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U23 holt im Derby in Altenholz den ersten Sieg
Das Spiel der THW U23 beim TSV Altenholz war ein Derby, wie es sich begeisterte Handballfans wünschen: emotionsgeladen, umkämpft und spannend bis zur letzten Minute! Am Ende von 60 dramatischen Minuten siegten die "Jungzebras" mit 28:27 (14:15) und holten damit den ersten Sieg der noch jungen Saison in der 3. Liga.
Gleich sieben ehemalige "Zebras" jetzt beim TSVA
Das Spiel in Altenholz war ein Derby, das unter besonders interessanten Vorzeichen stand. Vor einem Jahr noch zogen sie an einem Strang - Altenholz-Coach Klaus-Dieter-Petersen und THW-Trainer Raúl Alonso - zwei Freunde, die sich schätzen und allein sieben ehemalige THW-Spieler, die jetzt für Altenholz auflaufen, in der THW-Jugend und der Kieler U23 gemeinsam ausgebildet haben. Am Samstag nun standen sich der ehemalige Kooperationspartner und Traditionsverein Altenholz und die noch junge Ausbildungsmannschaft des Deutschen Rekordmeisters als Gegner gegenüber, wobei die Favoritenrolle klar auf Seiten der Altenholzer lag.
THW von Verletzungssorgen geplagt
Nicht nur, weil ein Heimspiel anstand, sondern weil den THW Kiel derzeit auch große Verletzungssorgen plagen. Mit Ranke, Liedtke, Engelmann und Wucherpfennig (alle langzeitverletzt) fehlten dem THW erneut wichtige Akteure. Nur ein Kreisläufer und vier Rückraumspieler standen Raúl Alonso zur Verfügung, während Altenholz auf einen eingespielten breiten Kader zurückgreifen konnte. Zudem befindet sich der THW als jüngste Mannschaft der Liga mit neun Ab- und neun Zugängen nach wie vor in einer Umbruchphase und braucht noch Zeit, sich einzuspielen. Umso überraschender begann die Partie, die die Tribüne in der gut gefüllten Edgar-Meschkat-Halle zunächst verstummen ließ.
Altenholzer Pausenführung
810 Zuschauer erlebten einen furios startenden THW Kiel. Perfekt auf den Gegner eingestellt, legten die Jungzebras beherzt und schnell in der dritten Minute eine 4:0 Führung vor, Fehlpässe des TSV Altenholz und Schwachstellen in der kompakten Deckung wurden eiskalt ausgenutzt. Bis zur 22. Minute beim Stand von 12:8 dominierten die Jungzebras das Geschehen, ehe die Wölfe durch Kampf und Tempo in der 26. Minute auf 12:12 ausgleichen und mit einem Vorsprung von 15:14 in die Pause gehen konnten.
Mutige Einwechslungen
"Ich wusste, dass wir mit unseren begrenzten Möglichkeiten, irgendwann konditionell abbauen würden. Da wir in Wilhelmshaven eine Woche zuvor schon über 45 Minuten führten, zum Schluss aber mit dem kleinen Kader eingebrochen sind, wollte ich diesmal die Kräfte ein wenig mehr über die gesamte Spielzeit verteilen und mit mutigen Einwechslungen (z.T. mit U19 Spielern) unsere Leistungsträger ein wenig schonen. Thies Bergemann hat beispielsweise eine super erste Halbzeit gespielt, Bendix Schroedter hat als gelernter Linksaußen auf der Halbposition gegen den Rückraumlinks hervorragend gedeckt", resümierte Raúl Alonso zufrieden.
Ãœberragender Kim Sonne
Auch in Halbzeit zwei stellte der THW seinen Gegner immer wieder mit variablen Deckungsformationen(6:0/5:1/4:2), aber auch einem stets wechselnden Angriffsspiel vor große Herausforderungen, erarbeitete sich Chancen, die zu Ballgewinnen und Toren führten. "Wir wussten, dass wir sehr schnell die taktischen Anweisungen umsetzen und so den Überraschungseffekt ausnutzen mussten, das war die einzige Chance, unsere Ausfälle zu kompensieren", so Tommy Fängler, der in der Abwehr erneut eine starke Leistung ablieferte. Auch Keeper Kim Sonne glänzte mit allein 18 tollen Paraden, und verhinderte vor allem in der entscheidenden Schlussphase klare Treffer. "Kim wird von Woche zu Woche stabiler", so sein Trainer.
Alonso: "Ich bin sehr stolz"
Bis zum Schluss sahen die Zuschauer eine sehr ausgeglichene Partie mit leichten Vorteilen für die THW Junioren (23:21/25:23/27:26), doch Jonas Ottsen gelang schließlich der entscheidende Treffer zum 28:27. Die letzte Minute überstand der THW nach der dritten Zeitstrafe gegen Ole Diringer dann in Unterzahl und feierte am Ende einen verdienten Sieg im Kieler Derby, den zweiten nach dem Pokalspiel von 2013. "Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Wir haben durch die vielen Verletzungen und das harte Auftaktprogramm in der 3. Liga sehr schwere Wochen hinter uns, haben uns aber heute mit einer disziplinierten Leistung im Angriff und einer hohen Variabilität in der Defensive entscheidende Vorteile erarbeitet und uns mit zwei Punkten belohnt. Glücklich bin ich aber vor allem darüber, dass wir 800 Zuschauern ein packendes und unterhaltsames Spiel mit vielen Kieler Nachwuchstalenten geboten haben. Die gemeinsame Arbeit der letzten Jahre hat man heute bei diesem Spiel gesehen. Es sind einige junge Spieler, die eine gute Zukunft haben, wenn sie weiterhin hart an sich arbeiten", war Raúl Alonso rundum zufrieden nach dem ersten Kieler Sieg der Saison. Michaela Kahmke