Spitzenspiel in der Königsklasse: Mittwoch kommt Pick Szeged
Die Zebras sind nach dem harten Liga-Spiel in Lemgo jetzt wieder in der EHF Champions League gefordert - und wie! Am kommenden Mittwoch kommt der ungarische Meister Pick Szeged zum Spitzenspiel der Vorrunden-Gruppe A in die Wunderino Arena. "Das ist ein Schlüsselspiel für den weiteren Verlauf der Gruppenphase", sagt THW-Trainer Filip Jicha. Eines, in dem die Zebras auch auf die lautstarke Unterstützung von den Rängen bauen: "Das Spiel ist richtig wichtig. Wir wollen die zwei Punkte unbedingt in Kiel behalten, und unsere 'weisse Wand' kann uns gegen diese Top-Mannschaft wirklich helfen", erklärt THW-Kapitän Domagoj Duvnjak. Angepfiffen wird das Spiel um 18:45 Uhr, noch gibt es Eintrittskarten in allen Kategorien (unter anderem in der THW-FANWELT und online unter www.thw-tickets.de). Livebilder in die Wohnzimmer liefert dieses Mal ausschließlich der Online-Streamingdienst DAZN.
Platz zwei gegen Platz drei
Neuzugang aus Veszprem: Kent-Robin Tönnesen
Die Ausgangslage vor dem Duell lässt auf ein echtes Spitzenspiel der Königsklasse schließen: Der THW Kiel steht mit sechs Punkten auf Platz zwei der Gruppe A (gleichauf mit dem Tabellenführer Aalborg Handbold), Pick Szeged folgt den Zebras auf Platz drei (fünf Punkte). Mit einem Sieg könnten die Kieler die schlagkräftige Konkurrenz aus Ungarn noch ein Stück weiter auf Distanz halten. Bis dahin ist es aber ein weiter, beschwerlicher Weg. Denn die Szegediner werden mit großem Selbstbewusstsein an die Förde reisen, konnten sie in der abgelaufenen Spielzeit doch zum vierten Mal den ungarischen Meistertitel gewinnen und den Erzrivalen aus Veszprem auf die Plätze verweisen. Einen kleinen Dämpfer bekam die Euphorie in Szeged allerdings in der vergangenen Woche: Beim 30:34 gegen Elverum Handball kassierte die Mannschaft von Trainer Juan Carlos Pastor ihre erste Saison-Niederlage in der EHF Champions League. Zuvor gab es zum Auftakt ein Unentschieden beim THW-Bezwinger Montpellier HB sowie deutliche Erfolge beim HC Meshkov Brest (28:25) und gegen Zagreb (30:21). Der 32:24-Erfolg am Samstag in der heimischen Liga gegen Komlói BSK-Fűtőerőmű war der siebte Sieg im siebten Spiel in der heimischen Liga - Szeged führt die Tabelle damit einmal mehr vor Veszprem an.
Saison eins nach Källman
Hat seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert: Juan Carlos Pastor
Auf der Trainerposition in Szeged herrscht inzwischen eine große Kontinuität - ein weiterer Grund für die Euphorie in der 160.000-Einwohner-Stadt. Denn der Spanier Juan Carlos Pastor bleibt für weitere zwei Jahre am Marosch. "Ich habe zwar für zwei weitere Jahre unterschrieben, aber für mich ist der nächste Tag immer der wichtigste", sagte Pastor, der bei Vertragserfüllung die zehn Jahre im Klub vollmachen würde. Veränderungen hingegen gab es einmal mehr im Kader der Ungarn: Mit Ex-THW-Spielmacher Joan Cañellas Reixach (Kadetten Schaffhausen), Dmitri Zhitnikov (Orlen Wisla Plock), Martin Straňovský (HK Kosice) und nicht zuletzt Klub-Ikone Jonas Källman (Benfica Lissabon) gingen erfahrene Spieler von Bord. Den Stellenwert Källmans in Szeged, seit 2014 spielte der Schwede im Verein, unterstreichen die Pläne des Clubs, im schmucken, 8.300 Zuschauer fassenden Arena-Neubau eine Tribüne nach dem Linksaußen zu benennen.
