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Starkes Dissinger-DHB-Comeback beim Testsieg gegen Tunesien

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Starkes Dissinger-DHB-Comeback beim Testsieg gegen Tunesien

Mit einem 37:30 (20:18)-Erfolg gegen Tunesien startete die deutsche Handball-Nationalmannschaft in die heiße Phase der Vorbereitung auf die Europameisterschaft 2016 in Polen. Überragende Akteure der DHB-Auswahl waren vor 6050 Zuschauern in der ausverkauften Stuttgarter Porsche-Arena zwei Kieler: Steffen Weinhold und Christian Dissinger. Weinhold war in seinem ersten Spiel als Kapitän der Chef auf dem Feld und erzielte fünf Tore. Dissinger feierte ein grandioses Nationalmannschafts-Comeback und war mit acht Treffern bester Torschütze.

Dahmke wird geschont

Im ersten Länderspiel des Jahres verzichtete Bundestrainer Dagur Sigurdsson auf einen Einsatz des angschlagenen Rune Dahmke. Für den einzig verbliebenen Linksaußen im EM-Kader rückten Rückraum-Akteure auf die Außenbahn. Dafür feierte ein weiterer Kieler eine grandiose Rückkehr in die Nationalmannschaft: Christian Dissinger war vor allem im ersten Durchgang nicht zu stoppen und erzielte sechs seiner acht Treffer in den ersten 30 Minuten. So war es auch nicht verwunderlich, dass es der Kieler war, der beim 9:8 die erste DHB-Führung markierte. Die erste Hälfte war insgesamt geprägt von den Angriffsformationen: 38 Tore fielen bis zum Wechsel, den die deutsche Mannschaft mit einer 20:18-Führung vollzog.

Testpiel, 06.01.16, 20:15: Deutschland - Tunesien: 37:30 (20:18)

Deutschland: Lichtlein, Wolff; Sellin (3), Lemke (1), Reichmann (5/3), Wiede (4), Pekeler (3), Weinhold (5), Strobel (1), Schmidt (1), Fäth (6), Dahmke, Ernst, Pieczkowski, Dissinger (8), Kohlbacher 
Tunesien: Sfar, Maggaiz;  Gharbi, Haj, Bhar (2), Souid, Bannour (2), Hosni, Jallouz (9), Sanai, (4) Boughanmi 8/3), Sobhi (5), Amri, Hmida, Chouiref Schiedsrichter: Gubica/Milosevic (Kroatien) Zeitstrafen: 8:8 Minuten (Sellin, Weinhold, Fäth, Dissinger – Hosni/4, Haj, Chouiref) Siebenmeter: 4/3: 5/3 (Reichmann verwirft – Boughanmi, Bhar scheitern an Lichtlein) Spielfilm: 3:6 (7.), 7:7 (11.), 9:8 (12.),  13:12 (19.), 16:15 (25.) 20:18 (Halbzeit),  24:18 (35.), 26:20 (40.), 29:24 (45.), 31:27 (50.),  35:28 (55.), 37:30. Zuschauer: 6050 (ausverkauft) (Porsche-Arena, Stuttgart)

DHB-Team dreht auf

Nach der Pause drehte die deutsche Mannschaft dann aber richtig auf: Nach drei Treffern des neuen Kapitäns Steffen Weinhold sowie einem Tor von Steffen Fäth zog das Sigurdsson-Team auf 24:18 davon. Nach 40 Minuten hatten alle 15 einsatzfähigen Spieler auch ihre Spielanteile auf dem Feld gehabt - und die DHB-Auswahl zog durch, gab bis zur letzten Minute alles und wurde für eine starke Leistung minutenlang von den Fans gefeiert. "Im Angriff haben wir vieles erfolgreich getestet. Mit der Abwehr bin ich aber nicht zufrieden, da liegt noch einige Arbeit vor uns, weil wir nicht die nötige Präsenz hatten", übte Kapitän Weinhold nach der Partie auch Kritik. 

