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KN: Haben sich die Zebras auch Niklas Landin geschnappt?

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KN: Haben sich die Zebras auch Niklas Landin geschnappt?

Kiel/Mannheim. Früh morgens bestieg Niklas Landin am Frankfurter Flughafen die Maschine LH 002. Eine Stunde später landete der Weltklasse-Torwart der Rhein-Neckar Löwen an seinem freien Tag in Hamburg, von dort ging es nach Informationen dieser Zeitung und des "Mannheimer Morgens" nach Kiel, um dort einen langfristigen Vertrag beim deutschen Handball-Serienmeister THW zu unterschreiben.

Christian Robohm, Pressesprecher der Zebras, wollte den Besuch nicht bestätigen, doch daran, dass in Kiel intensiv daran gearbeitet wird, den Dänen ab der Saison 2015/16 zu verpflichten, besteht kein Zweifel. Die Kieler haben gute Argumente: Sie spielen stets um alle Titel mit, die Halle ist immer ausverkauft, die Heimat ist nicht weit weg - und auch finanziell dürfte Landin sich kaum verschlechtern. Ganz zu schweigen vom Mythos THW, der schon viele Spieler weich werden ließ. Seit Monaten liegt ihm auch ein Angebot des Vizemeisters vor. Sollte er sein Ja-Wort geben, würden die Badener ihm den Wunsch erfüllen, weiter mit dem ehemaligen Weltklasse-Torhüter Tomas Svensson zu arbeiten. "Wir werden Niklas das Feld bereiten, wenn er uns seine Zusage gibt. Wir warten stündlich darauf", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Bernhard Slavetinsky kürzlich: "Unser sehr gutes Angebot dürfte besser sein als das des THW Kiel." Doch dem 25-Jährigen geht es eher um die sportliche Perspektive und den Wohlfühl-Faktor. Stichwort Svensson. Landin hält große Stücke auf den Schweden, der am Saisonende bei den Löwen als Assistenz- und Torwarttrainer aufhörte und sich nun um die Torhüter des Ligarivalen SC Magdeburg kümmert. Doch das, so Svensson, schließe kein zusätzliches Engagement aus. Auch der finanzkräftige französische Spitzenclub Paris St. Germain soll um Landin geworben haben, was dieser bestreitet. "Ich weiß nicht, warum ich immer wieder mit Paris in Verbindung gebracht werde. Geld ist nicht alles", sagte der Europameister 2012 noch im Mai. "Ich kann kein Wort Französisch und ich finde, Paris hat zwar einige sehr starke Spieler, aber wie eine Mannschaft funktioniert, sehen wir eher bei den Löwen." Außerdem müsse sich auch Freundin Liv wohlfühlen, Landin, das steht fest, bleibt ein Löwe - oder wird ein Zebra. Andreas Palicka (Vertrag bis Saisonende) müsste dann gehen. "Die Gerüchte um ihn gibt es ja schon länger und ich weiß, dass er ein Wunschspieler unseres Trainers ist", sagt der 28-Jährige, der sich derzeit mit seinen Kollegen in der Landessportschule in Osterburg (Altmark) quält. "Niklas ist seit zwei Jahren ein sehr großer Name." Palicka, der in sechs THW-Jahren fünfmal Meister wurde und zweimal die Champions League gewann, geht gelassen mit der Situation um und meint: "Ich finde nicht, dass wir in der vergangenen Saison ein Torwart-Problem hatten. Und wir werden auch in der nächsten keines bekommen." Zwischen ihm und Alfred Gislason sei alles besprochen, er spüre trotz der Verhandlungen mit Landin das Vertrauen seines Trainers. Angeblich soll der dänische Spitzenclub Aalborg Handbold im Tauziehen um Palicka vorne liegen, der auch ein Bleiben nicht ausschließt, sollte Landin absagen. "Ich bin durch und durch ein THWer", sagt der Schwede, der wegen seiner außergewöhnlichen Reflexe bei Würfen aus der Nahdistanz zur internationalen Spitze zählt. Landin wäre innerhalb weniger Wochen der dritte Neuzugang, den die Kieler aus Mannheim abwerben. Zuvor unterschrieben der auf Sylt urlaubende Manager Thorsten Storm (spätestens ab Juli 2015) und Pressesprecherin Ute Krebs (angeblich ab 1. September) Verträge beim schleswig-holsteinischen Branchenprimus. (von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 07.08.2014)