THW nach guter zweiter Hälfte im Erstrunden-Finale

DHB-Pokal

THW nach guter zweiter Hälfte im Erstrunden-Finale

Der THW Kiel hat beim Erstrunden-Final-Four des DHB-Pokals das Finale erreicht. Allerdings brauchten die Kieler vor rund 1.600 Zuschauern eine Halbzeit lang Anlauf, um den Drittligisten VfL Fredenbeck mit 29:20 (11:13) doch noch klar in die Schranken zu verweisen. Bester Torschütze bei den Kielern war Nikola Bilyk (9/3), der in beiden Halbzeiten ein starkes Spiel machte. Im Finale um den Achtelfinal-Einzug, das am Sonntag um 17:30 Uhr angepfiffen wird, müssen sich die "Zebras" aber deutlich steigern.

Dissinger und Landin fehlen in Hamm

THW-Trainer Alfred Gislason musste im ersten Pflichtspiel auf den verletzten Christian Dissinger und Torhüter Niklas Landin verzichten. Der dänische Keeper hatte sich im Olympia-Finale einige Blessuren eingehandelt und begleitete die "Zebras" nicht nach Hamm. Für ihn rückte Nachwuchs-Torwart Tom Landgraf in den Kader. Außerdem ließ Gislason, da im Pokal wie in der Bundesliga nur 14 Spieler eingesetzt werden dürfen, zunächst Kapitän Domago Duvnjak, der später nachnominiert wurde, hinter der Bank Platz nehmen. Nicht zum Einsatz kamen Rune Dahmke, der immer noch angeschlagene Niclas Ekberg und der dänische Olympiasieger Rene Toft Hansen.

VfL liegt zur Halbzeit vorn

Beim Anpfiff waren mit Andreas Wolff, Lukas Nilsson, Bilyk und Raul Santos gleich vier der fünf Neuzugänge auf der Platte. Doch so richtig da war der THW Kiel in der ersten Hälfte noch nicht. Viele technische Fehler, eine ganze Reihe ausgelassener Chancen, zwei verworfene Siebenmeter und eine Deckung, in der nur zu leicht die Löcher zu finden waren, machten den VfL Fredenbeck stark. Der spielte lange Angriffe und wartete auf seine Möglichkeiten, die er dann konsequent nutzte. Die Folge: Nach zwei Gegenstößen führten die Niedersachsen mit 8:4 (14.), Gislason nahm eine Auszeit, brachte Brozovic für den Mittelblock. Doch der VfL blieb mit frechen Treffern vorn - während der THW noch justierte. Als der starke VfL-Torhüter Rohde gleich zweifach gegen Wiencek parierte, nutzten die Fredenbecker dies zum 13:11-Pausenstand. Eine Überraschung im Glutofen Westpress-Arena.

7:0-Lauf der Zebras

Nach dem Wechsel war den Kielern deutlich anzumerken, dass ihnen die erste Halbzeit so gar nicht geschmeckt hatte. Jetzt gingen sie in der Abwehr aggressiv zu Werke, hinter dieser schwang sich Wolff zur großen Form auf, und auch im Angriff lief es nun mit dem Motor Duvnjak runder. Zehn Minuten lang kassierten die "Zebras" keinen Gegentreffer und drehten mit einem 7:0-Lauf die Partie: Per Siebenmeter erzielte Bilyk beim 13:13 den ersten Ausgleich seit der achten Minute, Duvnjak machte die Führung klar, die Weinhold mit einem Doppelschlag ausbaute. "Dule" bediente Brozovic und machte das Tor zum 18:13 (39.) selbst. 

Alle fünf Neuen treffen

14 Paraden, ein Tor: Andreas Wolff lieferte ein gutes Pflichtspiel-Debüt im THW-Trikot abAuf das erste VfL-Tor der zweiten Hälfte reagierte Bilyk mit zwei Treffern in Folge, und kurz darauf kehrte Nilsson zurück aufs Feld: Der Schwede war nach einem brutalen, mit der Roten Karte geahndeten Foul nach elf Minuten ausgewechselt worden. Jetzt zeigte er, was in ihm steckt. 21:15: Nilsson. 22:16: Nilsson. 25:17: Nilsson - drei Tore in fünf Minuten erzielte der junge Halblinke. Zwischendruch durfte auch Andreas Wolff jubeln: Mit einem Wurf ins verwaiste VfL-Tor erzielte der Kieler Keeper sein erstes Pflichtspieltor im THW-Trikot zum 23:16. Zehn Minuten vor dem Ende durfte auch Wolff verschnaufen: Für ihn kam Tom Landgraf, und der Nachwuchstorhüter vom TSV Altenholz, mit einem Zweifachspielrecht für den THW ausgestattet, hielt insgesamt fünf Bälle auf. Am Ende freuten sich die rund 150 mitgereisten Kieler Fans über Christian Zeitz' Rückkehr-Tor zum 28:20 und Santos' tollen Treffer zum Endstand. Doch am Sonntag müssen die Kieler sich deutlich steigern, um die erste Auswärtstour der neuen Saison erfolgreich zu gestalten.