KN: Die große Gold-Party in Berlin
Mehr als 9000 Menschen feiern die Handball-Europameister
Als Erster der "Helden von Krakau" wurde in der vollen Max-Schmeling-Halle Bundestrainer Dagur Sigurdsson, einst Chefcoach der Bundesliga-Füchse in der Hauptstadt, euphorisch gefeiert. "Das ist meine Heimat", rief der gar nicht kühle Isländer den schwarz-rot-goldenen Anhängern zu. Im Chor erwiderten die Fans: "Oh wie es das schön!" Schon eine Stunde vor der Ankunft der EM-Sieger hatten sich die Fans vor den Eingängen der Halle gedrängt. DHB-Vizepräsident und Füchse-Manager Bob Hanning übermittelte bereits bei der Fahrt vom Flughafen Tegel nach Prenzlauer Berg Impressionen aus dem Mannschaftsbus in die sich immer weiter füllende Arena, wo dann rund 9000 Menschen gemeinsam mit den "Bad Boys" eine eindrucksvolle Gold-Party zelebrierten. Gemeinsam mit DJ Ötzi sang die Feiergemeinde den deutschen Handball-Helden "Geboren, um dich zu lieben". Der gebürtige Berliner Tobias Reichmann, der nervenstarke Sieben-Meter-Schütze, war beeindruckt: "Wir werden es genießen." Der zukünftige Berliner Steffen Fäth prostete mit einem großen Bierglas den Fans zu. Abwehrriese Finn Lemke musste seinen Kampfruf aus der Kabine wiederholen. "Heute nicht! Heute kann uns niemand schlagen! Heute ist unser Tag!", brüllte der 2,10-m-Riese ins Publikum. Die Fans kreischten begeistert, auch als Nachrücker Julius Kühn mit heiserer Stimme krächzte: "Dass es so gut lief, war unglaublich." Auf den großen Videoschirmen bekamen die Fans in der Schmeling-Halle noch einmal die Highlights des sensationellen 24:17-Finalerfolges gegen den zweimaligen Weltmeister Spanien präsentiert. Die Paraden von Super-Wolff, jedes deutsche Tor und der Schlusspfiff wurden so bejubelt, als sei es eine Live-Übertragung. "So ein Tag, so wunderschön wie heute", schallte in unregelmäßigen Abständen durch die Heimstätte des Berliner Handball-Bundesligisten Füchse. "Wir haben alle in die Maschine gekriegt, das war nicht so einfach", berichtete DHB-Vize Hanning vom Flug nach Berlin: "Die ganze Euphorie hat die Mannschaft getragen. Wie sind stolz, wenn 50 Prozent der Bevölkerung das Endspiel gesehen haben. Vielleicht schaffen wir es bei Olympia, dass wir 75 Prozent hinter uns bringen." Rund 13 Millionen TV-Zuschauern hatten am Sonntag den EM-Triumph von Torwartheld Andreas Wolff live verfolgt. (Von Jens Mende, aus den Kieler Nachrichten vom 02.02.2016, Foto: Sascha Klahn)