KN: Ein Pionier mit Herz und Leidenschaft

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KN: Ein Pionier mit Herz und Leidenschaft

Kiel. Er war ein Urgestein des THW Kiel. Handballer, Tennisspieler, Gesellschafter. Die Behauptung, Georg Wegner habe den deutschen Handball-Rekordmeister geprägt wie kaum ein anderer, ist sicherlich nicht unberechtigt. Trotz legendärer Spieler wie Hein Dahlinger oder Jahrhundert-Handballer Magnus Wislander. Georg Wegner war der Wegbereiter der glorreichsten Ära der Vereinsgeschichte, indem er im Juli 1992 die Gründung der THW GmbH & Co KG erfolgreich abschloss. Am vergangenen Sonntag ist der promovierte Rechtsanwalt im Alter von 73 Jahren nach langem Leiden gestorben.

Trauer um THW-Urgestein „Nucki“ Wegner, dem Wegbereiter der glorreichen Kieler Ära seit 1992

Der 2008 verstorbene Dahlinger hatte ihn als 19-Jährigen in die erste Mannschaft geholt. So durfte Wegner, den beim THW alle nur „Nucki“ nannten, 1962 und 1963 als junger Spieler gleich zwei Meistertitel feiern. Bis 1971 trug der Kreisläufer das Zebra-Trikot. Als sich Anfang der 90er-Jahre abzeichnete, dass professionell betriebener Handball von einem Sportverein nicht mehr sinnvoll zu betreiben ist, ersann der profilierte Anwalt eine neue Struktur. Wegner schuf die rechtlichen Voraussetzungen für die Ausgliederung der Bundesliga-Mannschaft aus dem THW e.V. und die Gründung der THW GmbH. Das sollte bundesweit Schule machen. „Was Georg Wegner damals vollbrachte, war nicht nur für den THW wegweisend. Er wird auch in der Sportrechts-Literatur als Entdecker dieser Rechtsform beschrieben“, lobt der jetzige Aufsichtsratsvorsitzende Reinhard Ziegenbein die Leistung seines Berufskollegen, den er als „leidenschaftlichen Anwalt mit großem Sportlerherz“ beschreibt, das speziell für den THW schlug. Ziegenbein: „Er hat trotz allem immer den Verein als Keimzelle immer im Auge behalten.“ So sieht es auch Uwe Schwenker, den Wegner 1992 zum Geschäftsführer der neuen GmbH gemacht hatte. „Dass ,Nucki’ die neue Gesellschaftsform initiierte und sich auch um die Findung der Gesellschafter kümmerte, war der entscheidende Schritt zum anschließenden großen Erfolg des THW.“ Er war ein sehr angenehmer Gesprächspartner und ein Mensch, dem gute Freunde viel bedeuteten. Nicht nur die werden ihn jetzt sehr vermissen. (Von Gerhard Müller, aus den Kieler Nachrichten vom 21.01.2017)