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ZEBRA: Patrick Wiencek – Endlich wieder zurück!

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ZEBRA: Patrick Wiencek - Endlich wieder zurück!

Der THW Kiel steckt mitten im Saisonendspurt, doch der Motor von Patrick Wiencek läuft gerade erst wieder warm. Nach sechs Monaten Verletzungspause trägt der Kreisläufer endlich wieder das schwarz-weiße Trikot! Das Arena-Magazin "ZEBRA" beleuchtet "Bamm-Bamms" Comeback!

Pure Wiedersehensfreude

Konzentriert von den Zehen bis in die Haarspitzen stand Patrick Wiencek zwischen seinen Mannschaftskollegen. Doch als die Kieler Fans ihn am 24. April, nach einer mehr als sechs Monate langen Verletzungspause, im Spiel gegen den FC Barcelona lautstark zurück im THW-Trikotbegrüßten, wich der fokussierte Blick für einen kurzen Moment aus "Bamm-Bamms" Gesicht und er genoss die pure Wiedersehensfreude. Beflügelt von den über 10.000 Zuschauern zeigte der 27-Jährige danach eine so bärenstarke Leistung, dass nichts daran erinnerte, dass er das Spielfeld seit über einem halbem Jahr nur als Zaungast vor und nach getaner Arbeit seiner Teamkollegen betreten hatte.

"Möglichst schnell wieder Handball spielen"

Häufchen Elend: Patrick Wiencek am 3. Oktober 2015Am 3. Oktober 2015 hatte sich Wiencek, ausgerechnet in einer Aktion gegen seinen früheren Teamkollegen Rasmus Lauge, im Spiel gegen die SG Flensburg-Handewitt das Kreuzband gerissen. In wenigen Augenblicken wurde aus dem 2,01-Meter-Hünen ein kleines Häufchen Elend – und in der Sparkassen-Arena wurde es so ruhig, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. "Ich habe sofort bemerkt, dass etwas im Knie kaputt gegangen war. Ich wollte weiter spielen, aber beim Aufstehen hat mir mein Knie keinen Halt mehr gegeben." So beschreibt der Blondschopf den bisher wohl dunkelsten Tag seiner Karriere. "Meine Gedankenkreisten nur darum, wie ich es schaffen kann, möglichst schnell wieder Handball zu spielen."

Knaller-Comeback

Ein starkes Comeback: Im Hinspiel gegen Barcelona formten Ilija Brozovic, Steffen Weinhold und Patrick Wiencek einen festen Abwehrriegel204 Tage und viele Trainingseinheiten später ist "Piet", so sein Spitzname in Mannschaftskreisen, zurück auf dem Feld. Und wie! Gegen Barcelona warf er sich mit aller Kraft in die Zweikämpfe, rangelte mit den Katalanen um jeden Ball und zog, Seite an Seite mit Ilija Brozovic, den Spielern des FC Barcelona einen Zahn nach dem anderen. Und das, obwohl die beiden vorher noch nie zusammen auf dem Feld standen, denn Brozovic stieß erst im Februar zur "Zebraherde". "Das war überragend, was Patrick der Abwehr gegeben hat. Er und Brozovic haben gespielt, als würden sie sich ewig kennen", sprach Kiels Trainer Alfred Gislason dem Zentrum des schwarz-weißen Abwehrbollwerks nach dem Abpfiff ein großes Sonderlob aus. "Solch ein Riesen-Erfolg gibt eine Menge Selbstbewusstsein", erzählt Wiencek nach seinem Knaller-Comeback, an dem er zuvor hart und akribisch gearbeitet hatte.

