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ZEBRA: Die Freuden des Dominik K.

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ZEBRA: Die Freuden des Dominik K.

Dominik Klein kehrte nach einem Kreuzbandriss im Dezember zurück auf das Handballfeld. Warum ihn die Phase der Rehabilitation noch stärker gemacht hat und warum kulinarische Genüsse eine Art Belohnung für ihn sind, erzählt er im Interview. ZEBRA traf ihn zu einem ausführlichen Gespräch an seinem Kieler Lieblingsort: im "Brunswik".

"Für seine Qualen belohnen"

Dominik, wie wichtig ist Dir gutes Essen? Dominik Klein: Es ist eine sehr angenehme Art, sich zu belohnen. Weil wir in unserem Job so viel unterwegs sind, müssen wir auf so vieles verzichten. Man arbeitet hart. Deshalb versuchen meine Frau und ich, wenigstens beim Essen zu genießen. Sprich: Sich die Zeit dafür nehmen, die eigentlich so selten dafür da ist. Ihr geht dann essen? Ja. Aber wir kochen auch viel zu Hause. Wer kocht? Beide! In meiner Reha war ich relativ häufig zu Hause, während "Isi" (seine Frau Isabell Klein, Anm. d. Red.) zwischen Kiel und Buxtehude pendelte. Wenn man solch einen strukturierten, engen Zeitplan hat, dann muss es mitunter schnell gehen. Dann nimmt man sich einfach nicht die Zeit, um in Ruhe zu essen. Dann gibt es Nudeln mit Bolognese. Wie wichtig ist gesunde Ernährung in Eurer beider Job, und achtet Ihr sehr darauf? Auch da muss man immer abwägen, was der Körper braucht. Mit einem guten Frühstück in den Tag zu starten, finde ich sehr wichtig. Und jeder weiß, was seinem Körper gut tut. Dann muss man seinem Körper auch mal was gönnen. Wir sind ja nicht im Einzelsport, sondern in einem Mannschaftssport, in dem man einfach ein gutes Gefühl braucht. Gerade in einer Reha-Phase, während der man viel arbeitet, möchte man sich dann auch am Ende des Tages für seine Qualen belohnen.

Dominik Kleins Lieblingsort: "Brunswik"

Das im Frühjahr 2015 eröffnete Café und Restaurant "Brunswik" liegt in der Brunswiker Straße unweit des Dreiecksplatzes. Das Credo von Inhaber und Koch Junes Pirmus lautet "Als Gast kommen, als Freund gehen" - Dominik Klein under sind längst Freunde geworden. "Ich war schon während der Bauphase hier in den Räumlichkeiten, Junes hat mich immer wieder um meine Meinung gebeten. Ich finde den Stil hier ziemlich klasse." Und außerdem - nicht unwichtig - kocheJunes ausgezeichnet. "Er kocht mit viel Liebe, und das schmeckt man", sagt der Gourmet Klein. "Schon zu Hause hat meine Mama das Essen mit viel Liebe zubereitet und auf dem Teller präsentiert. Vielleicht ist diese Erinnerung daran auch ein Grund, warum ich mich hier so wohl fühle. Junes sagt seinen Mitarbeitern, die ihn ständig fragen, auch: 'Mach es wie zu Hause!'" (Aus dem THW-Arena-Magazin "ZEBRA" zum Heimspiel gegen den HSV Hamburg im November 2015)

"Dann gibt es das volle Programm"

Gibt es Momente, in denen es Dir völlig egal ist, was Du isst? Ja klar! Aber wenn das dann wirklich vorkommt, dass man sich mal eine Pizza bestellt oder zu Fast Food greift, dann muss man die Gelegenheit nutzen - dann gibt es das volle Programm. Ihr habt zu Hause ein großes Tee-Sortiment. Bist Du Tee- und kein Kaffeetrinker? Kaffee trinke ich gar nicht. Seit ich zwölf war, trinke ich keinen Kaffee mehr. Da wollte ich einmal cool sein und mit den Großen Kaffee trinken, habe aber dann nach zehn Sekunden das Klo aufgesucht und mich übergeben müssen. Seitdem trinke ich keinen Kaffee mehr. Das ist mir zum Glück übrigens nur mit Kaffee passiert ... Ein chinesisches Sprichwort besagt, man trinkt Tee, um den Lärm der Welt zu vergessen. Geht es Dir ähnlich? Eigentlich nicht. Ich bin jetzt nicht derjenige, der sich zu Hause gemütlich in die Ecke setzt und ein Buch dazu liest. Wir haben einfach Gefallen daran gefunden, der Tee an sich schmeckt einfach gut. Es muss dann auch schon ein Kännchen mit gutem, losem Tee sein, kein Beuteltee. Wir haben auch viele verschiedene Teesorten, haben aber inzwischen so viel Tee, wir kommen gar nicht mehr hinterher mit dem Trinken. Aber wenn Du schon ein Kännchen machst, brauchst Du ja wenigstens ein bisschen Zeit und Ruhe… Ja, das stimmt. Aber den Tee kann man auch über den Tag verteilt trinken. Das Teelicht wird dann zumeist ganz ausgenutzt und bleibt länger an. Hat Dich die lange Reha-Zeit verändert? Menschlich nicht. Ich glaube aber, mich nun noch besser selbst zu kennen, da es natürlich gewisse Momente gab, die man selbst erst einmal erfahren musste, weil man sie vorher noch nie hatte. Das wird mir auf jeden Fall helfen. Ich bin auch von Anfang an nie down gewesen, sondern vom Tag der Operation an ging es eigentlich nur nach vorn. Ich erfreue mich an diesen Erfahrungen, auch wenn es manchmal schmerzhaft war und schlechte Laune machte. Aber ich glaube, das wird mir unheimlich viel für später helfen.