KN: Flensburg unterliegt Veszprem
Veszprem. Trainer Ljubomir Vranjes hatte Hochachtung vor seiner alten Mannschaft - und auch ein wenig Mitleid. "Wir mussten alles tun, um dieses Spiel zu gewinnen", gab der Coach von Ungarns Handball-Rekordmeister Telekom Veszprem zu und lobte sein ehemaliges Team SG Flensburg-Handewitt. "Man kann der SG gratulieren: Sie hat es uns sehr schwer gemacht." Die Norddeutschen hatten die Partie in der Champions League hauchdünn mit 27:28 (14:15) bei den Ungarn verloren. Vranjes war im Sommer dieses Jahres nach elfjähriger Tätigkeit bei der SG nach Veszprem gegangen.
Ein Wiedersehen von kurzer Freude
Vranjes war erleichtert, dass sein neues Team mit Spielern aus zehn Nationen den Widerstand des deutschen Rivalen brechen konnte. In der zweiten Halbzeit lagen die Flensburger mit vier Toren vorn und hatten den Sieg vor Augen. Torhüter Mattias Andersson parierte 19 Würfe und stach seinen Gegenüber klar aus. Flensburgs Chefcoach Maik Machulla, in den Jahren zuvor Vranjes Co-Trainer, bedankte sich für die netten Worte, richtige Freude kam bei ihm aber nicht auf. "Unser Team hatte sicherlich etwas Zählbares verdient."
Noch nie hat Flensburg in der Königsklasse in Veszprem gewonnen. Vielleicht war es auch eine Frage der Kraft, dass die Flensburger ihren Vorsprung nicht über die Zeit retten konnten. Knapp 48 Stunden zuvor hatten sie das Bundesliga-Topspiel bei der MT Melsungen (30:25) bestritten. "Wir hatten eine Reise und ein sehr anspruchsvolles Auswärtsspiel in Melsungen zu verkraften, während sich unser Gegner eine Woche lang vorbereiten konnte", haderte SG-Manager Dierk Schmäschke mit den Rahmenbedingungen.
Statistik: Telekom Veszprem - SG Flensburg-Handewitt: 28:27 (15:14)
Tore Veszprem: Lekai 9, Nagy 8, Blagotinsek 3, Nilsson 2, Ugalde 2, Ilic 1, Marguc 1, Sulic 1, Tönnesen 1
Tore SG Flensburg-Handewitt: Svan 5, Mogensen 4, H. Toft Hansen 4, Wanne 4, Lauge Schmidt 3, Glandorf 2, Mahé 2/1, Röd 2, Karlsson 1.
Schiedsrichter: Nikolic/Stojkovic (Serbien)
Strafminuten: 2/8
Zuschauer: 5019.
(Aus den Kieler Nachrichten vom 25.09.2017, Foto: Archiv/Sascha Klahn)