Monatelange Plackerei

Monatelang trainierte Patrick Wiencek allein in der Reha für sein ZielAusgerechnet Rasmus Lauge, Patrick Wienceks Zweikampfgegner aus dem schicksalsträchtigen Spiel im Oktober, war für den Vater einer Tochter ein gutes Vorbild. Der Däne riss sich zu THW-Zeiten selbst das Kreuzband und kämpfte sich zurück. "Rasmus hatte trotz der Rückschläge immer gute Laune, und nach der Reha war sein Körper viel stärker als zuvor", wusste Wiencek. Monatelange Plackerei in der Reha, Aufbautraining der Muskeln, stundenlange Aufenthalte im Fitnessraum: Man sieht Patrick Wiencek die harte Arbeit der vergangenen Wochen und Monate an. Und er selbst ist froh, wieder zurück zu sein. "Ich bin nicht der Typ, der lange seine Beine hochlegen und sich bedienen lassen kann." Die aufgezwungenen Rolle des Zuschauers ist nun zum Glück vorbei. "Bei den Übertragungen bin ich herumgetigert und wusste nicht, wohin mit meiner Nervosität."

Hoffen auf Olympia

Der Traum von Olympia: Patrick Wiencek hofft auf sein Comeback in der NationalmannschaftJetzt ist "Bamm-Bamm" zurück auf dem Feld. Ohne Nervosität ohne Angst, ohne Hadern. Zum Beispiel über die verpasste Gelegenheit, mit der deutschen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in Polen den Titelgewinn mitzufeiern. Doch das Thema Nationalmannschaft ist für den gebürtigen Duisburger trotz seiner Abstinenz noch lange nicht zu den Akten gelegt. Im Gegenteil. Ein Fünkchen Hoffnung, zu den Olympischen Spielen nach Rio de Janeiro fahren zu dürfen, ist vorhanden: "Ich will meine Leistung bringen, alles geben, und dann hoffe ich, dass ich eine Möglichkeit bekomme." Und diese Hoffnung ist mehr als berechtigt, wie das Comeback gegen Barcelona eindrucksvollgezeigt hat. Patrick Wiencek ist endlich zurück! (Aus dem Arena-Magazin "ZEBRA" zum Heimspiel gegen die HSG Wetzlar)

Patrick Wiencek über ...

Nationalmannschaft: Es ist toll, dass das deutsche Nationalteam wieder so erfolgreich ist. Es ist eine junge Truppe, die noch viel erreichen kann. Ich durfte im vergangenen Jahr für ein Spiel die Kapitänsbinde tragen, und das auch noch während eines Länderspiels in Kiel. Darauf bin ich sehr stolz. Fußball: Ich finde es sehr schade, dass es Holstein Kiel in der vergangenen Saison nicht geschafft hat, in die zweite Bundesliga aufzusteigen, obwohl die KSV so eine erfolgreiche Saison gespielt hatte. Mein Heimatverein, der MSV Duisburg, hat 2015 den Sprung aus der dritten in die zweite Liga geschafft, und das auch noch mit einem Sieg gegen Holstein Kiel zum Ende der vergangenen Saison. Ruhrpott: Der Ruhrpott ist meine Heimat, ich bin in Duisburg geboren und auch dort aufgewachsen. Ich fühle mich dort wohl und fahre auch immer wieder gerne hin, um meine Familie zu besuchen, zum Beispiel meine Eltern, die noch immer dort wohnen. Rentenvertrag: Ich habe im vergangenen Jahr meinen Vertrag beim THW Kiel bis zum Jahr 2021 verlängert - das ist noch weit in der Zukunft. Wenn dieser Vertrag ausläuft, bin ich aber auch erst 31 Jahre alt. Meine Familie und ich fühlen uns hier in Kiel sehr wohl. Ich möchte gerne noch weiter für den THW spielen. Ernährung: Es ist enorm wichtig, sich gut und gesund zu ernähren. Besonders als Profisportler muss man sehr darauf achten, was man isst. Zu Beginn meiner Zeit in Kiel war ich etwas pummeliger, aber seit ich hier trainiere und spiele, habe ich auch in diesem Bereich viel dazugelernt und lebe um einiges gesünder.