THW Kiel und Torhüter Vincent Gérard einigen sich auf sofortige Vertragsauflösung
Der Handball-Rekordmeister THW Kiel und der französische Torhüter Vincent Gérard haben sich auf eine sofortige Vertragsauflösung geeinigt. Der 37-jährige Olympiasieger, Welt- und Europameister war im vergangenen Sommer zur Zebraherde gestoßen, hat aber aufgrund einer im Trainingslager erlittenen langwierigen Verletzung kein Pflichtspiel für die Kieler bestritten.
Szilagyi: "Schade, dass wir gemeinsame Pläne nicht verwirklichen konnten"
THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi bedauert die Entwicklung, die es Gérard unmöglich machte, beim THW Kiel anzukommen: "Das hatten wir uns alle anders vorgestellt. In unseren ursprünglichen Planungen spielte Vincent als erfahrener Torhüter eine wichtige Rolle. Aber nachdem nach einigen Wochen Ungewissheit klar war, dass Vincents Verletzung nur durch eine Operation mit anschließender monatelanger Reha zu beheben ist, mussten wir reagieren." Durch die dadurch notwendig gewordene Nachverpflichtung von Samir Bellahcene sei eine vollkommen neue Situation entstanden, so Szilagyi weiter. "Wir haben uns dann entschieden, mit Tomas Mrkva und Samir Bellahcene auch in die neue Saison zu gehen. Das haben wir im steten Austausch mit Vincent offen und ehrlich kommuniziert." Beide Seiten seien deshalb zum Entschluss gekommen, dass eine sofortige Vertragsauflösung die beste Lösung darstellt. Szilagyi: "Es ist wirklich schade, dass wir unsere gemeinsamen Pläne nicht verwirklichen konnten. Wir wünschen Vincent alles Gute für seine Zukunft."
Gérard: "Werde dem THW Kiel weiterhin die Daumen drücken"
Vincent Gérard erklärt: "Ich kam nach Kiel mit großen Zielen und Hoffnungen. Leider hat mich meine Verletzung ausgebremst und ich konnte der Mannschaft im ersten Teil der Saison nicht helfen. Ich wünsche der Mannschaft alles Gute und werde dem THW Kiel weiterhin die Daumen drücken."
Zur Person: Vincent Gérard
Der am 16. Dezember 1986 in Woippy geborene Vincent Gérard startete seine erfolgreiche Karriere in Metz, später spielte er für Montpellier HB, Istres HB, Dunkerque Handball, Paris Saint-Germain und Saint-Raphael Var. Mit den Clubs gewann er alles, was es in Frankreich zu gewinnen gibt, darunter fünf Mal die Meisterschaft. Höhepunkt seiner Vereinskarriere war der Triumph in der EHF Champions League 2018 mit Montpellier. Noch erfolgreicher war Gérard mit der französischen Nationalmannschaft, in der 2013 sein Debüt feierte: 2014 wurde er Europameister, holte 2016 Olympia-Silber und 2017 den Weltmeister-Titel. Bei den Olympischen Spielen von Tokio krönte der 37-Jährige, der 150 Partien für Frankreich bestritt, seine Karriere mit dem Gewinn der Goldmedaille. Im Dezember hatte Gérard angekündigt, seine Laufbahn im Sommer dieses Jahres beenden zu wollen.