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THW beendet Gruppenphase mit weißer Weste

EHF-Pokal

THW beendet Gruppenphase mit weißer Weste

Die Zebras haben die Gruppenphase des EHF-Cups mit einer weißen Weste abgeschlossen. Der THW Kiel gewann auch das letzte Vorrunden-Spiel und geht mit dem Rückenwind von 12:0-Punkten am 17. Mai in das Halbfinale bei den AKQUINET EHF Cup Finals in der Sparkassen-Arena. Bei KS Azoty-Pulawy in Polen siegten die Kieler am Samstagnachmittag mit 35:26 (15:14). Bester Werfer im Dress der Kieler war Hendrik Pekeler mit sieben Toren, ihm folgte Harald Reinkind, "Alleinunterhalter" im rechten Rückraum, mit sechs Treffern. 

Nur 13 Zebras im Kader

Für die Zebras begann die letzte EHF-Cup-Reise der Saison mit dem großen Wochenend-Stau ab Warschau. Dieser sorgte dafür, dass die 180 Kilometer aus der Hauptstadt Polens bis Lublin zur Geduldsprobe wurden und am Ende auch das Abschlusstraining in der "Hala Globus" abgesagt werden musste. Dafür fühlten sich die Kieler sehr wohl in Lublin, was auch an der polnischen Vertretung von "Chefs Culinar" lag: Der THW-Partner hatte sich um ein hervorragendes Hotel und ein auf die Bedürfnisse der Zebras zugeschnittenes Catering gekümmert. Die Arena in Lublin, in die KS Azoty-Pulawy für die internationalen Spiele aufgrund einer zu kleinen eigenen Halle ausweichen muss, füllte sich dafür am Samstagnachmittag mit vielen Fans, die für eine klasse Atmosphäre sorgten. In dieser musste der THW Kiel mit nur 13 Spielern bestehen: Neben langfristig ausfallenden Gisli Kristjansson und Marko Vujin hatten auch Lukas Nilsson (Magen-Darm-Infekt) und Steffen Weinhold, der in Kiel der Geburt seiner Tochter entgegenfieberte, die Reise nicht mit angetreten.

Pekeler in Klasse-Form

Pekeler war sieben Mal erfolgreich

Die Kieler begannen im Vergleich zum Bundesliga-Sieg gegen die Eulen 44 Stunden zuvor mit Andreas Wolff, Harald Reinkind, Ole Rahmel und Magnus Landin in der Startformation. Und die ersten Minuten in einem abwechslungsreichen Spiel gehörten auch gleich den Gästen von der Förde - auch, weil Wolff klasse in die Begegnung fand. Reinkind und Rahmel sorgten für das frühe 4:2. Allerdings: In der Defensive taten sich doch Lücken auf, die vor allem Lukasz Rogulski zu nutzen wusste. Der Kreisläufer traf mit einem Doppelschlag zum Ausgleich, ehe Seroka nach zehn Minuten sogar die Führung für die Polen erzielen konnte. Diese hielt gut fünf Minuten, dann wendete sich das Blatt: Pekeler, an diesem Tag mit einer einhundertprozentigen Quote, holte einen von Ekberg, an diesem Tag nur als Strafwurf-Spezialist eingesetzt, verandelten Siebenmeter heraus und erzielte nach einem Steal von Sebastian Firnhaber das 9:8 (16.) und wenig später das 10:9 nach Schneller Mitte. 

Knapper Pausen-Vorsprung

Daumen hoch: Harald Reinkind erzielte sechs Treffer

Nikola Bilyk ließ nach dem neuerlichen Pulawy-Ausgleich das 11:10 folgen, ehe Reinkind mit einem Traum-Bodenpass auf Magnus Landin das 12:10 für die Kieler eröffnete. Allerdings versäumten es die Zebras, aus ihrer Feld-Überlegenheit noch mehr Kapital zu schlagen. Die Chancenverwertung war ein Teil des Rätsels, ein anderer die wenig aggressive Abwehrarbeit. Trotzdem hielt der Vorsprung auch bis in die etwas vogelwilde Schlussphase der ersten Hälfte, in der beide Torhüter reihenweise klarste Chancen vereitelten. Nach Jarosiewicz' Tor zum 14:15 jubelten die gut 2500 Heim-Fans, denn mit nur einem Tor Rückstand ging es in die Kabinen - und KS Azoty-Pulawy träumte weiterhin davon, den Kieler ein Bein zu stellen und so einen Höhepunkt der Vereinsgeschichte feiern zu können.

7:2-Lauf lässt Kiel jubeln

Dieser Traum blieb auch nach dem Wiederanpfiff einige Minuten lebendig, auch wenn Miha Zarabec mit schnellen Beinen Knoten in die polnische Defensive zu knüpfen schien. Nach Rogulskis Ausgleich zum 17:17 nahmen die Kieler aber das Heft des Handelns endgültig in ihre Hände - und das mit Verve. Duvnjak bediente Pekeler mit einem tollen Bodenpass zum 18:17, Wolff hielt gegen Podisadlo, was Reinkind in das 19:17 ummünzte. Zarabec ließ einen fulminanten Schlagwurf zum 20:18 in die Maschen rauschen, Ekberg verwandelte wieder frech einen Siebenmeter. Und auch wenn Guminski mit seinem Tor den Lauf der Zebras gestoppt zu haben schien, ging es weiter nur in eine Richtung: Wiencek klaute den Ball und schickte Rahmel auf die Reise zum 22:19, Sekunden später stahl Duvnjak den Ball - wieder war es Rahmel, der traf. Und als Duvnjak dann von der halbrechten (!) Position einen Traumpass auf Linksaußen Landin spielte, war die Begegnung beim 24:19 (41.) endgültig in Richtung des THW Kiel gekippt.