Verjüngungsprozess vorangetrieben
Kam vom FC Porto: Miguel Martins
Insgesamt wurde der Verjüngungsprozess der Mannschaft durch die Kaderplanung von Pastor weiter vorangetrieben, zumal sich Szeged zwar jüngeren, aber gleichsam namhaften "Ersatz" für die abgewanderten Leistungsträger holte: Im Sommer verstärkten sich die Ungarn mit den beiden Norwegern Alexander Blonc (kam aus Elverum Elverum) und Ex-Bundesliga-Spieler Kent-Robin Tönnesen (Veszprem). Während Blonc gemeinsam mit Neuzugang Nummer drei, dem österreichischen Nationalspieler Sebastian Frimmel (Schaffhausen), auf Linksaußen wirbelt, bildet Tönnesen mit Neuzugang Nummer vier, Imanol Garcianda von PAUC, sowie dem kroatischen Nationalspieler Luka Stepancic das spiel- und wurfstarke Trio im rechten Rückraum. Mit Mittelmann Miguel Martins holte Szeged einen der Stars des FC Porto, der gemeinsam mit dem slowenischen Superstar Dean Bombac Denker und Lenker des Szeged-Spiels ist. Die Neuzugänge machen das Team, das unter anderem mit dem erfahrenen Torhüter-Duo aus Alilovic und Mikler, dem kroatischen Linkshänder Luka Stepancic, dem 2,03-Meter-Slowenen Borut Mackovsek oder Kreisläufer Bence Banhidi eh schon überragend besestzt ist, noch gefährlicher. Das belegt auch ein Blick in die interne Torschützenliste: Hinter Banhidi (17 Treffer) reihen sich Neuzugang Frimmel (16) und Rechtsaußen Mario Sostaric (ebenfalls 16 Treffer) ein.
DAZN überträgt live
Szegeds bester Torschütze: Bence Banhidi
Spieltag fünf der EHF Champions League bietet den Handball-Fans in Kiel eine Neuauflage des letztjährigen Achtelfinals, in dem Pick Szeged den Zebras einen großen Kampf lieferte, die Kieler aber letztlich nach zwei starken Spielen in die nächste Runde einzogen (siehe auch Gegnerstatistik im THW-Archiv). Das Königsklassen-Spitzenspiel wird um 18:45 Uhr in der Wunderino Arena von den beiden slowakischen Unparteiischen Boris Mandak und Mario Rudinsky angepfiffen. Der EHF-Delegierte Per Morten Södal reist aus Norwegen an. Das Spiel wird ausschließlich beim Online-Streamingdienst DAZN.com live gezeigt. Trainer Filip Jicha muss auch gegen Pick Szeged auf Steffen Weinhold und Sander Sagosen verzichten, die beide nach einem Impfdurchbruch nicht eingesetzt werden können. Rune Dahmke hingegen kann nach seiner Oberschenkelverletzung unter Umständen gegen den ungarischen Meister wieder dosiert mitwirken. "Das wird ein Schlüsselspiel für den weiteren Verlauf der Gruppenphase", sagt Jicha, der deswegen auch an die Fans des vierfachen Champions-League-Siegers appelliert: "Wir brauchen gegen diese starke Mannschaft aus Szeged unbedingt die Unterstützung von den Rängen!"
Noch Tickets erhältlich
Tickets für die Partie sind noch in allen Kategorien verfügbar. Erhätlich sind diese unter anderem in der THW-FANWELT, die am Spieltag durchgängig von 10 Uhr bis zum Anpfiff geöffnet haben wird, und im Online-Ticketshop des THW Kiel. Am Mittwoch können neben Geimpften und Genesenen auch Zuschauer mit tagesaktuellem, negativen Test einer anerkannten Teststation das Heimspiel des THW Kiel besuchen (mehr Informationen für Besucher). Anerkannte Teststationen in ganz Schleswig-Holstein findet man auf dieser Übersicht des Landes. Einlass in die Wunderino Arena ist ab 16:45 Uhr. Das Parkhaus unter dem Europaplatz gesperrt. Bequeme, erreichbare Alternativen sind das neue ZOB-Parkhaus oder das Sophienhof-Parkhaus. Weiter geht's mit dem Spitzenspiel, Kiel!