
Rückspiel gegen Limoges am Dienstag: Zebras wollen mit der weißen Wand nach Hamburg
Spannender geht's kaum: Am Dienstag empfängt der THW Kiel den französichen Vertreter Limoges Handball zum entscheidenden Viertelfinal-Rückspiel in Kiel. Nach dem 26:26-Remis im Hinspiel ist klar: Nur der Sieger wird sich den Traum von der Teilnahme an den Maschinensucher EHF Finals in Hamburg erfüllen können. "Das Hinspiel war ein echtes Kampfspiel in einer unglaublichen Atmosphäre“, erinnert sich THW-Kreisläufer Petter Överby an die Partie im Hexenkessel von Limoges. „Ich erwarte genau solch ein Spiel auch am Dienstag. Limoges wird mit viel Biss und viel Leidenschaft in das Spiel gehen, aber wir haben unsere 'weiße Wand' im Rücken, die genauso emotional sein wird und wie wir unbedingt nach Hamburg will." Die Partie in der Wunderino Arena wird um 18:45 Uhr angepfiffen, Dyn & DAZN übertragen live. Wer den THW Kiel lautstark unterstützen möchte, kann noch Teil der "weißen Wand" werden: Für die Begegnung gibt es unter www.thw-tickets.de, bei CITTI und in der THW-FANWELT, die am Dienstag durchgehend von 10 Uhr bis zum Anpfiff geöffnet hat, noch Eintrittskarten ab 15 Euro, für Studierende im eigenen Block sogar schon ab 5 Euro.
Ganz Kiel will nach Hamburg

Bester Torschütze im Hinspiel: Seif Elderaa
Ganz Kiel will nach Hamburg, aber auch Limoges Handball will sich den Traum von den Maschinensucher EHF Finals erfüllen. Eine Ausgangslage, die spannender nicht sein könnte. Denn das erste Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften im hitzigen Hexenkessel "Palais des Sport de Beaublanc" in Limoges glich einem Krimi. Die Zebras gerieten im ersten Teil der Entscheidung um den Einzug ins Halbfinale der EHF European League zwischenzeitlich mit fünf Toren in Rückstand. Dabei ließen sie sich anfangs von der Wucht und der Hektik, die die Mannschaft von Limoges Handball, der sich an keine Handball-Regularien haltende Arena-DJ, ein marktschreierischer Hallensprecher und die französischen Zuschauer ins Spiel brachten, beeindrucken. Während die Zebras vor allen Dingen im ersten Durchgang mit ihrer Chancenverwertung haderten, war Torhüter Gauthier Ivah der Held des Hinspiels: 14 Würfe stoppte der 26-Jährige und stand deshalb nach dem Abpfiff im Mittelpunkt der jubelnden Feierlichkeiten der Franzosen. Den Traum von einer Teilnahme an den Maschinensucher EHF Finals gaben die Schwarz-Weißen jedoch zu keinem Zeitpunkt des Spiels auf. Stück für Stück ackerten sich die Kieler im fünften Spiel innerhalb von elf Tagen an Limoges heran.
Dahmke: "Bin mir sicher, dass die Halle brennen wird"

Abwehr-Kante: Timmy Petit
Am Ende stand es nach einer unruhigen, von Fehlentscheidungen zu Lasten der Zebras geprägten Schlussphase 26:26 (siehe Spielbericht), sodass die Karten für das heutige Rückspiel komplett neu gemischt sind. "Es macht mich stolz, wie sie Moral bewiesen haben, wie sie gekämpft haben", lobte THW-Trainer Filip Jicha seine Mannschaft nach der spannenden Partie, die bei gefühlten "60 Grad in der Halle" auch die letzten Kraft-Reserven der Zebras aufgebraucht hatte. "Die zweite Halbzeit war purer Wille. Das war fantastisch, Chapeau für die Jungs, sie sind nach dieser Tortur mental und physisch am Boden." Nach ein paar spielfreien Tagen, in der die Zebras physisch und psychisch ihre zuvor leeren Akkus ein wenig aufladen konnten, steht am Dienstag nun das alles entscheidende Rückspiel gegen Limoges Handball an. Linksaußen Rune Dahmke weiß, dass die 60 Minuten gegen die körperlich robusten Franzosen wieder ein Kraftakt werden. Deshalb bauen er und seine schwarz-weißen Teamkollegen im Heimspiel besonders auf die Unterstützung ihrer Fans: "Wir wissen, was unsere Zuschauer zu leisten imstande sind. Das brauchen wir, darauf setzen wir in dieser Phase der Saison. Dafür haben unsere Fans ein gutes Gespür und ich bin mir sicher, dass die Halle brennen wird."
Entrerrios erwartet ein erneut enges Match

