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KN: Darf’s ein bisschen Derby mehr sein

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KN: Darf's ein bisschen Derby mehr sein

Kiel. Mindestens viermal werden die schleswig-holsteinischen Rivalen THW Kiel und SG Flensburg-Handewitt in der kommenden Saison auf dem dem Pflichtspiel-Parkett ihre Kräfte messen. Zweimal in der Bundesliga, zweimal in der Champions League - das sind dann die Nordderbys Nummer 94 bis 97. Manchmal darf es jedoch gern ein bisschen mehr sein. Darum treffen sich Zebras und SG heute in Neumünster (19 Uhr, Holstenhallen) schon einmal für einen frühen Belastungstest in der Saison-Vorbereitung. "In einem solchen Spiel sieht man schon etwas besser, wo man steht", sagt THW-Trainer Alfred Gislason.

THW und die SG treffen sich heute in Neumünster

Etwas besser beispielsweise als am Sonnabend in Albersdorf. Die Dithmarschen-Auswahl erwies sich als erwartet leichter Gegner beim 43:15, die momentan in der Knochenmühle von Alfred Gislason schwitzenden Zebras zeigten sich flink auf den Beinen und torhungrig. "Das lief ganz gut, auch weil alle sehr fit aus dem Urlaub zurückgekehrt sind", so der Isländer. Sorgen bereitet neben den Langzeitverletzten Domagoj Duvnjak und Raul Santos nur René Toft Hansen, der aktuell an einer Adduktorenzerrung laboriert.

Montagmorgen, 9 Uhr: Zwei Tage nach dem Dithmarschen-Ausflug müssen die Kieler Profis im Stadion der Kieler Uni schon wieder an ihre Schmerzgrenze gehen. Hier übt sich Linksaußen Rune Dahmke im Stakkato über den Mini-Hürden. Da fliegt Torhüter-Schwergewicht Andreas Wolff mit seinen 110 Kilogramm in bester Weitspringer-Manier durch die Hula-Hoop-Reifen. Und gemeinsam "fressen" die Ballkünstler des Kieler Rekordmeisters Runde um Runde im Stadion an der Olshausenstraße. Unzufrieden blickt der isländische Chefcoach, dem ein stets erbarmungsloser Sommer als Vorbereitung auf die neue Saison als Ruf vorauseilt, nicht drein, lobt besonders auch seine drei Neuzugänge: "Ole Rahmel und Emil Frend Öfors sind auf Außen schon gut reingekommen, und beide zeigen in der Abwehr eine große Qualität. Und Miha Zarabec wird eine Riesenbereicherung sein."

Genau wie Flensburg auch, so Gislason, habe man allerdings noch nicht so viel mit dem Handball trainiert. Flensburgs neuer Trainer Maik Machulla bestätigt das: "Die erste Woche der Vorbereitung lief absolut nach Plan. Wir haben viel Augenmerk auf das athletische Training gelegt. Wir sind da, wo wir sein wollten zum jetzigen Zeitpunkt. Ich erwarte den THW Kiel an selber Stelle der Vorbereitung und somit in ähnlicher körperlicher Verfassung wie unsere Spieler", sagt der 40-Jährige, der das Traineramt bei der SG von Ljubomir Vranjes (Telekom Veszprem und ungarischer Natonalcoach) übernommen hatte. Ein "richtiges Derby-Feuer" erwartet Machulla indes noch nicht. "Das wird vermutlich nicht entfacht werden, denn wir sind ja schließlich noch in der Vorbereitung auf die neue Saison. Aber zur bestmöglichen Vorbereitung wollen wir uns auch mit den besten Mannschaften messen, und somit freuen wir uns auf den ersten Vergleich mit dem THW."

(Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 01.08.2017, Foto: Sascha Klahn)