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Viertelfinal-Rückspiel: Zebras wollen das Wunder von Paris

Champions League

Viertelfinal-Rückspiel: Zebras wollen das Wunder von Paris

Viertelfinale in der Machineseeker EHF Champions League - Halbzeit zwei. Jetzt sind die Zebras in der französischen Hauptstadt gefordert. In das Rückspiel bei Paris Saint-Germain geht der THW Kiel mit der Hypothek einer 27:31-Niederlage vor den eigenen Fans und schweren Beinen nach dem harten, aber erfolgreichen Liga-Auswärtskampf am Samstagabend in Stuttgart. Umstände, die die Schwarz-Weißen am Mittwochabend ab 20:45 Uhr nicht unbedingt zum Favoriten auf den Final4-Einzug bei der französischen Weltklasse-Mannschaft machen. Aber dennoch ist der Kampfgeist der Zebras ungebrochen: "Ich habe den großen Glauben an meine Mannschaft, dass wir überall mit vier oder mehr Toren gewinnen können - auch in Paris", sagt Rune Dahmke, und kündigt noch einmal 60 Minuten vollen Einsatz an: "Wir werden nicht aus dem Wettbewerb gehen, ohne noch einmal einen Riesen-Fight abzuliefern." Unterstützung bekommen die Kieler von gut 30 Fans, die mit nach Paris reisen, und einigen hundert Anhängern an der Förde. Diese werden beim Public Viewing des THW Kiel mitfiebern, für das es im Vorverkauf in der THW-FANWELT und an der Abendkasse noch Tickets gibt. 

Hypothek aus dem Hinspiel

PSG spielte im Hinspiel eine brutal harte Defensive

Klar, die Enttäuschung nach der Vier-Tore-Hinspiel-Niederlage war bei den Zebras groß. Wissen sie doch um die Schwere der Aufgabe in der französischen Hauptstadt, in der die Kieler zuletzt im November 2014 (27:25, siehe Gegnerstatistik) ein Spiel gewinnen konnten. Paris war im Hinspiel schneller auf den Beinen und im Kopf, während die Zebras große Probleme hatten, den Angriff der Franzosen mit dem vielleicht schnellsten Spieler der Welt, Luc Steins, und der brachialen Wucht von Kamil Syprzak, Dani Kristopans und Elohim Prandi zu stoppen. Das Trio erzielte 18 der 31-PSG-Treffer in Kiel, Steins und der sichere Außen Ferran Sole steuerten insgesamt noch weitere neun Treffer hinzu. In der Abwehr agierte Paris mit einer Härte, wie man sie selbst in der Machineseeker EHF Champions League selten erlebt, und die bei den Kielern für zahlreiche weitere Blessuren sorgte. Und als die Zebras am Samstagabend in Stuttgart wieder an die Schmerzgrenze gehen mussten, hatte beim spielfreien PSG längst die Vorbereitung auf das Rückspiel gegen den THW beginnen können. Eine Vorbereitung auf einen Kracher, die immens wichtig ist, wie Syprzak nach dem Spiel in Kiel erläuterte: "Wir wussten zu jeder Zeit, was wir tun müssen, um gegen Kiel ein gutes Ergebnis zu erzielen." 

Jicha: "Wir werden versuchen, das Wunder von Paris zu schaffen"

Traf sechs Mal in Kiel: Dainis Kristopans

Doch ein Aufgeben gibt es nicht beim THW Kiel. "Wir werden Mittwoch bereit sein", ist sich THW-Trainer Filip Jicha sicher. "Ich glaube an meine Spieler, sie sind wirklich spezielle Charaktere. Und wir werden versuchen, das Wunder von Paris zu schaffen." Für dieses braucht es einen Sieg mit mindestens fünf Toren Unterschied, die Auswärtstore-Regelung gibt es in der Handball-Königsklasse nicht mehr. Steht es am Ende der 60 Minuten in der Addition von Hin- und Rückspiel unentschieden, wofür die Zebras mit vier Toren Unterschied gewinnen müssten, würde direkt ein Siebenmeter-Werfen über die Teilnahme am Truckscout24 EHF Final4 in Köln entscheiden. "Ich habe das Gefühl, dass wir in Paris besser als zu Hause spielen werden", gibt sich THW-Kapitän Domagoj Duvnjak kämpferisch. Die Zebras - sie wollen nach dem gefühlten Vier-Tore-K.o. in Halbzeit eins dieses intensiven Viertelfinals wieder aufstehen und in Halbzeit zwei auf fremdem Terrain alles dafür tun, die Basis für nichts weniger als das "Wunder von Paris" zu schaffen. 

Dänische Unparteiische

Die Vorbereitung darauf fiel einmal mehr äußerst knapp aus: Am frühen Sonntagmorgen kehrte der THW Kiel aus Stuttgart zurück, wenige Stunden später trafen sich die Zebras zur Regeneration im Trainingszentrum wieder. Am Montagnachmittag folgten Videostudium und Training, Dienstagmittag geht es von Holtenau aus in die französische Hauptstadt, wo am Abend im "Stade Pierre de Coubertin" noch das Abschlusstraining absolviert wird. Ab Mittwoch, 20:45 Uhr, gilt es: Dann pfeifen die beiden dänischen Unparteiischen Mads Hansen und Jesper Madsen Halbzeit zwei des Viertelfinal-Krachers an. Für die EHF reisen die Delegierten Vladimir Rancik aus der Slowakei und Josip Posavec aus Kroatien nach Paris. 

Public Viewing in Kiel

Will gemeinsam mit den THW-Fans Kopf stehen: Hein Daddel

Live übertragen wird das Spiel wie gewohnt live bei DAZN. Fans in Kiel können sich auf einen gemeinsamen Handball-Abend freuen: In der Lille Brauerei (Eichkamp 9c) veranstaltet der THW Kiel zum ersten Mal seit vielen Jahren ein Public Viewing. Für Heimspiel-Atmosphäre vor der großen Live-Leinwand sorgt THW-Hallensprecher Carsten "Schoppi" Schoppenhauer, und natürlich macht Hein Daddel Stimmung. Alkoholische und nichtalkoholische Getränke können vor Ort erstanden werden, für den "kleinen Hunger" steht der Foodtruck von John's Burger parat. Der Eintritt zum Public Viewing kostet 10 Euro, Tickets gibt es in der THW-FANWELT (Öffnungszeiten am Dienstag 10 bis 17 Uhr und Mittwoch 10 bis 18 Uhr), Restkarten an der Abendkasse am Veranstaltungsort. "Wir werden die Unterstützung spüren", erklärt THW-Regisseur Miha Zarabec, und ergänzt. "Paris hat das im ersten Spiel richtig gut gemacht. Wir wissen aber auch, dass wir im Hinspiel unter unserem möglichen Niveau gespielt haben. Wir können es besser. Solange es möglich ist, glauben wir an das Wunder." Weiter geht's in Paris, Kiel!