Zwei Kempa-Tricks zum Gruppenphasen-Abschluss

Miha Zarabec sorgte für Geschwindigkeit in einer temporeichen Partie

Die Gastgeber schlugen noch einmal mit einem Doppelpack zurück, dann wurde es deutlich - und spektakulär. Die Zebras spielten sich die Reisestrapazen mit viel Handball-Lust aus den Knochen. Die Schrecksekunde, als Wolff von dem von der Latte zurückprallenden Ball am Auge getroffen wurde, aber weiterspielen konnte, verdauten sie mit Bilyks Traumtor aus der zweiten Welle, Pekelers siebtem Treffer, Wiencek tollem Gegenstoß-Leger zum 29:22 (52.), Bilyks kraftvollem Antritt, Landins Konter und Bilyks Hammer aus elf Metern. Und dann wurde auch noch gezaubert: Bilyk legte Landin das erste Kempa-Tor auf, und auch Rahmel bediente Landin quer durch den Kreis zum Kempa-Tor: Der Schlusspunkt unter eine nahezu perfekte Schlussphase hätte spekakulärer kaum sein können. Am Ende freuten sich die Kieler über eine verletzungsfreie und erfolgreiche Auswärtsfahrt, die mit dem 35:26 auch noch ein tolles Ergebnis parat hatte.

Alle Kraft ins REWE Final Four

Nach dem abschließenden Gruppenspiel machen die Zebras im EHF-Cup erst einmal Pause. Während sich in den Viertelfinalpartien Mitte April die möglichen Gegner für die AKQUINET EHF Cup Finals herauskristallisieren werden, ist der THW Kiel als Gruppenerster und Ausrichter des Turniers bereits für das Halbfinale am 17. Mai qualifiziert. Die Zebras hoffen dann auf eine ausverkaufte Arena, der Vorverkauf für das Turnier hat begonnen (jetzt Tickets unter www.thw-handball.de/tickets buchen!). Zunächst einmal gilt jetzt aber alle Konzentration dem bedeutendsten Finalturnier im deutschen Handball: Am kommenden Samstag geht es für den THW Kiel im zweiten Halbfinale des REWE Final Four gegen die Füchse. Mit der Unterstützung von mehr als 1200 Fans in der "weißen Wand" wollen die Zebras dann den Finaleinzug schaffen. Auf geht's, Kiel!

Statistik: EHF-Cup, Gruppenphase, 6. Spieltag, 30.03.19: KS Azoty-Pulawy SA (POL) - THW Kiel: 26:35 (14:15)

KS Azoty-Pulawy SA: Bogdanov (1.-38., 4 Paraden), Koshovy (38.-60., 3 Paraden); Kaleb, Panic (4), Podsiadlo (1), Lyzwa (1), Matulic (1), Rogulski (7), Grzelak, Maslowski (3), Titow (2), Kasprzak, Prce (2), Guminski (2), Seroka (1), Jarosiewicz (1); Trainer:  Markuszewski

THW Kiel: N. Landin (n.e.), Wolff (1.-60., 12 Paraden); Duvnjak, Reinkind (6), M. Landin (5), Firnhaber, Wiencek (2), Ekberg (5/5), Rahmel (3), Dahmke (n.e.), Zarabec (2), Bilyk (5), Pekeler (7); Trainer: Gislason

Schiedsrichter: Doru Manea / Radu Iliescu (ROU)
Strafzeiten: Pulawy: 1 (Guminski (53.)) / THW: 1 (Wiencek (44.))
Siebenmeter: Pulawy: 0 / THW: 5/5
Spielfilm: 1:0, 1:2 (3.), 2:2, 2:4 (6.), 5:4 (7.), 6:5, 8:7 (14.), 8:9 (16.), 10:10 (19.), 10:12 (21.), 11:13, 13:15 (27.), 14:15;
15:15, 17:17 (33.), 18:19 (36.), 18:21 (38.), 19:24 (41.), 21:24 (44.), 21:26 (47.), 22:29 (52.), 23:29, 23:32 (56.), 25:32, 26:33 (58.), 26:35. 
Zuschauer: 2500 (Globus Hall, Lublin (POL))

Service: Tickets für die AKQUINET EHF Cup Finals

Am 17. und 18. Mai finden in der Kieler Sparkassen-Arena die AKQUINET EHF Cup Finals statt. In den zwei Halbfinal-Partien am Freitag werden die EHF-Cup-Finalisten gesucht, die nach dem Spiel um Platz drei am Samstag das Endspiel um die begehrte Trophäe bestreiten. Der Vorverkauf für das Finalturnier in Kiel hat bereits begonnen, noch gibt es aber Tickets an allen bekannten Vorverkaufsstellen, im Online-Ticketshop des THW Kiel unter www.thw-handball.de/tickets, im Ticketcenter der Sparkassen-Arena und unter der telefonischen Hotline 01806 / 300 234 (gebührenpflichtig: 0,20 Euro/Anruf aus dem dt. Festnetz, max. 0,60 Euro/Anruf aus dem dt. Mobilfunknetz).