KN: Super: Cup mit drei Zebras
Bundestrainer Dagur Sigurdsson nominiert Dahmke, Dissinger und Weinhold
Mit Rune Dahmke, Christian Dissinger und Steffen Weinhold nominierte Nationalcoach Dagur Sigurdsson gleich drei Spieler des deutschen Meisters THW Kiel für den Kader des deutschen Handball-Bundes (DHB) bei dem traditionsreichen Vier-Länder-Turnier Anfang November. Ein Heimspiel für das Trio: Beim Supercup, der den Start in die Vorbereitung auf die Europameisterschaft in Polen (15.-31. Januar) markiert, trifft die DHB-Auswahl auf Brasilien (6. November, Flensburg), Serbien (7. November, Hamburg) und am 8. November in der Kieler Sparkassen-Arena auf Slowenien. "Am Anfang war ich perplex, als mir Alfred Gislason die Nachricht nach unserer Landung in Hamburg am Sonntag mitteilte. Jetzt freue ich mich unglaublich. Und dann auch noch in Kiel, das wird etwas Besonderes", sagte der 22-jährige Linksaußen Dahmke am Montag, und ergänzte: "Jetzt, da ich weiß, dass Alfred mich nicht reingelegt hat, wird das Ganze langsam Wirklichkeit." Für Dahmke wird es das Debüt im DHB-Dress. "Er hat viel gespielt, immer gute Lösungen gefunden. Er hat seine Chance verdient, wir wollen ihn besser kennenlernen", sagte Bundestrainer Sigurdsson nach der Nominierung in Hamburg. Der 23-jährige Christian Dissinger hatte unter Martin Heuberger bereits 2013 vier Länderspiele absolviert, wurde dann allerdings durch seinen zweiten Kreuzbandriss zurückgeworfen. Ihn nominierte der Isländer, um im halblinken Rückraum auf die Verletzung von Paul Drux (Füchse Berlin, Reha nach Schulterverletzung) zu reagieren. "Er hat zuletzt große Schritte gemacht, kommt immer besser in Schwung", so Sigurdsson über Dissinger. "Ich will mal sehen, wie er zu uns passt." Für den verletzten Kieler Kreisläufer Patrick Wiencek (Kreuzbandriss) berief der Isländer Manuel Späth (Göppingen) ins Aufgebot. "Ich habe nicht damit gerechnet. Aber bis zur EM denke ich gar nicht. Ich fokussiere mich voll auf den THW, die Nationalmannschaft ist nur das i-Tüpfelchen", sagte Dissinger am Montag. Der Rückraumspieler des THW hat genug Rückschläge erlebt, will auf dem Teppich bleiben. THW-Coach Alfred Gislason freute sich für seine Schützlinge. Dahmke habe die Nominierung "auf jeden Fall verdient", und auch für Dissinger sei es "eine schöne Sache": "Ich hoffe nicht, dass es zu früh für ihn kommt und, dass er die Sache locker angeht." Der Bundestrainer, für den Linkshänder Steffen Weinhold als Co-Kapitän neben Uwe Gensheimer eine wichtige Stütze im Team darstellt, betont jedenfalls: "Alle haben die gleichen Chancen auf eine EM-Nominierung. Es kann bis Januar noch viel passieren. Jetzt freuen wir uns auf den Supercup, da haben die Kieler einen kurzen Weg." Am 2. November zieht Dagur Sigurdsson in Kiel seinen Kader zusammen, dann schlägt der Tross im Hotel Atlantic seine Zelte auf, um sich auf das Turnier vorzubereiten. "Durch die drei Spiele in drei Tagen ist die Belastung sehr groß", sagte Sigurdsson, der durch Rotation die Strapazen auf viele Schultern verteilen will und deshalb 21 anstatt 16 Akteure nominierte. Für die EM in Polen, bei der Deutschland in der Vorrunde auf Spanien, Schweden und Slowenien trifft, will Sigurdsson im Vorfeld 28 Spieler berufen und dann schließlich mit 16 Aktiven antreten. (Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 14.10.2015, Foto: Archiv/Sascha Klahn)