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ZEBRA Journal: Kurios – aber im positiven Sinne

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ZEBRA Journal: Kurios - aber im positiven Sinne

Fünfte Liga, Champions League, Zweitliga-Abstiegskampf und Nationalmannschaft - die Saison von Dragos Oprea verlief alles andere als geradlinig. 

Einmal Champions League und zurück

Dieser Artikel ist im ZEBRA Journal der Kieler Nachrichten erschienenFür Dragos Oprea begann die abgelaufene Handballsaison beim Fünftligisten TV Steinbach, ehe er Mitte September zum THW Kiel kam. Ende 2015 lief sein Vertrag bei den Zebras aus, "Dodo" unterschrieb im Februar beim TuS Ferndorf. Aus der Champions League in den Abstiegskampf der Zweiten Liga - "ein ganz anderer Druck", wie der 34-Jährige in der Rückschau sagt. Mit den Westfalen schaffte er den Klassenerhalt, am 6. April debütierte er in der rumänischen Nationalmannschaft. Eine kuriose Saison, "vielleicht, aber im positiven Sinne", findet der Linksaußen. "Ich habe auch nicht gedacht, dass mir so etwas kurz vor dem Ende meiner Karriere passiert", sagt Oprea und ist immer noch erstaunt über seinen Werdegang. "Es war eine Saison der Extreme, aber voller schöner Aufgaben." Nachdem der 21-fache deutsche Nationalspieler im Sommer 2015 bei seinem Heimatverein Frisch Auf Göppingen keinen Vertrag mehr erhalten hatte, hielt er sich beim TV Steinheim fit, in der Württembergliga. Als der Anruf aus Kiel kam, zögerte er keine Sekunde: Um Rune Dahmke auf Linksaußen zu entlasten, unterschrieb der gebürtige Rumäne beim THW einen Vertrag bis zum 31. Dezember. Und bei den Zebras war er gleich mittendrin, spielte im Landesderby gegen die SG Flensburg-Handewitt 60 Minuten durch, entlastete seinen jungen Zimmerkameraden nach Kräften in 19 Spielen mit 14 Toren. Wie vereinbart, war am Ende des Jahres Schluss, als Dominik Klein nach Kreuzbandriss wieder zurück war. Für Oprea begann erneut die Suche nach einem Verein. Im Februar unterschrieb er in Ferndorf, kämpfte in Abwehr und Rückraum gegen den drohenden Abstieg aus der Zweiten Bundesliga. Gleichzeitig verfolgte er die Spiele des THW auch in der zweiten Saisonhälfte, schrieb und telefonierte mit den alten Zebra-Kollegen wie Dahmke, Marko Vujin und Domagoj Duvnjak. "In Ferndorf hatten wir immer abends Training, deshalb war es schwierig alle Mittwochsspiele zu sehen", erklärt Oprea, für den der Saisonausgang keine große Ãœberraschung war. "Es hat sich bis zum Ende durchgezogen, wie die Saison schon angefangen hatte. Bei den ganzen Rückschlägen war der Einzug ins Final Four der Champions League ein großer Erfolg", sagt er. Und trauerte mit den Zebras über eine titellose Saison - nicht nur, weil er zu einer etwaigen Meisterfeier eingeladen war. Auch zur Saisonabschlussfeier flatterte kurz vorher noch eine Einladung ins Haus, doch nach dem letzten Saisonspiel in Ferndorf am Sonnabend stand am Sonntag der Umzug nach Göppingen an, wo "Dodo" nun wieder bei seiner Familie wohnt. Wie geht es weiter? "Ich mache jetzt meine B-Trainerlizenz, die erste Woche in Kaiserau bei Dortmund habe ich schon hinter mir", sagt Oprea. Im Januar folgt die Prüfungswoche in Leipzig, bis dahin will der 34-Jährige noch viel Handball spielen. "Seit Anfang Juni ist Xavier Pascual rumänischer Nationaltrainer. Wenn ich eingeladen werde, fahre ich auf jeden Fall zu den Lehrgängen und Länderspielen", erklärt der 1,90-Meter-Mann. Einen neuen Verein hat er noch nicht gefunden - aber so begann ja auch die Saison 2015/16. "Wer weiß, vielleicht braucht der THW ja nochmal einen Linksaußen", sagt er lachend. "Ich bin immer noch fit, möchte mindestens noch zwei Jahre lang spielen." (Von Niklas Schomburg, aus dem ZEBRA Journal der Kieler Nachrichten vom 18.06.2016, Foto: Sascha Klahn)