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Zebras in der EM-Hauptrunde: Norwegen im Halbfinale

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Zebras in der EM-Hauptrunde: Norwegen im Halbfinale

Harald Reinkind hat es geschafft: Mit Norwegen zog der Kieler Linkshänder am Dienstagabend durch einen Erfolg gegen Island in das Halbfinale der Handball-Europameisterschaft ein. Und auch Miha Zarabec hat große Chancen, am Wochenende in Stockholm um Medaillen zu kämpfen: Nach dem Sieg gegen Portugal fehlt nur noch ein Wimpernschlag für das Erreichen der Vorschlussrunde, weil Ungarn am Abend Federn gegen Schweden ließ. 

Norwegen besiegt Island

Mit Spannung war auf das skandinavische Duell zwischen Norwegen und Island geblickt worden. Klar war, dass die so fantastisch ins Turnier gestarteten Isländer dringend einen Sieg gegen die ungeschlagenen Norweger benötigten, um die Hoffnungen auf einen der vier Halbfinal-Plätze am Leben zu halten. Doch diese waren eigentlich schon nach neun Minuten zerstört: Da war Norwegen mit 7:0 in Führung, der mit 9/3 Treffern einmal mehr herausragende Sander Sagosen hatte bis dato schon zweimal getroffen. Als dann auch noch Harald Reinkind, nach der Fußverletzung des Flensburgers Röd nahezu Alleinunterhalter auf Halbrechts, aufdrehte, zum 8:1 und 13:5 traf und damit zwei seiner vier Treffer erzielte, war die Messe eigentlich schon gelesen. Mit einer 19:12-Führung für Norwegen wurden die Seiten gewechselt. Im zweiten Durchgang dann schaltete die "Heimmannschaft" dieser EM einen Gang zurück, und Island drehte auf. Beim 20:23 (44.) betrug der Rückstand nur noch drei Treffer, und auch beim 24:27 (51.) gab es noch die Möglichkeit zum Happyend. O'Sullivan und Sagosen zerstörten diese aber mit einem norwegischen Doppelschlag, der letztlich die Partie entschied. Durch den 31:27-Erfolg zog Norwegen als erste Mannschaft der Hauptrunden-Gruppe II in das Halbfinale ein.

Schweden feiert ersten Hauptrunden-Sieg

Das auch, weil Schweden am Abend seinen ersten Hauptrunden-Erfolg feiern konnte. Gegen Ungarn gewannen die Blau-Gelben 24:18 (10:9) und rehabilitierten sich damit vor nur 6977 Zuschauern in Malmö ein wenig für den bisher enttäuschenden EM-Auftritt. Ungarn büßte hingegen durch die Niederlage seine Pole Position im Kampf um den zweiten Halbfinal-Platz ein und muss mit nunmehr vier Punkten auf einen Ausrutscher der Slowenen (6 Punkte) hoffen. Die Magyaren hatten nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte und trotz eines mit 14 Paraden einmal mehr überragenden Roland Mikler den Schweden in der Schlussphase nicht mehr viel entgegenzusetzen. Auch, weil sie in den letzten 13 Minuten kein Tor mehr gegen die dann sattelfeste Abwehr und Appelgren (11 Paraden) erzielen konnten. Lukas Nilsson erzielte in 28 Minuten Einsatzzeit zwei Tore und bereitete zwei weitere vor.

Slowenien auf Halbfinal-Kurs

Bereits am Nachmittag bog Slowenien im Schlussspurt der Hauptrunde auf Halbfinal-Kurs ein. Gegen Portugal drehten Miha Zarabec & Co. einen 14:15-Pausenrückstand in einen 29:24-Sieg. Der Kieler Spielmacher war zwar nur etwas mehr als vier Minuten auf dem Feld, half seiner Mannschaft aber mit vier sicher und zum Teil spektakulär verwandelten Siebenmetern enorm. Die Vorentscheidung fiel ab der 44. Minute, in der Branquinho für die Portugiesen den 21:21-Ausgleich erzielt hatte. Mit einem 6:1-Lauf innerhalb von sechs Minuten zogen die Slowenen, die in Janc (7), Dolenec und Mackovsek (je 6) die besten Torschützen hatten, auf 27:22 davon und feierten ausgelassen die Hauptrunden-Punkte Nummer fünf und sechs. Damit schaffte die Zarabec-Mannschaft die Qualifikation für eines der Olympia-Quali-Turniere, der Halbfinal-Einzug in der spannenden Hauptrunden-Gruppe II ist damit allerdings noch nicht perfekt: Dafür müssen die Slowenen gegen Norwegen mindestens einen Punkt holen oder bei einer Niederlage auf einen Punktverlust der Ungarn gegen Portugal hoffen.