Königsklassen-Kracher zum Auftakt: Sonntag kommt Paris Saint-Germain
Drei Neue bei PSG
Norwegisches Super-Talent: Sander Sagosen kam aus Aalborg.
Auf das Gesetz der Serie war in der VELUX EHF Champions League Verlass, der Handball-Gott sprach im vergangenen Jahr aber nicht Französisch: Paris Saint-Germain, die mit Mega-Stars gespickte Millionentruppe aus Frankreich, schaffte nach dem Viertelfinale 2015 und dem Halbfinale 2016 tatsächlich den Einzug in das Finale 2017. Dort allerdings wurden die Schützlinge von Trainer Noka Serdarusic und Co-Trainer Staffan Olsson in Köln ihrer Favoritenrolle nicht gerecht und unterlagen der mazedonischen Überraschungsmannschaft HC Vardar Skopje mit 23:24. Jetzt nehmen die Franzosen - bisher sechsmal Meister im eigenen Land - einen neuerlichen Anlauf auf den Thron Europas. Mit aller Macht wollen sie im Jubiläums-Jahr in der Königsklasse triumphieren. Und dafür wurde auch wieder investiert - dank der schier unerschöpflichen Scheich-Millionen des des katarischen Geschäftsführers Nasser Al-Khelaifi - zugleich PSG-Präsident - wurde der exquisite Kader noch einmal aufgerüstet: Mit dem Norweger Sander Sagosen (22) lotste man eines der größten Talente des europäischen Handballs an die Seine, mit dem erst 20-jährigen Jovo Damjanovic kam ein bulliger Kreisläufer von El Jaish aus Katar. Hinzu kam mit Torhüter Rodrigo Corrales von Orlen Wisla Plock ein herausragender zweiter Torhüter neben der lebenden Legende Thierry Omeyer.
Who is Who des Welthandballs
Rodrigo Corrales ist der neue Mann neben Thierry Omeyer
Der Schlussmann, inzwischen 40 Jahre alt, hat immer noch einen ungebrochenen Ehrgeiz. Er ist die Konstante zwischen den PSG-Pfosten und hat nach Patrice Annonay (38) und Gorazd Skof (40, jetzt HC Erlangen) mit Rodrigo Corrales (26) wieder einen neuen Nebenmann bekommen. Zu den Mega-Stars der Mannschaft zählen neben der ehemaligen Kieler "Welthandballer"-Fraktion aus Daniel Narcisse (37), Nikola Karabatic (33) sowie eben Omeyer natürlich der dänische Superstar Mikkel Hansen (29) - auch bereits zweimal zum besten Handballer der Welt gekürt -, das französische Sprungwunder Luc Abalo (33) und selbstverständlich auch Gensheimer, den viele Experten für den besten Linksaußen der Welt halten. Aber Spieler wie Jesper Nielsen, Luka Stepancic, Henrik Möllgaard oder Luka Karabatic sind in der Handballwelt keine Unbekannten. Beide Karabatic-Brüder und Mikkel Hansen werden ihre Karriere wohl in Paris ausklingen lassen: Sie unterschrieben jüngst ihre Vertragsverlängerungen bis 2022. Die unglaubliche Qualität des teuersten Kaders der Welt liegt also auf der Hand. Allerdings: Die Ligue Nationale de Handball in Frankreich begann erst am vergangenen Mittwoch, so dass nur die Partie gegen den achtmaligen französischen Meister US Ivry Handball zum Einspielen unter echten Wettkampfbedingungen diente. Diese Aufgabe absolvierte PSG aber mehr als souverän: Beim 30:22 zeigten sich die Hauptstädter in großer Spiellaune.
PSG ist der Top-Favorit
Kante am Kreis: Jovo Damjanovic
Angesichts dieses Kaders und der hohen Investitionen ist Trainer Serdarusic spätestens in diesem Jahr auch in der VELUX EHF Champions League zum Siegen verdammt. Wie sich Titel anfühlen, weiß der erfahrene Trainer nur zu gut: 31 Trophäen sammelte Serdarusic in seiner beeindruckenden Laufbahn, zuletzt die Meisterschaft mit PSG in Frankreich. 25 Titel gehen auf seine Zeit beim THW Kiel, wo er von 1993 bis 2008 an der Seitenlinie regierte. Sonntag kehrt er mit seinem "Co." Staffan Olsson, ebenfalls mit großer Kieler Vergangenheit, zurück nach Kiel. Schiedsrichter dieses insgesamt zwölften Duells beider Mannschaften sind Matija Gubica und Boris Milosevic, als EHF-Delegierter reist Gunnar K. Gunnarsson aus Island nach Kiel. Die Favoritenrolle ist klar: Von den fünf letzten Begegnungen gewannen die Franzosen vier (siehe auch Gegnerstatistik im THW-Archiv). PSG ist - natürlich - auch in dieser Spielzeit die Mannschaft, die es auf dem Weg zu Europas Thron zu schlagen gilt.
Bereits 9.100 Karten verkauft
Für das Spiel wurden bereits mehr als 9.100 Karten verkauft, doch noch gibt es Sitz- und Stehplätze für dieses Top-Match. Erhältlich sind diese deutschlandweit an allen bekannten Vorverkaufsstellen (in Kiel unter anderem im Ticketcenter der Sparkassen-Arena, bei CITTI und in den famila-Märkten), ohne Schlangestehen online im Ticketshop des THW Kiel zum Selbstausdrucken sowie telefonisch unter der Hotline 01806 30 02 34 (0,20 Euro/Anruf aus dem dt. Festnetz, max. 0,60 Euro/Anruf aus dem deutschen Mobilfunknetz). Die Abendkasse öffnet am Sonntag um 15:15 Uhr. Für alle auswärtigen Fans, die es nicht als "weiße Wand" in die Arena schaffen, überträgt Sky Sport live aus Kiel. Die Zebras jedenfalls sind heiß auf den Auftakt der Königsklasse: "Gegen eine Mannschaft wie Paris zu starten, ist natürlich ein Hammer-Start. Aber wir wollen gemeinsam mit unseren Fans den großen Titelfavoriten besiegen", gibt THW-Kapitän Niklas Landin die Marschroute für Sonntag vor. Also: Auf geht's in die VELUX-EHF-Champions-League-Saison, Kiel!