konkurrenzkampf", sagte Sigurdsson am Dienstag in Neckarsulm bei der Vorstellung des Kaders für das Länderspiel gegen Russland am 8. Juni in Mannheim. Es ist der erste Härtetest in der Vorbereitung auf Rio. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen des Bundestrainers an sein Team: "Die Russen sind absolut im Kommen und werden uns alles abverlangen", warnte Sigurdsson. Von seinen Spielern forderte er deshalb für das Länderspiel, rasch den "Rhythmus" und das "Tempo" der Nationalmannschaft anzunehmen. Und damit den Konkurrenzkampf um die Olympia-Teilnahme. Besonders intensiv könnte das Ringen um die voraussichtlich zwei Torwart-Plätze werden. Sigurdsson nominierte neben den Europameistern Andreas Wolff und Carsten Lichtlein auch Silvio Heinevetter. Insgesamt berief der Isländer 19 Spieler in den Kader. Mit dabei sind wieder die zuletzt verletzten Patrick Wiencek, Steffen Weinhold, Christian Dissinger (alle THW Kiel) sowie Kai Häfner von Hannover-Burgdorf. Europameister Steffen Fäth (HSG Wetzlar) ist nach seinem Mittelhandbruch vergangene Woche der einzige Spieler, der wegen einer Verletzung nicht nominiert wurde. Aus dem EM-Kader fehlen der Gummersbacher Simon Ernst, der Melsunger Johannes Sellin, Niclas Pieczkowski (TuS N-Lübbecke) sowie der Hannoveraner Erik Schmidt. Wiencek, der sein letztes Länderspiel vor fast einem Jahr bestritt, macht damit sein Comeback auf der großen Handballbühne endgültig perfekt. Nach seinem Kreuzbandriss im Oktober 2015 verpasste "Bamm-Bamm" die Europameisterschaft in Polen. Nach nur sechsmonatiger Verletzungspause und der Rückkehr in den THW-Kader für das Champions-League-Spiel gegen den FC Barcelona gehört der 2,01-Meter-Mann wieder zu den absoluten Leistungsträgern der Zebras. "Ich freue mich riesig", sagte Wiencek über die Nominierung. "Und ich würde mich natürlich auch über eine Olympia-Teilnahme freuen. Olympia ist das größte Ereignis für einen Sportler." Am 28. Juni muss Sigurdsson seinen 28 Spieler umfassenden vorläufigen Kader dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) melden. Nur aus diesem Aufgebot kann der Bundestrainer dann bis spätestens 17. Juli sein Olympia-Team aus 14 Spielern und einem Ersatzmann berufen. Deshalb wird der Isländer voraussichtlich nur zwei Schlussmänner nach Rio mitnehmen. Der 31-jährige Heinevetter betonte, dass er gerne dabei wäre und sich bei dem Spiel gegen Russland präsentieren möchte. "Wenn man ein Länderspiel zu Hause hat, dann will man spielen und auch gut spielen." Der Torwart der Füchse Berlin sagte, das Verhältnis zwischen den drei Keepern sei gut. "Im Endeffekt musst du einfach nur Vollgas geben und gucken, dass du gute Leistungen bringst." Der langjährige Nationaltorwart (136 Länderspiele) war vor der EM in Polen im Januar aus dem Kader gestrichen zu worden. Zu den Chancen der einzelnen Spieler wollte Sigurdsson rund zwei Monate vor dem olympischen Turnier nichts sagen. Die Einstellung nach dem überraschenden EM-Triumph sei kein Problem. "Die Jungs wissen, dass sie jetzt nicht besser als alle anderen Mannschaften sind. Aber wir wissen auch, dass wir stärker geworden sind." (Von Nikolai Huland und Niklas Schomburg, aus den Kieler Nachrichten vom 01.06.2016)