KN: Kieler Zebra Wiencek hofft auf Remis in Duisburg
"Holstein spielt richtig coolen Fußball"
"Immer wenn Kiel gegen Duisburg spielt, sind wir in der Champions League unterwegs", sagt der THW-Kreisläufer. Auch diesmal wird der gebürtige Duisburger, der schon als kleiner Junge im MSV-Fanblock stand, dieses Duell nicht im Stadion miterleben können. "Morgen Vormittag trainieren wir, aber ich schaue mir ganz bestimmt die Liveübertragung an", sagt der Nationalspieler. "Ich hoffe auf ein Remis", so der 25-Jährige, dessen Herz "ein bisschen mehr" für den MSV schlägt. "Aber ich fühle mich in beiden Lagern wohl. Holstein hat eine sehr sympathische Mannschaft und spielt einen richtig coolen Fußball." Er rechne damit, dass beide den Aufstieg schaffen werden. "Beide sind gerade richtig gut drauf, da müssen sie auch vor der Relegation keine Angst haben." Er sei zuversichtlich, dass die Störche und sein MSV auch auf dem Umweg ihr Ziel erreichen. Kiel in der Relegation gegen St. Pauli - darüber würde sich Wiencek freuen. "Das wären zwei richtig schöne Spiele." Kiel, so der 25-Jährige weiter, würde ein Fußball-Zweitligist gut zu Gesicht stehen. "Als Konkurrenz sehe ich Holstein nicht, sondern eher als Bereicherung. Wir profitieren voneinander." Die Kieler könnten seiner Meinung nach ein wenig Abwechslung im Sportangebot der Stadt ganz gut vertragen. Auch er würde sich darüber freuen, dann Zweitliga-Fußball vor seiner Haustür sehen zu können. "Raffi (Steffen Weinhold, d. Red.) kommt bestimmt mit, wenn Greuther Fürth im Stadion ist." Der andere deutsche Nationalspieler in Diensten des THW Kiel ist in Fürth geboren, sein Herz schlägt für die Greuther. Spielen die Franken in Hamburg, sitzt Weinhold mit dem Flensburger Jacob Heinl (Pauli-Fan) im Trikot auf der Tribüne. Gut möglich, dass die beiden Zebras, die am 5. Juni erstmals gemeinsam deutscher Handball-Meister werden wollen, in den Tagen zuvor noch einmal Gegner sein werden: Dann, wenn Holstein Kiel vor dem MSV ins Ziel einläuft, und die Duisburger in der Relegation auf Fürth treffen. (Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 15.05.2015)