Olympia-Quali: Deutschland mit Unentschieden gegen Schweden

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Olympia-Quali: Deutschland mit Unentschieden gegen Schweden

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat buchstäblich in letzter Sekunde einen Fehlstart ins Olympia-Qualifikationsturnier in Berlin verhindert: Quasi mit dem Schlusspiff traf Marcel Schiller gegen Vize-Weltmeister Schweden zum 25:25 (14:13)-Ausgleich, durch den die DHB-Auswahl noch alle Trümpfe für die Reise nach Tokio in eigener Hand hat. Am Samstag (15:35, live im ZDF) muss die deutsche Mannschaft nun gegen gegen Miha Zarabec' Slowenen gewinnen, um einen großen Schritt Richtung Olympia zu machen.

Knappe Führung zur Pause

Bundestrainer Alfred Gislason setzte zum Start des Qualifikationsturnier auf das Torhüter-Gespann aus Johannes Bitter und Silvio Heinevetter, außerdem verzichtete er auf Juri Knorr. Stattdessen sollte der Kieler Linkshänder Steffen Weinhold zeitweise die Mittelposition übernehmen. Die deutsche Manschaft legte ihre Aufregung zunächst schnell ab. Eine Ãœberzahl-Situation, Gottfridsson musste für zwei Minuten auf die Bank, nutzte die DHB-Auswahl, um von 8:7 unter anderem durch ein Pekeler-Anwurf-Tor auf 11:8 davonzuziehen. Allerdings ließen die Schweden nicht nach und erzielten durch Pettersson kurz vor dem Wechsel wieder den Ausgleich, mit einer knappen 14:13-Führung für Deutschland wurden die Seiten gewechselt. 
 

Schweden dreht die Partie

Niclas Ekberg traf zum 23:19

Die erste Viertelstunde nach dem Wechsel gehörte dann den Schweden: Nur drei Treffer gelangen der DHB-Auswahl, die im Angriff komplett den Faden verlor, weil Andreas Palicka im Tor der Schweden aufdrehte. Bundestrainer Alfred Gislason war  unzufrieden mit dem Auftritt nach der Pause: "Da haben wir nicht flüssig genug gespielt, zudem war Palicka da. Aber das war eine schlechte Viertelstunde von uns." In der Tat setzten die Schweden sich bis auf vier Treffer ab, trafen durch Ekberg zum 23:19 (48.) und hatten in der spannenden Schlussphase gleich bei zwei Gegenstößen die Möglichkeit, den Sieg einzutüten - doch Bitter entschärfte beide und hauchte seiner Mannschaft damit wieder Hoffung ein. "Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt, dann verwerfen wir gleich ein paar Bälle. Und wenn du vorne nicht das Tor machst, kann Schweden dich zermürben", sagte THW-Kreisläuder Hendrik Pekeler. "Bis zur 55. Minute hatten wir keine Chance, dann rettet uns Jogi mit zwei gehaltenen Gegenstößen." 

Bitter: "Haben alles in eigener Hand"

So eröffnete sich der deutschen Mannschaft in der Schlussphase doch noch die Möglichkeit, einen ganz wichtigen Zähler zu holen: Schiller traf zum 24:25, die Abwehr formierte sich blendend für den letzten schwedischen Angriff, trieb diesen ins Zeitspiel, weswegen Bitter mit dem finalen Wurf keine Probleme hatte: Wieder war es Schiller, der die Nerven behielt, und vier Sekunden vor dem Ende zum umjubelten Ausgleich traf. "Wir haben wieder alles in eigener Hand", freute sich Torhüter Johannes Bitter nach der Partie über den Punktgewinn. "Mit diesem Unentschieden hatte wohl keiner mehr gerechnet."

Statistik, Olympia-Quali, 1. Spieltag: Deutschland - Schweden 25:25 (14:13)

Deutschland: Bitter (7 Paraden), Heinevetter (1 Parade); Gensheimer 3, Golla 1, Wiencek 3, Wiede, Heymann, Pekeler 2, Weinhold 1, Weber 1, Groetzki, Häfner 3, Schiller 5/3, Kühn 2, Böhm, Kastening 4; Trainer: Gislason
Schweden: Palicka (14/1 Paraden), Aggefors; Carlsbogard 1, Mellegard, Darj 4, Jönsson, Ekberg 1, D. Pettersson 1, F. Pettersson 1, Claar 2, Pellas 5/3, Lagergren 7, Gottfridsson 1, Persson 2, Sunnefeldt, Lindskog; Trainer: Solberg

Schiedsrichter: Nachevski / Nikolov (MKD)
Siebenmeter: Deutschland: 4/3 (Gensheimer scheitert) / Schweden: 3/3
Zeitstrafen: Deutschland: 4 (Golla, Wiencek, Pekeler, Böhm) / Schweden 7 (Mellegard, Darj, Claar, Pellas, 2x Gottfridsson, Persson)
Zuschauer: keine (Max-Schmeling-Halle, Berlin)