Am Wochenende zwei Testspiele

Für Christian Dissinger hätte der Abend nicht besser laufen können: "Entscheidend ist, dass ich der Mannschaft helfen konnte. Wir haben jetzt einige zusätzliche Optionen im Angriff, vor allem, was die Wurfkraft aus der Distanz betrifft. Diese Optionen werden uns helfen, die Ausfälle zu kompensieren. Wir haben noch ein paar Tage Zeit, um uns zu steigern, speziell, was die Abwehr betrifft." Nach dem Spiel zog die deutsche Mannschaft mit den drei Kielern Dissinger, Weinhold und Dahmke nun zum nächsten Vorbereitungs-Lehrgang nach Hannover um. Am Samstag (in Kassel) und Sonntag (in Hannover) folgen die beiden finalen Tests gegen Island. Beide Spiele werden jeweils ab 14.50 Uhr als Livestream auf www.sportdeutschland.tv übertragen.

KN: Start in die EM-Vorbereitung geglückt

Stuttgart. Die deutsche Handball-Nationalmannschaft ist erfolgreich in die Vorbereitung zur Europameisterschaft gestartet. Zehn Tage vor dem Turnierstart in Polen besiegte das von Verletzungssorgen geplagte Team von Bundestrainer Dagur Sigurdsson am Dienstagabend den mehrfachen Afrikameister Tunesien mit 37:30 (20:18). "Darauf kann man sicher bauen", sagte Sigurdsson bei "Sport 1". Er habe "viele positive Zeichen gesehen". Vor allem der "super-super Angriff" gefiel ihm. Kritik übte der Isländer allerdings an der Abwehr- und Torwartleistung vor allem in der ersten Halbzeit. "Das waren insgesamt neun Tore zuviel." Nach der Pause seien Abwehr und Keeper aber "dann okay" gewesen. Vor 6050 Zuschauern in der ausverkauften Stuttgarter Porsche-Arena war Christian Dissinger vom THW Kiel mit acht Toren bester deutscher Werfer. Die Partie war der Auftakt einer dreiteiligen Testspielreihe, die Sonntag gegen Island endet. Bei der Endrunde in Polen trifft die DHB-Auswahl in der schweren Vorrundengruppe C auf Spanien (16. Januar), Schweden (18. Januar) und Slowenien (20. Januar). Gleich zu Beginn der EM-Vorbereitung war Sigurdsson zur Improvisation gezwungen. In Kapitän Uwe Gensheimer (Wadenverletzung) und Rechtsaußen Patrick Groetzki (Wadenbeinbruch) fehlen dem deutschen Team in Polen nicht nur zwei Schlüsselspieler, sondern auch die etatmäßige Flügelzange. Weil in Rune Dahmke der einzige im Kader verbliebene Linksaußen noch angeschlagen ist, setzte Sigurdsson gegen die Afrikaner zunächst auf einen gelernten Rückraumspieler: In seinem erst neunten Länderspiel war dem jungen Niclas Pieczkowski die Verunsicherung auf der ungewohnten Position aber deutlich anzumerken. Dem gelernten Spielmacher gelang nicht ein Treffer. Ohnehin startete die vom gewohnt experimentierfreudigen Sigurdsson durchgemischte Mannschaft etwas schleppend ins Spiel. Nach sechs Minuten lagen die Afrikaner mit 6:3 in Führung. Angeführt vom starken Ex-Zebra Wael Jallouz, der nun für den Champions-League-Sieger FC Barcelona spielt, starteten die Afrikaner immer wieder schnelle Angriffe. Erst danach fanden die Deutschen besser ins Spiel. Die starken Rückraumspieler Dissinger und Steffen Fäth brachten das Team mit ihren Treffern zurück in die Partie, auch Steffen Weinhold drehte nach der Pause auf. Nach 33 Minuten war die DHB-Auswahl auf 23:18 davongezogen. Stark präsentierte sich auch Keeper Andreas Wolff, der bereits im Laufe der ersten Halbzeit für Carsten Lichtlein in die Partie kam und einige Großchancen der Tunesier stark parierte. Nach dem Seitenwechsel blieb Sigurdsson seiner Linie treu und wechselte kräftig durch. Dissinger war der nächste, der sich auf Gensheimers Position probieren durfte - aber auch er fand sich wie später Martin Strobel auf dem linken Flügel nicht zurecht. Während die Experimente auf links damit auch in den letzten beiden Tests am Sonnabend und Sonntag gegen Island weitergehen dürften, ist Tobias Reichmann nach gutem Spiel auf Rechtsaußen wohl erste Wahl. (Aus den Kieler Nachrichten vom 06.01.2015)