THW Kiel gewinnt hart umkämpftes Testspiel in Veszprem

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THW Kiel gewinnt hart umkämpftes Testspiel in Veszprem

Am neunten Tag ihres Trainingslagers haben die Zebras ein hart umkämpftes Testspiel bei Telekom Veszprem mit 35:34 (18:17) gewonnen. In der hektischen Schlussphase war es Torhüter Niklas Landin, der seinen Zebras nach einem Vier-Tore-Rüchstand noch den Weg zum Sieg ebnete. Diesen stelle Niclas Eberg mit einem verwandelten Siebenmeter nach der Schlusssirene sicher. Bester Kieler Torschütze war Harald Reinkind mit sieben Treffern. 

Gastgeber mit besserem Start

Ein echter Härtetest vor dem Pixum Super Cup war gefragt, und dieser Königsklassen-Klassiker wurde es für die Zebras von Beginn an: Veszprem stellte eine aggressive Deckung, in der Blagotinsek bereits nach sieben Minuten zwei Zeitstrafen auf seinem Konto verbuchte - beide Male hatte er Hendrik Pekeler das Trikot über den Kopf gezogen. Dennoch erwischten die Gastgeber den besseren Start, nutzten Fehler der Zebras aus und gingen beim 8:5 erstmals mit drei Toren in Führung (10.). Diese hatte zunächst Bestand, weil Corrales hinter der massiven Deckung der Ungarn einige Würfe entschärfen konnte, und Manuel Strlek bis zur Pause bereits sieben Treffer verbuchen konnte.

Knappe Kieler Pausenführung

Domagoj Duvnjak traf drei Mal

Nach Blagotinseks 10:7 (13.) waren aber die Kieler am Drücker: Sander Sagosen traf zum 8:10, Niclas Ekberg verwandelte einen Siebenmeter, Harald Reinkind bediente Patrick Wiencek: Ausgleich! Kurz darauf war es Magnus Landin, der die erste schwarz-weiße Führung erzielte (17.). Allerdings versäumten es die Zebras in der Folge, mehr als einen Zwei-Tore-Vorsprung herauszuwerfen. Nikolla Bilyk traf zum 16:14, doch Corrales sorgte mit seinen Paraden für den neuerlichen Ausgleich. Gut, dass Bilyk kurz vor dem Wechsel noch einen Strafwurf herausholen konnte, den Ekberg sicher verwandelte - der THW nahm ein knappes 18:17 mit in die Kabine.

Veszprem kontert Kieler Führung

Beide Teams schenkten sich nichts

Auch nach dem Wechsel schlugen beide Teams ein höllisches Tempo an - angefeuert von der Kulisse, die einmal mehr mächtig Alarm machte. Und dennoch behielten die Zebras zunächst kühlen Kopf, führten miut 23:21 (37.). Doch dann schlichen sich einige Fehler in das Kieler Spiel ein, eine Zeitstrafe für Patrick Wiencek tat ihr Übriges: Die Gastgeber spielten sich in einen kleinen Rausch, gingen durch einen 5:1-Lauf ihrerseits mit 26:24 in Führung. Noch einmal gelang es den Kielern, durch einen Reinkind-Kracher und einen Gegenstoß von Duvnjak nach fantastischer Landin-Parade gegen Nenadic auszugleichen - doch dann schien sich die Waagschale deutlich in Richtung der Ungarn zu neigen. 

Linkshänder bringen Sieg nach Hause

Steffen Weinhold brachte viel Tempo ins Spiel

An dieser zog Corrales kräftig mit, der Veszprem-Keeper hielt einige Würfe, und das Heim-Team, das bereits in der Seha-LEague Pflichtspiele bestritt, zog auf 32:28 davon. Zehn Minuten waren da noch zu spielen, aber die Zebras wollten sich unbedingt für die Arbeit im Trainingslager belohnen. Allen voran Landin: Der Kieler Torhüter schien sich in der Schlussphase in einen Oktopus zu verwandeln, wurde für Veszprem zum schier unüberwindlichen Hindernis und für seine Vorderleute zum zusätzlichen Antrieb. Ekbergs Steal mit anschließendem Konter-Tor eröffnete das harte, inzwischen auch extrem hektische Ringen beider Teams. Weinhold tankte sich ein ums andere Mal durch, netzte zum 32:31 ein, traf auch zum 33:32 - es wurde dramatisch: Dahmke traf zum 34:33, Nenadic glich aus - und es waren erneut die beiden THW-Linkshänder, die das Spiel nach Hause brachten: Mit der Schlusssirene wurde Weinhold am Torwurf gehindert, Ekberg nahm sich den Ball zum fällige Siebenmeter und verwandelte eiskalt - ein toller Abschluss des Trainingslagers!

Rückreise am Sonntag

Am Sonntagmittag reisen die Zebras nach dann zehn Tagen Trainingslager wieder zurück nach Kiel. Bereits am 4. September geht es dann um den ersten Titel: In Düsseldorf kämpfen sie dann gegen den TBV Lemgo um den Pixum Super Cup. 

Telekom Veszprem - THW Kiel: 34:35 (17:18)

Telekom Veszprem: Corrales (1.60., 13/1 Paraden), Cupara (1 SIebenmeter, keine Parade); Manaskov (1), Omar (5), Nenadic (2), Maqueda, Nilsson (3), Ligetvari (4), Marguc (4), Strlek (10/5), Lukacs, Blagotinsek (2), Mahe, Ilic, Dörnyei, Lekai (1), Sipos (1)Trainer: Ilic
THW Kiel: Landin (1.-60., 13/2 Paraden), Quenstedt (n.e.), Saggau (n.e.); Ehrig (n.e.), Duvnjak (3), Sagosen (5), Reinkind (7), M. Landin (4), Weinhold (4), Wiencek (2), Ekberg (5/4), Ciudad (n.e.), Wäger (n.e.), Dahmke (1), Zarabec, Horak, Bilyk (1), Pekeler (3); Trainer: Jicha

Zeitstrafen: Veszprem: 5 (2x Blagotinsek (1., 7.), Sipos (14.), Ligetvari (19.), Strlek (30.)) / THW: 3 (2x Wiencek (21. 36.), Sagosen (39.))
Siebenmeter: Veszprem: 7/5 (Landin hält Strlek (51.), Landin hält Mahe (56.)) / THW: 6/4 (Corrales hält Ekberg (6.), Ekberg an den Pfosten (42.))
Zuschauer: 3200 (Veszprem Arena)

Stimmen zum Spiel

THW-Trainer Filip Jicha: Heute ging es wie immer, wenn diese beiden Traditions-Clubs aufeinander treffen, ordentlich zur Sache. Am Anfang waren wir vielleicht ein bisschen überrascht von der Intensität. Ich bin sehr zufrieden, wie wir in der ersten Halbzeit zurück ins Spiel gefunden haben. Natürlich hatten wir anfangs auch ein paar Abstimmungsprobleme, wir müssen weiterhin viel arbeiten, um eine gewisse Stabilität und Konstanz in unser Spiel zu bekommen. Besonders freue ich mich über die zweite Hälfte, als wir sieben Minuten vor Schluss zurücklagen und wir uns taktisch schlau zurückgekämpft haben. Niklas Landin war da, als wir ihn gebraucht haben, wir haben das dann mit viel Qualität heruntergespielt.Ein Sonderlob gibt es für Nikola Bilyk: Wie er heute ohne Angst ins Spiel gefunden hat, das hat mich sehr gefreut.