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THW gewinnt den Test beim VfL Fredenbeck

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THW gewinnt den Test beim VfL Fredenbeck

Der THW Kiel hat auch das zweite Testspiel mit der durch Olympia dezimierten "Zebraherde" gewonnen: Beim Drittligisten VfL Fredenbeck gewannen die Kieler am Dienstagabend nach einer intensiven morgendlichen Trainingseinheit mit 33:28 (17:15). Bester Torschütze des Rekordmeisters war einer, der vor rund 1.800 Zuschauern in der fast ausverkauften Geestlandhalle seine ersten Gehversuche machte: Niclas Ekberg, zu Beginn der Rio-Vorbereitung mit Schweden durch einen Mittelfußbruch außer Gefecht gesetzt, erzielte sechs Treffer.

Besonderes Testspiel ohne neun Olympioniken

Für die Kieler war die Partie in der niedersächsischen Kleinstadt, in der Ende der 1980er bis Mitte der 1990er Jahre sieben Spielzeiten lang der Bundesliga-Handball ein Zuhause hatte, ein besonderes Testspiel. Schließlich ist der VfL am 27. August in Hamm erster Pflichtspielgegner des Rekordmeisters, wenn es im DHB-Pokal um den Einzug in das Achtelfinale geht. Dann wird das Team des THW Kiel allerdings ein anderes Gesicht als am Dienstagabend haben: Denn wie schon beim 27:24-Erfolg gegen den Bundesliga-Aufsteiger HSC 2000 Coburg (siehe Spielbericht) musste THW-Trainer Alfred Gislason auch beim Spiel in der altehrwürdigen Geestlandhalle auf seine neun Olympia-Fahrer Niklas Landin, Andreas Wolff, Christian Dissinger, Steffen Weinhold, Patrick Wiencek, Rene Toft Hansen, Ilija Brozovic, Lukas Nilsson und Domagoj Duvnjak verzichten, die im Pokalspiel wieder zum Einsatz kommen könnten. 

Zwei-Tore-Führung zur Pause

Der Andrang auf das Gastspiel der "Zebras" war trotzdem groß: Gut 1.800 Zuschauer füllten die Geestlandhalle, und die sahen einen Drittligisten, der engagiert zur Sache ging und Mitte der ersten Halbzeit sogar mit 10:8 in Führung gehen konnte. Immer wieder fand Kratzenberg die Lücke im Kieler Abwehrverbund, und vorn machten sich die schweren Beine der "Zebras" zunächst deutlich bemerkbar. Mit einem 5:0-Lauf drehte der THW, der nur in Unterzahl mit einem zusätzlichen Feldspieler agierte und diese taktische Variante fehlerlos zum Einsatz brachte, die Partie in seine Richtung. Entgegen kam ihm der Gastgeber: Dieser machte mit dem siebten Feldspieler Fehler, oder der Ball landete in den Armen der Kieler Abwehr, die mit einem schnellen Umschaltspiel keine Probleme hatte, zu so genannten einfachen Toren zu kommen. Doch der VfL blieb dran, verkürzte mit zwei Treffern vor der Pause zur Freude der Fans noch auf 15:17.

Testspiel, 16.08.2016: VfL Fredenbeck - THW Kiel: 28:33 (15:17)

VfL Fredenbeck: Piatke, Rohde; Tluczynski, Steinscherer (4), Sauff (1), Buhrfeind (2), Vonnahme (5), Polasek (3), Kratzenberg (7/3), Lens (2), Oppong (1), Moczinski, Schlichting (1), Schulte-Berthold (2); Trainer: Ott THW Kiel: Landgraf, Crnojevic; S. Firnhaber (4), Lackovic (2), Sprenger (3), Ekberg (6), Dahmke (2), Jaanimaa (2), Williams (1), Vujin (4), Bilyk (5), Santos (4/1); Trainer: Gislason  Zeitstrafen: VfL: 4 (Vonnahme, 2x Polasek, Kratzenberg); THW: 3 (2x S. Firnhaber, Lackovic) Siebenmeter: VfL: 5/3; THW: 1/1 Zuschauer: ca 1800 (Geestlandhalle, Fredenbeck)

Ekberg erzielt sechs Tore

Nach dem Wechsel kam dann der große Moment des Niclas Ekberg: Nach rund zwei Monaten Pause, zu der er aufgrund seines Fußbruchs gezwungen war, kehrte der Schwede erstmals zurück auf das Spielfeld. Und sein "Gehversuch" im THW-Trikot war erfolgreich: Gleich sechs Mal traf der Schwede, der wie sein Rekonvaleszenten-Gegenüber Raul Santos (4), der ebenfalls an seinem Comeback arbeitet, einen tollen Eindruck machte. Ekbergs Tore und die Rückraumtreffer von Nikola Bilyk (5) und Marko Vujin (4) sorgten mit dafür, dass der THW nach dem Wechsel auf 20:15 wegzog, beim 31:24 sogar mit sieben Treffern führte, um am Ende eines echten Freundschaftsspiels einen souveränen Erfolg einzufahren. An dessen Ende waren sich alle Beteiligten bewusst, dass es in elf Tagen wohl intensiver auf beiden Seiten zugehen wird. Den vielen THW-Fans in Fredenbeck dürfte das egal gewesen sein: Sie freuten sich über Fotos und Autogramme mit und von den "Zebras". Foto: Archiv/Sascha Klahn