Super Globe: THW Kiel nach umkämpftem Spiel im Halbfinale

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Super Globe: THW Kiel nach umkämpftem Spiel im Halbfinale

Das war ein ganz hartes Stück Arbeit: Der THW Kiel bei der Vereins-Weltmeisterschaft in Saudi-Arabien nach einem umkämpften Spiel das Halbfinale erreicht. In Dammam gewannen die Kieler am frühen Mittwochnachmittag gegen den Afrikameister Zamalek HC mit 32:28 (18:12). Bester Torschütze auf Seiten der Kieler, die sich mit einer Schwächephase nach Wiederanpfiff selbst das Leben schwer machten, waren Nikola Bilyk mit neun Treffern und Niclas Ekberg (9/4). In der Vorschlussrunde des IHF Super Globes trifft der THW Kiel nun am Donnerstag um 16:20 Uhr deutscher Zeit auf den amtierenden Champions-League-Sieger Vardar Skopje. Die Nordmazedonier um Ex-Zebra Christian Dissinger gewannen am Abend mit 34:27 gegen Gastgeber Al Mudhar.

Großartige Atmosphäre

Echtes Auswärts-Spiel: Rund 500 Zamalek-Fans unterstützten ihr Team gegen den THW

Die Kieler, am Vortag noch mit einigen Schwächen im Abschluss, begannen gegen den Afrikameister konzentriert. Früh erkämpften sie sich eine Drei-Tore-Führung, vor allem Nikola Bilyk sorgte mit platzierten Rückraumwürfen für den komfortablen Vorsprung. Der Treffer zum 6:3: Ein Traumtor Marke Patrick Wiencek. Im Fallen, mit dem Rücken zum Tor, wuchtete der Kreisläufer den Ball ins Tor. Nach Bilyks 7:4 riss dann aber ein bisschen der Faden - und es wurde richtig laut. Als der ehemalige Flensburger Ahmed Elahmar zum Ausgleich traf (13.), sorgten die rund 500 Zamalek-Fans, vornehmlich in Saudi-Arabien lebende Ägypter, in der Dammam Sports Hall für eine großartige Atmosphäre. In der behielt der deutsche Rekordmeister allerdings kühlen Kopf: Niklas Landin hielt 43 Prozent der auf sein Tor abgegebenen Würfe vor der Pause – darunter zwei Siebenmeter.  Mit einem 6:0-Lauf - unter anderem durch fünf Treffer von Ekberg - zum 13:7 (19.) legten die Kieler den Grundstein für die 18:12-Pausenführung. 

Zamalek verpasst den Ausgleich

Hielt stark: Niklas Landin

Allerdings verschlief der Rekordmeister den Start in die zweite Hälfte. "Da machen wir uns das Leben selbst schwer", kommentierte Bilyk später die Phase, in der Fehler im Angriff und eine wenig konsequente Abwehr Zamalek zurück in die Partie holten. Mit einem 5:1-Lauf waren sie beim 17:19 wieder in Reichweite des THW, mehrmals verpassten die Ägypter allerdings den Ausgleich – zuletzt beim 21:22 (40.). Dann hielt Landin und schickte Bruder Magnus auf die Reise, dann hielt Landin und Bilyk traf, dann hielt Landin, und Reinkind verwandelte: Mit diesen vier Treffern in Folge (43.) verschaffte sich der THW Kiel wieder Luft. "Da haben wir den Schalter wieder umlegen können, das hat mich gefreut", sagte THW-Trainer Filip Jicha.

Kämpfen bis zur Kontrolle

Niclas Ekberg erzielte neun Tore.

Doch gewonnen war die Begegnung damit noch nicht: Der Afrikameister mobilisierte noch einmal alle Kräfte, die Zebras hielten dagegen. Wie nach dem 23:25 der Ägypter, das Reinkind postwendend konterte. Wie nach dem 25:27, dem Ekberg einen cool verwandelten Siebenmeter folgen ließ. Und wie auch nach dem 27:29, das Reinind mit einem unglaublichen Pass auf Ekberg beantwortete. Der THW Kiel brachte die Begegnung trotz der wenigen Wackler in der zweiten Hälfte zu einem erfolgreichen Ende. "Da hatten wir alles wieder unter Kontrolle", bilanzierte THW-Rechtsaußen Niclas Ekberg. "Jetzt freuen wir uns auf das Halbfinale!"

Donnerstag im Halbfinale

Am Donnerstag geht es für die Kieler Handballer nun um den Final-Einzug bei der Vereinsweltmeisterschaft. In der Vorschlussrunde treffen sie auf den amtierenden Champions-League-Sieger Vardar Skopje, bei dem Ex-Zebra Christian Dissinger sich über ein Wiedersehen mit seinen ehemaligen Mitspielern freut. Skopje besiegte am Abend Gastgeberclub Al Mudhar mkit 34:27. Beste Torschützen waren Timur Dibirov (7), Dissinger und Ivan Cupic (beide 5). Das Halbfinale am Donnerstag wird um 16:20 Uhr deutscher Zeit angepfiffen, bei www.sportdeutschland.tv und unter www.ihf.info kann man die Begegnung im kostenlosen Internet-Stream live verfolgen. Weiter geht's, Kiel! 

IHF Super Globe, Viertelfinale: Zamalek HC (EGY) - THW Kiel: 28:32 (12:18)

Zamalek HC: Aly (1.-60., 13 Paraden), Ma. Khalil (1 Siebenmeter, keine Parade); Saad (6/3), Aly (1), Mo. Khalil (3), Abdelrahim (1), Soliman, Elnakkady, Awadalla (3), Hafez, Hashem, Nawar (3), Amer, Elderaa (6), Kaddah, Elahmar (5/1); Trainer: Sharafeldin
THW Kiel: N. Landin (1.-30., 37.-60., 14/2 Paraden), Quenstedt (31.-37., keine Parade); Duvnjak, Reinkind (4), M. Landin (4), Kristjánsson (n.e.), Weinhold, Wiencek (3), Ekberg (9/4), Rahmel (n.e.), Dahmke, Zarabec (2), Horak (n.e.), Bilyk (9), Pekeler (1), Nilsson; Trainer: Jicha

Schiedsrichter: Gubica / Milosevic
Zeitstrafen: Zamalek: 2 (Hafez (13.), Amer (16.)) / THW: 0
Siebenmeter: Zamalek: 7/4 (Landin hält Ehlamar (24.), Elderaa (26.), Saad überweg (47.)) / THW: 5/4 (Ekberg an die Latte (34.))
Spielfilm: 0:2, 1:3 (4.), 3:4 (7.), 3:6, 4:7 (10.), 7:7 (13.), 7:13 (19.), 8:14, 10:14 (21.), 10:16, 12:16 (27.), 12:18;
17:19 (35.), 19:20 (38.), 21:22 (40.), 21:25 (43.), 23:25 (46.), 24:26, 26:28 (54.), 27:29, 27:31 (59.), 28:32.
Zuschauer: 1400 (Dammam Sports Hall, Dammam)