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KN: Zebras: Raus aus dem eigenen Sud

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KN: Zebras: Raus aus dem eigenen Sud

Neumünster. Die neue 6:0-Deckung: läuft wie geschmiert. Die Abläufe im Angriff: sehenswert, jetzt schon. Die Harmonie im Innenblock: frappierend. Der erste Härtetest des THW Kiel am Donnerstagabend in Neumünster gegen die SG Flensburg-Handewitt verlief hervorragend. Die Protagonisten des Handball-Rekordmeisters versuchten nach dem 31:22 (siehe THW-Spielbericht) dennoch, die Euphorie zu bremsen.

Zebras testen Sonntag gegen Barcelona

Zwei Wochen lang köchelten die Zebras in Herzogenaurach im Trainingslager nur in ihrem eigenen Sud, maßen sich in zahlreichen Trainingsspielen untereinander, hielten den internen Konkurrenzkampf auf großer Flamme. Was fehlte, war der Wettkampf. Der Auftritt am Donnerstag gegen Flensburg und das Kräftemessen am Sonntag in Hamburg gegen den FC Barcelona kommen für die Spieler von THW-Chefcoach Alfred Gislason darum mehr als gelegen. "Endlich sehen wir, ob wir gut gearbeitet haben, wie es läuft gegen starke Gegner, wie die unsere offensive Deckung angreifen", sagte Torwart Niklas Landin in Neumünster.

Lukas Nilsson "Man of the Match"

Ganz stark: Lukas Nilsson

Landin und Kollege Andreas Wolff hatten einen guten Tag erwischt, der THW brach zu keinem Zeitpunkt ein, erlaubte sich keine Schwächephasen. Landin: "Wir haben immer Tempo gemacht, sind ins Laufen gekommen." Zur Geschichte "Flens-Cup" gehört aber auch: Bei der SG fehlte mit Rasmus Lauge der wichtigste Mann im Angriff, mit Kapitän Tobias Karlsson (beide Magen-Darm) der Denker und Lenker im defensiven Zentrum. SG-Trainer Maik Machulla zog darum ein durchaus gemischtes Fazit: "Mit einigen Dingen war ich einverstanden, andere Dinge haben wir ausprobiert. Ich verliere nicht gern, schon gar nicht so hoch, aber ich kann das heute schon gut einschätzen."

Die Leistung des THW muss das nicht zwingend schmälern. „Wir sind mit einem guten Gefühl ins Spiel gegangen. Spielen wir wie heute, können wir weit kommen“, resümierte der Schwede Lukas Nilsson, der nach einer überragenden ersten Halbzeit mit fünf Toren von den anwesenden Journalisten zum "Man of the Match" erkoren wurde. Auffällig: Hendrik Pekeler und Patrick Wiencek teilten sich nicht nur den Innenblock, sondern auch die Zeit am Kreis im Angriff. Neuzugang Pekeler (für Gislason der "Mann des Tages") fühlte sich sichtlich wohl: "Patrick und ich kennen uns aus der Nationalmannschaft seit 2012, das sind schon ein paar Jährchen, auch wenn wir diese Abwehrformation dort nie gespielt haben. Aber diese offensive Formation liegt mir, dann kann Patrick mehr am Kreis kämpfen."

(Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 11.08.2018, Fotos: Sascha Klahn)