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Handball-WM 2023: Deutschland steht nach zweitem Hauptrunden-Sieg im Viertelfinale!

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Handball-WM 2023: Deutschland steht nach zweitem Hauptrunden-Sieg im Viertelfinale!

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat den ersten Viertelfinal-Matchball bei der Weltmeisterschaft 2023 in Polen und Schweden direkt und souverän verwandelt: Gegen die Niederlande feierte das DHB-Team dank einer starken Defensive mit einem überragenden Torhüter Andreas Wolff einen 33:26 (15:12)-Erfolg und blieb damit auch in der fünften WM-Partie ohne Punktverlust. Im Hauptrunden-Finale gegen die bisher ebenfalls mit einer weißen Weste auftrumpfenden Norweger am Montag (20:30 Uhr, live in der ARD) fällt die Entscheidung über den Gruppensieg. 

Temporeiche erste Halbzeit

Tempo, Nervosität und Spielwitz prägten die ersten Minuten, in denen "Oranje" vorlegte. Wolff hielt dann einen Siebenmeter von Smits (11.), die Grundlage für die erste deutsche Führung: Juri Knorr traf von der Linie zum 5:4 (12.). Golla legte nach einer weiteren Wolff-Parade nach, die vielen deutschen Fans im Spodek riss es aus den Sitzen. Allerdings dauerte es nicht mal eine Minute, bis die Niederlande in Überzahl ausglichen. Weiter ging es hin und her - bis Groetzki vom Kreis und anschließend von außen traf und Deutschland wieder mit zwei Treffern in Führung brachte (21.). Bondscoach Staffan Olsson, einst Weltklasse-Spieler in Diensten des THW Kiel, reagierte sofort mit einer Auszeit und forderte mehr Bewegung von seiner Mannschaft. Mit Erfolg - wenig später glich Steins zum 10:10 aus. Zwei Wolff-Paraden und intensive Abwehrarbeit später war die DHB-Auswahl allerdings wieder mit zwei Treffern vorn. Anders als zuvor gelang es der deutschen Mannschaft jetzt aber, nachzulegen - auch, weil das Torwartspiel klar auf Seiten des DHB-Teams war: Wolff hielt stark im Eins-gegen-Eins, und mit einer 15:12-Führung für Deutschland wurden die Seiten gewechselt.

Starke Defensive entnervt die Niederländer

Mit drei wilden Minuten starteten beide Teams in den zweiten Durchgang, ehe Knorr und Groetzki auf 17:12 stellten. Dann parierte Wolff den elften niederländischen Wurf, und Knorr erhöhte per Siebenmeter auf 18:12 (35.). Als Köster kurz darauf den Sieben-Tore-Vorsprung perfekt machte, wurde auf den Rängen längst in den Partymodus geschaltet - auch weil die deutsche Defensive auf schnellen Beinen den Niederländern kaum Raum ließ. Neun Minuten brauchte „Oranje“, bis Smits im Siebenmeter-Nachwurf Wolff erstmals im zweiten Durchgang bezwingen konnte. Doch plötzlich waren die Niederlande wieder da, setzten ihrerseits einen 3:0-Lauf. Gut, dass Golla diesen mit einem Hechtsprung-Tor zum 22:16 stoppen konnte (42.). Nach Knorrs 24:16 zog Olsson wieder die Auszeit, brachte den siebten Feldspieler - doch den Zahn hatten die Deutschen Olssons Mannschaft längst gezogen. Spätestens nach Wolffs Siebenmeter-Parade und dem folgenden Treffer von Kai Häfner war die Partie entschieden, die letzten zehn Minuten wurden dann zur Viertelfinal-Parade des DHB-Teams. 

Gislason freut sich auf Norwegen und das Viertelfinale

"Das war eine überragende Leistung von Andreas Wolff", lobte Bundestrainer Alfred Gislason seinen Torhüter, erweiterte das Lob aber auch auf seine Abwehr: "Genauso überragend war der Mittelblock mit Johannes Golla und Julian Köster. Gefehlt hat uns heute die zweite Welle mit den Gegenstößen, das lag aber auch daran, dass wir ein Hauptaugenmerk auf die Abwehr gelegt haben." Die Spiele würden jetzt immer schwerer, analysierte der ehemalige Kieler Coach. "Jetzt wollen wir Norwegen schlagen und uns dann auf das Viertelfinale freuen. Da warten zwei komplett unterschiedliche Mannschaften, bei denen ich die Franzosen aktuell etwas stärker einschätze. Aber die Spanier haben ebenfalls eine extrem abgezockte Mannschaft, gegen die wir uns immer schwer tun. Deshalb ist es fast egal, auf wen wir treffen. Klar ist, dass es unglaublich schwer werden wird." . 

Handball-WM, 2. Hauptrunden-Spieltag: Niederlande - Deutschland 26:33 (12:15)

Niederlande: Ravensbergen (8 Paraden), A. Versteijnen (1/1 Parade); Stavast (2), ten Velde (4/1), Schoenaker, Kooijman, Sluijters, Steins (5), Benghanem (2), Schagen(2), N. Versteijnen (2), Adams (n.e.), Boomhouwer (n.e.), Smits (6), Jansen, Baijens (2); Trainer: Olsson
Deutschland: Wolff (17/3 Paraden), Birlehm (n.e.); Golla (4), Knorr (9/6), Köster (4), M'Bengue (n.e.), Weber (2), Groetzki (5), Häfner (4), Dahmke, Mertens (1), Ernst (n.e.), Steinert (2), Kohlbacher (1), Drux (1), Witzke (1); Trainer: Gislason

Schiedsrichter: Hansen / Madsen (Dänemark)
Strafzeiten: Niederlande 2 / Deutschland 4
Siebenmeter: Niederlande 4/1 (Wolff hält 2x Smits und Schagen) / Deutschland 7/6 (Versteijnen hält Knorr)
Zuschauer: 6250 (Spodek, Katowice (POL))