Niclas Ekberg im ZEBRA-Porträt: Tor, Tor, Tor!
Konstante Komponente
Mittelfußbruch stoppt Olympia-Träume
Dabei hatte die Saison für den frischgebackenen 28-Jährigen - er feierte am Tag vor Heiligabend seinen Geburtstag - nicht allzu rosig begonnen. Als viele seiner Mannschaftskollegen zu den Olympischen Spielen nach Rio de Janeiro flogen, war Ekberg aufgrund eines Mittelfußbruchs kurz vor Turnierbeginn zum Zuschauen verdammt - genau wie noch in den ersten Spielen der "Zebras" in der laufenden Saison. "Ich hatte mich sehr auf Olympia gefreut - genauso wie auf den Neustart mit dem THW. Aber ich kann es leider nicht ändern", sagte Ekberg damals mit einer Spur von Traurigkeit in der Stimme, hatte er doch bei den Sommerspielen 2012 in London neben unvergesslichen Erfahrungen auch die Silbermedaille mit dem schwedischen Team gewonnen. Zudem wurde der flinke Flügelflitzer Torschützenkönig des Turniers.
Hart am Comeback gearbeitet
Stillsitzen ist nicht sein Ding
Die Zeit, die er mit dem gebrochenen Fuß auf dem heimischen Sofa verbringen musste, passte ihm überhaupt nicht in den Plan, ebensowenig wie seiner kleinen Tochter Agnes, die sicherlich gerne mehr mit ihrem Vater durch den Sommer getollt wäre. Denn Stillsitzen ist gar nicht Ekbergs Ding. Zu den "Couchpotatoes" gehört der fitte Linkshänder auch während der kräfteraubenden Saison nicht. "Psychisch bin ich nicht müde, sondern nur körperlich. Wenn man nur auf dem Sofa rumliegt, erholt man sich auch nicht schneller, als wenn man etwas spazieren geht", weiß Ekberg.
Im Vorjahr fehlten Kleinigkeiten
Doch so viele Spiele, so viele Reisen, so viele Verletzte und so wenig Zeit für die so wichtige Regeneration - das schlaucht selbst die Spielplan-Kummer gewöhnten Handball-Profis in Schwarz und Weiß. "Nach der vergangenen Saison hatte ich das erste Mal richtig das Gefühl, dass ich Urlaub und eine Pause brauche", erinnert sich Ekberg, der seit 2012 der "Zebraherde" angehört. Die THW-Pause im Sommer fiel dann aber bekanntermaßen anders aus als eigentlich gedacht, und auch die Saison zuvor war nicht so geendet, wie Niclas Ekberg es bisher aus jedem seiner Jahre in Kiel kannte - mit einer großen Meisterfeier auf dem berühmt-berüchtigten Kieler Rathausplatz. "Natürlich schmerzt das, wir wären alle gerne Meister geworden. Aber ich glaube, dass das, was wir unter diesen widrigen Umständen erreicht haben, schon großartig war - da fehlten nur Kleinigkeiten zum ganz großen Erfolg.“
"Jeder muss seine Aufgabe erledigen"
Voller Fokus auf die zweite Saisonhälfte: Niclas EkbergOben dran sind Niclas Ekberg und seine Kieler auch aktuell, und der 135-fache Nationalspieler ist treffsicher und nervenstark wie eh und je. Ob listiger Dreher von der Außenbahn oder eiskalter Strafwurf vom Siebenmeterpunkt, Ekberg trifft und trifft und trifft, ganz zur Freude der Kieler Fans und seiner Teamkollegen. Doch eine Sonderstellung innerhalb der Mannschaft nimmt er sich deshalb noch lange nicht heraus. "Jedes gute Spiel bringt uns weiter. Wir müssen dranbleiben und jeder seine Aufgaben erledigen, damit am Ende etwas Gutes dabei herauskommen kann", gibt Ekberg die Marschroute für die "Zebraherde" aus. Er schreitet Spiel für Spiel mit gutem Beispiel und seinen Toren voran. (Aus dem Arena-Magazin ZEBRA zum Heimspiel gegen den Bergischen HC am 26.12.2016)