Tschüss Andi
Er ist ein Vulkan im Tor: Wohl kaum ein Torwart spielt derart emotional wie Andreas Wolff. Nach drei Jahren im Trikot des THW Kiel verabschiedet sich Deutschlands Nationaltorwart Nummer eins in Richtung Polen, wo er zukünftig für Kielce auflaufen wird.
Do widzenia, Andi!
Andreas Wolff, die Nummer eins im Tor der deutschen Nationalmannschaft, wechselte vor drei Jahren von der HSG Wetzlar zum THW Kiel. Seitdem ließ er gemeinsam mit seinem dänischen Positionspartner Niklas Landin einen Schützen nach dem anderen vor dem schwarz-weißen Kasten verzweifeln. Wolff war 2016 hoch dekoriert an die Förde gekommen, war er doch nur wenige Monate vor seinem Umzug nach Schleswig-Holstein mit dem DHB-Team in Polen spektakulär Europameister geworden. Nicht zuletzt seine herausragenden Leistungen ließen ihn in der Zeit den Beinamen „Der böse Wolff“ bekommen - aber das auch nur auf dem Feld. Neben dem Platz nimmt sich Andi Wolff viel Zeit für die Fans, schreibt auch lange nach dem Schlusspfiff noch Autogramme und macht gerne Fotos vor allem mit den jüngsten seiner Anhänger.
In seinen drei Jahren beim Rekordmeister gewann der 28-Jährige zwei Mal den DHB-Pokal und stand Mitte Mai beim EHF-Pokal mit dem THW Kiel in der Sparkassen-Arena ganz oben auf dem Treppchen. Und auch mit dem deutschen Nationalteam heimste der gebürtige Euskirchener weitere Erfolge ein. Nach dem Europameistertitel 2016 brachte er im selben Jahr die Bronzemedaille von den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro mit nach Hause. Anfang des Jahres machte er mit der Nationalmannschaft bei der Heim-WM in Deutschland und Dänemark viel Werbung für den Handballsport - auch wenn am Ende leider keine Medaille dabei heraussprang. Für Andreas Wolff gab es in den vergangenen Jahren weiteren Grund zur Freude. So wurde er zwei Mal in Folge (2015 und 2016) zu Deutschlands "Handballer des Jahres" gekürt. Seine vermutlich kurioseste Auszeichnung: "Bartträger des Jahres" (2016).
Nach seinen Bundesligastationen beim TV Großwallstadt, der HSG Wetzlar und hier in Kiel wird Andreas Wolff ab der kommenden Saison im Ausland auf Paradenjagd gehen: Der 28-Jährige wechselt nach Polen zum Spitzenklub KS Kielce. "Ich habe hier sehr viele tolle Menschen kennengelernt", sagt Andi Wolff. "Die Zeit in Kiel wird immer eine sein, auf die ich mit einem lachenden Auge zurückblicke." Alles Gute, Andi, do widzenia!