Sprunggewaltig: Faruk Yusuf
Die Mission für die kommenden 60 Viertelfinal-Minuten könnte klarer nicht sein: Der THW Kiel benötigt gegen Limoges einen Sieg, um beim Finalturnier der EHF European League am 24. und 25. Mai in der Barclays Arena dabei zu sein. Und das gegen eine Mannschaft, die wir bereits im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vorgestellt hatten und die die Party nach dem Hinspiel unbedingt fortsetzen möchte. Die Spieler von Limoges Handball tanzten auf dem Spielfeld, Abwehr-Kante Timmy Petit riss sich bereits während des Spiels auf der Bank das Trikot vom Körper und feuerte die euphorisierten Fans an. Die Franzosen feierten eine ohrenbetäubend-ausgelassene Party nach ihrem "Spiel des Jahrhunderts", in dem sie mit Unterstützung von den Rängen einen unglaublichen Druck ausgeübt hatten. Cheftrainer Alberto Entrerrios, der einst den HBC Nantes zum Champions-League-Final4 geführt hatte und als Spieler mit Ciudad Real den Zebras 2008 in der eigenen Halle den Champions-League-Titel entriss, möchte, dass diese Party immer so weiter geht: "Die 'zweite Halbzeit' in Kiel wird verrückt. Ich erwarte ein enges Match. Wir haben nichts zu verlieren", erklärte der Spanier direkt nach dem Hinspiel, um dann hinzuzufügen: "Und ich weiß ja, wie es geht, in Kiel zu gewinnen."
Informationen zum Spiel

Kiel trägt am Dienstag Weiß!
Rune Dahmke und die Zebras haben indes ihre Lehren aus der ersten Partie gegen Limoges Handball gezogen: "Wir wissen jetzt ganz genau, was wir Dienstag machen müssen. Ich bin mir sicher, dass wir zu Hause mit unseren Fans noch einmal ganz anders auftreten werden." Das entscheidende Viertelfinal-Rückspiel in der Wunderino Arena wird um 18:45 Uhr von den beiden ungarischen Unparteiischen Miklos Andorka und Robert Hucker angepfiffen. Für die EHF reist der Delegierte Jorn Moller Nielsen aus Dänemark an. Wer das Spiel nicht live in der Halle verfolgen kann, drückt bei Dyn und DAZN die Daumen. Alle anderen können die Zebras vor Ort nach vorn brüllen: Tickets für die "weiße Wand" gibt es unter www.thw-tickets.de, bei CITTI und in der THW-FANWELT. Die Tageskasse dort hat am Dienstag durchgehend von 10 Uhr bis zum Anpfiff geöffnet. Eintrittskarten für das K.o.-Spiel werden ab 15 Euro angeboten, für Studierende wurde ein eigener Fanblock reserviert, dabei sein kann man dort sogar schon ab 5 Euro. "Wir wollen nach Hamburg, und dabei werden uns die Fans helfen", freut sich Eric Johansson auf das Rückspiel in Kiel. Und hat einen Wunsch: "Wir brauchen die "weiße Wand" - lauter, emotionaler und druckvoller sogar noch als beim Pokalsieg in Köln." Weiter geht's gegen Limoges, Kiel!
Fotos: EHF/Limoges Handball