EM 2018: sechster Spieltag
Slowenien hat sich am Abend das letzte Hauptrunden-Ticket in der "Deutschland"-Gruppe C gesichert. Miha Zarabec führte seine Mannschaft zu einem hart umkämpften, aber letztlich klaren 28:19-Erfolg gegen Montenegro. Olympiasieger Dänemark hat sich unterdessen eindrucksvoll bei der Handball-Europameisterschaft zurück gemeldet: Zwei Tage nach der Sensations-Niederlage gegen Tschechien siegten Niklas Landin, Rene Toft Hansen & Co. gegen den bis dato ungeschlagenen Vize-Europameister Spanien mit 25:22.
Slowenien sichert sich Hauptrunden-Ticket
Im zweiten Spiel der "Deutschland"-Gruppe C sicherte sich Slowenien am Abend mit einem hart erkämpften und letztlich doch deutlichen 28:19 (14:13)-Erfolg gegen Montenegro das letzte noch verblieben Hauptrunden-Ticket.
Die Anfangsphase der Partie zwischen den beiden Teams, die beide mit einem Sieg noch in die nächste Runde einziehen konnten, glich einem harten Ringen: Sowohl Slowenien als auch Montenegro verteidigten extrem aggressiv und schenkten sich dabei nichts. Es entstand eine hektische Partie, die lange Zeit ausgeglichen verlief. In der zwölften Minute ging Montenegro durch Sevaljevic erstmals in Führung, doch Mackovsek, dem kurz zuvor noch nach einem Videobeweis ein Treffer aberkannt wurde, glich aus (14.). Zarabec machte nun Tempo, und das sorgte dafür, dass Montenegro in der Abwehr Probleme bekam: Blagotinsek und Mlakar markierten die ersten Zwei-Tore-führung für Slowenien, doch nach 19 Minuten war diese nach Sevaljevic' Ausgleich nur noch Makulatur. Trotzdem nahmen die Slowenen einen kleinen Vorteil mit in die Pause - auch wenn sie einen personellen Rückschlag verkraften mussten: Potočnik erwischt Lipovina mit der rechten Hand im Gesicht, nach Ansicht der Videobilder kassierte der 25-Jährige eine glatte Rote Karte. Zarabec legte aber nach 25 Minuten das 11:10 vor, was Montenegro mit dem 12:11 konterte. Marguc glich zweimal aus, Mlakar brachte die Mannschaft, gegen die Deutschland nur Unentschieden gespielt hatte, wieder in Führung: Mit einem 14:13 für Zarabec' Team wurden die Seiten gewechselt.
Nach der Pause ging es ähnlich intensiv weiter - doch Slowenien erarbeitete sich Stück für Stück einen Vorteil und profitierte dabei auch von der Abschlussschwäche der Montenegriner, die immer wieder an Lesjak scheiterten. Der Torhüter wurde im zweiten Durchgang zum Garant für den slowenischen Erfolg, der nach Zarabec Tor zum 17:14 (35.) sukzessive Gestalt annahm: Immer wieder hatten die Slowenen eine Antwort auf die montenegrinischen Angriffe parat, Mackovsek und Bezjak erhöhten auf 21:16 (44.). Nach Sevaljevic' Anschluss zum 18:22 (47.) wurde es dann richtig deutlich: Gegen die zu ungestüm auf das Tor drängenden Montenegriner erhöhten die Slowenen - auch dank vieler weiterer Lesjak-Paraden - Tor um Tor und führten vier Minuten vor dem Ende beim 28:18 mit zehn Treffern.
Somit zogen die Slowenen als Dritter der Gruppe C in die Hauptrunde ein. Sie starten mit 1:3 Punkten, Deutschland mit 2:2 Zählern. Gruppensieger Mazedonien wird in der Hauptrunde mit einem 3:1-Punktepolster bestreiten.
Dänemark besiegt Spanien
Der dänische Olympiasieger mit den beiden Kielern Rene Toft Hansen und Niklas Landin bezwang Spanien mit 25:22 (14:13). Damit marschieren drei Mannschaften mit jeweils zwei Punkten in die Hauptrunde, wo sie unter anderem auf die DHB-Auswahl treffen. Der Dreiervergleich beim Torverhältnis hievt Spanien auf Platz eins der Gruppe D, es folgen Dänemark und Tschechien, das Ungarn zuvor mit 33:27 (15:11) besiegt hatte. Die Magyaren sind damit nach drei Niederlagen ausgeschieden.
Beim abschließenden Vorrunden-Duell in Varazdin dauerte das Abtasten. Nach vier Minuten fiel der erste Treffer: Mikkel Hansen war für Dänemark erfolgreich. In der Folge konnte sich keine Mannschaft absetzen. Das 6:4 (13.) durch Balling war die erste Zwei-Tore-Führung der Partie, der Linkshänder verwandelte auch die nächsten beiden Versuche, Magnus Landin setzte noch einen drauf: 10:7 (20.) für die Sieben von Coach Nikolaj Jacobsen – Auszeit Spanien. Balling – für Zachariassen ins Team gerückt - zum Vierten: Die Dänen lagen mit 12:8 (23.) in Front. Auch, weil Keeper Niklas Landin einige Bälle wegnehmen konnte. Aber Dänemark brachte sich durch eigene Fehler etwas vom Weg ab: Spanien verkürzte bis zur Pause, schaffte beim 13:14 den Anschlusstreffer.
Nach dem Wechsel sorgte Alex Dujshebaev für den Ausgleich (32.), aber die Dänen hatten die richtige Antwort parat: Magnus Landin, Balling und Rasmus Lauge stellten auf 17:14 (35.) für ihre Farben. Dänemark kämpfte, wollte unbedingt die beiden Punkte mit in die Hauptrunde nehmen. Die Drei-Tore-Führung der Dänen hatte auch zehn Minuten vor dem Ende Bestand. Mikkel Hansen scheiterte per Siebenmeter an Perez de Varges, Alex Dusjhebaev verkürzte. Aber in Überzahl (Joan Canellas saß auf der Strafbank) schraubte Joker und „Spieler des Spiels“ Balling mit seinem achten Tor den Abstand wieder nach oben. Und Rene Toft Hansen netzte vom Kreis. Zudem konnten sich die Dänen auf Torhüter Yannick Green verlassen. Mikkel Hansen vollendete zum 25:20 (55.), der Olympiasieger bog langsam auf die Siegerstraße ein.