Mitgefiebert: Starker EM-Auftakt in der Handball-Hauptstadt
Wiencek trainiert wieder mit den "Zebras"
Rund 30 Minuten sprachen die Kieler Handballer im Sophienhof über EM-Aussichten der deutschen Mannschaft (Klein: "Mit dem nötigen Teamspirit kann es weit gehen"), Titelfavoriten (Lommel: "Ich hoffe auf eine deutsche Mannschaft in den Medaillenrängen, aber an Frankreich geht kein Weg vorbei") und die Gefühlslage vor dem Turnierstart. "Es tut weh, heute nicht auf dem Feld stehen zu dürfen", gestand Patrick Wiencek, der momentan zusätzlich zu seinem Reha-Programm die Lauf- und Krafteinheiten der "Zebras" absolviert. "Ich informiere mich in der WhatsApp-Gruppe der Nationalmannschaft über alles, was man nicht im Fernsehen sehen kann, und arbeite jeden Tag hart an meinem Comeback. Es ist sehr schön, wieder bei der Mannschaft sein zu können."
KN: Großer Bahnhof für die deutschen Handballer
Kiel.Mehrere Hundert Menschen haben im Kieler Hauptbahnhof die deutsche Handball-Nationalmannschaft am Sonnabend lautstark angefeuert. Beim Public Viewing in Deutschlands einzigem Handballbahnhof wurde jedes Tor der DHB-Auswahl frenetisch gefeiert.
Vor allem bei Treffern der Kieler Akteure im Nationaltrikot, Christian Dissinger, Rune Dahmke und Steffen Weinhold, wurde es richtig laut auf der Treppe in der Bahnhofsvorhalle. Dort hatten es sich die meisten Fans wie auf einer Stehplatztribüne gemütlich gemacht und drückten den Deutschen die Daumen. Mittendrin in den Trommeln, Flaggen und Tröten: Hein Daddel, das Maskottchen des THW Kiel, das es sich nicht nehmen ließ, den ersten Auftritt des DHB-Teams gemeinsam mit den Fans zu verfolgen.
Ebenfalls dabei waren die Zebras Dominik Klein, Patrick Wiencek und Co-Trainer Jörn-Uwe Lommel, die vor dem Spiel zunächst eine kurze Einschätzung über die deutschen Chancen bei der Europameisterschaft abgaben, ehe sie direkt unter der großen Leinwand die Autogrammwünsche der Fans erfüllten.
Der Kieler Handballbahnhof öffnet seine Türen zu allen Spielen der deutschen Mannschaft bei der Handball-EM in Polen, das nächste Mal am heutigen Montag ab 19.30 Uhr, wenn das DHB-Team in Breslau auf Schweden (Anwurf 20.30 Uhr) trifft.
(Von Sonja Paar, aus den Kieler Nachrichten vom 18.01.2016)
Sprenger und Katsigiannis im Handballbahnhof
Ein runder EM-Auftakt also in der Handball-Hauptstadt Kiel - allein das Happy End blieb Mannschaft und Fans versagt ... Dominik Klein, wie Lommel und Wiencek zum ersten Mal überhaupt zu Gast im Handballbahnhof, berichtete, dass bei vorherigen Turnieren gerade die Bilder von feiernden Fans in Kiel eine große Motivation für die DHB-Auswahl waren: "Man konnte den Rückhalt bis in die Kabine spüren." Am Montag geht es weiter im beheizten, einzigartigen Handballbahnhof - mit der Partie gegen Schweden. Diese wird ab 20:30 Uhr live in der ARD gezeigt. Der Kieler Handballbahnhof öffnet um 19.30 Uhr seine Türen zum Public Viewing. Dieses Mal begrüßt Sportmoderatorin Maike Jäger die beiden ehemaligen Nationalspieler Christian Sprenger und Nikolas Katsigiannis zum Gespräch. Der Eintritt ist frei.
400 Fans im Handballbahnhof
Im Handballbahnhof mischten sich die "Zebras" unter die rund 400 Besucher, die die deutsche Mannschaft gemeinsam vor der Großbildleinwand anfeuerten und die Treppe zur Stehplatztribüne umfunktionierten. Die Stimmung stieg schnell, führte die deutsche Mannschaft auch dank der Tore der besonders bejubelten Kieler Rune Dahmke, Steffen Weinhold und Christian Dissinger mit 5:3 und 9:7 (12.). Die folgenden elf Minuten ließen den Handballbahnhof dann aber etwas ruhiger werden: Mit einem 11:2-Lauf setzte sich Spanien auf 18:11 ab – die folgende Aufholjagd bis zum 15:18-Pausenstand sorgte aber wieder für Stimmung. Auch im zweiten Durchgang machte Deutschland ein tolles Spiel: Jetzt waren es die spektakulären Paraden von Andreas Wolff, die den Handballbahnhof zum Beben brachten. Noch einmal kam die deutsche Mannschaft bis auf ein Tor an Spanien heran – doch für den ganz großen Wurf reichte es am Ende nicht mehr.