KN: Der THW Kiel zwischen EHF-Cup und DHB-Pokal

EHF-Pokal

KN: Der THW Kiel zwischen EHF-Cup und DHB-Pokal

Kiel. Die Ruhe vor dem Sturm: Nach dem Ausflug nach Polen und dem deutlichen 35:26 bei Azoty-Pulawy im EHF-Cup (siehe THW-Spielbericht) hat Alfred Gislason, Trainer des THW Kiel, seinen Spielern am Montag freigegeben. Mit dem Vormittagstraining beginnt heute die Vorbereitung auf das Final Four im DHB-Pokal am kommenden Wochenende in Hamburg. Am Sonnabend (18.30 Uhr, Barclaycard Arena) treffen die Zebras dort zunächst im Halbfinale auf die Füchse Berlin. Im zweiten Semifinale stehen sich die TSV Hannover-Burgdorf und der SC Magdeburg gegenüber.

Heiß auf den ersten Titel

International rückt der Rekordmeister in die Rolle des Beobachters. Das EHF-Cup-Final-Four an der Förde am 17./18. Mai hat der THW bereits erreicht, kann sich nun zurücklehnen und abwarten, wer die drei Kontrahenten bei dem Event im eigenen Wohnzimmer sein werden. Mit der TSV Hannover-Burgdorf und den Füchsen stehen zwei weitere deutsche Teilnehmer im Viertelfinale, könnten dort allerdings auch direkt aufeinandertreffen.

Heute um 11 Uhr wird das Viertelfinale in Wien ausgelost. GOG Gudme hat den Zug durch ein 31:34 in Granollers am Ende als schlechtester Gruppenzweiter doch noch verpasst. Im Kampf um die Tickets für die „Akquinet EHF-Cup Finals“ in Kiel trifft jeweils ein Gruppensieger (Füchse Berlin, Grundfos Tatabanya, FC Porto) auf einen Gruppenzweiten (Saint-Raphaël Var Handball, TSV Hannover-Burgdorf, Team Tvis Holstebro) - mit Ausnahme des Zweiten aus der eigenen Gruppe. Das heißt: Sollten Hannover und die Füchse nicht direkt gegeneinander gelost werden, treffen die Berliner auf die Dänen aus Holstebro, die Niedersachsen auf den portugiesischen Kontrahenten FC Porto.

In den nächsten sechseinhalb Wochen gilt die Aufmerksamkeit in Kiel allerdings erst einmal den anderen beiden Hochzeiten, auf denen die Zebras tanzen: Pokal und Meisterschaft. Richtig gelegen kam das (bedeutungslose) Spiel in Lublin nebst Reisestrapazen darum nicht. „Aber jetzt haben wir eine gute Woche Zeit, um uns auf die Füchse vorzubereiten. Ich freue mich riesig auf das Final Four. Es geht um den ersten Titel der Saison. Unser Ziel ist es, den Pokal zu gewinnen“, sagt Kreisläufer Hendrik Pekeler, der in Polen eine perfekte Quote an den Tag legte und sieben Tore erzielte.

Der Erkenntnisgewinn des letzten Gruppenspiels bei einem im zweiten Abschnitt haushoch unterlegenen Gegner war gering. Lediglich defensiv musste das Gislason-Ensemble ein wenig den Ernstfall proben, haderte hinterher mit der eigenen Leistung im 6:0-Verbund, steigerte sich dafür umso mehr in der 3:2:1-Formation. 2Nach der Anreise und in einem Spiel, in dem es um nichts mehr ging, war es schon schwer, fokussiert zu sein", sagte Kapitän Domagoj Duvnjak. "Wichtig war, dass wir beide Abwehr-Formationen spielen konnten, dass wir zwei Systeme haben. Die 3:2:1 lief heute gut." Es sei darüber hinaus, so Rückraumspieler Nikola Bilyk, wichtig gewesen, "im Rhythmus zu bleiben".

Als vollends bedeutungslos wollte Spielmacher Miha Zarabec die Partie beim Tabellenletzten der Gruppe D ohnehin nicht abhaken: "Eine Woche vor dem Pokal-Final-Four ist so ein Spiel wie das gegen Pulawy ganz bestimmt keine Routine. Wir wollten gewinnen, im Rhythmus bleiben. Wichtig ist auch, dass sich keiner verletzt hat." Man habe, so der Slowene, "gesehen, wo noch Fehler zu beheben sind, zum Beispiel in der ersten Halbzeit in der 6:0-Deckung". Und dann schob Zarabec noch hinterher: "Ich bin richtig heiß auf meinen ersten Titel mit dem THW."

THW-Coach Alfred Gislason nutzte den Europapokal-Auftritt auch für taktischen Feinschliff, insbesondere im Angriff. „Es war gut, ein paar Dinge unter nicht so extremem Druck testen zu können.“ Am Sonnabend geht es um den ersten Titel in Gislasons letzter Saison als THW-Cheftrainer.

(Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 02.04.2019, Foto: Archiv/Sascha Klahn)

Service: Tickets für die AKQUINET EHF Cup Finals

Am 17. und 18. Mai finden in der Kieler Sparkassen-Arena die AKQUINET EHF Cup Finals statt. In den zwei Halbfinal-Partien am Freitag werden die EHF-Cup-Finalisten gesucht, die nach dem Spiel um Platz drei am Samstag das Endspiel um die begehrte Trophäe bestreiten. Der Vorverkauf für das Finalturnier in Kiel hat bereits begonnen, noch gibt es aber Tickets an allen bekannten Vorverkaufsstellen, im Online-Ticketshop des THW Kiel unter www.thw-handball.de/tickets, im Ticketcenter der Sparkassen-Arena und unter der telefonischen Hotline 01806 / 300 234 (gebührenpflichtig: 0,20 Euro/Anruf aus dem dt. Festnetz, max. 0,60 Euro/Anruf aus dem dt. Mobilfunknetz).