Champions League
THW ist Sonnabend bei Orlen Wisla Plock gefordert
Die Reise geht weiter: Nach der Niederlage bei den Rhein-Neckar Löwen bleibt den "Zebras" kaum Zeit zur Erholung. Von Mannheim ging es für sie am Donnerstag via Frankfurt und Warschau direkt ins polnische Plock. Dort wartet am kommenden Sonnabend in der "VELUX EHF Champions League" mit Orlen Wisla Plock der nächste harte Brocken auf den THW Kiel, der seine ersten Auswärtspunkte in der Gruppenphase holen möchte. Anwurf ist um 20.45 Uhr, Sky Sport überträgt live, über Zwischenstände informiert der Live-Ticker auf der THW-Homepage.
16. THW-Spiel in 56 Tagen
Das 16. Spiel in den 56 Tagen seit dem Saisonstart steht für den THW Kiel am Sonnabend auf dem kräftezehrenden Programm. Im Schnitt müssen die "Zebras" alle 3,5 Tage Höchstleistungen abrufen. Das geht so weiter: Dem Heimspiel gegen Eisenach am kommenden Mittwoch (jetzt Tickets sichern!) folgt das Auswärtsspiel in Veszprem und dann das Königsklassen-Heimspiel gegen den slowenischen Meister aus Celje (21. Oktober, zum Online-Ticketshop). Dabei könnten die Kieler eine Pause gut gebrauchen, stecken ihnen doch neben den 16 Spielen auch rund 10.000 Reisekilometer in den Knochen. "Man hat einigen Spielern in Mannheim in der entscheidenden Phase die Müdigkeit deutlich angemerkt", sagte THW-Trainer Alfred Gislason. "Trotzdem wollen wir natürlich in Plock die ersten Auswärtspunkte in der Gruppenphase holen. Das wird nicht leicht, denn Wisla hat eine starke Mannschaft und ist zu Hause besonders gefährlich."
Wisla muss drei Abgänge verkraften
In der Tat beweist die Mannschaft von Spaniens Erfolgs-Coach Manolo Cadenas immer wieder aufs Neue, dass mit ihr in der Orlen-Arena immer zu rechnen ist. In der vergangenen Saison gelang es dem polnischen Vizemeister als einziger Mannschaft in Europa, im heimischen 5.500-Zuschauer-Hexenkessel den späteren Champions-League-Sieger aus Barcelona zu schlagen. Dabei hinterließ Kreisläufer Kamil Syprzak, ein 2,06 Meter-Eigengewächs aus der Nachwuchs-Abteilung von Orlen Wisla Plock, offenbar so nachhaltigen Eindruck, dass die Katalanen den Kreisläufer abwarben. Syprzak ist neben Mariusz Jurkiewicz (ging zum Meister Kielce) und Alexander Tioumentsev (Meshkov Brest) einer von drei namhaften Spielern, die das Team vor dieser Saison verließen.
Drei Neuzugänge
Doch das ist keine neue Situation in Plock: "In den vergangenen drei Jahren hat sich in der Mannschaft eine Menge getan", sagt Kapitän Adam Wisniewski, seit 15 Jahren bei den "Oilers", "viele Spieler sind gegangen und gekommen. Aber immer haben wir es geschafft, als Einheit aufzutreten." Tatsächlich ist der Club, der mit der vor einigen Jahren mit einem Testspiel gegen den THW Kiel eingeweihten "Orlen-Arena" einen großen Sprung nach vorn machte, auch eine attraktive Adresse für ausländische Spieler. So ersetzte man Syprzak durch den erfahrenen chilenischen Kreisläufer Marko Oneto, der 2011 mit Barcelona die Königsklasse gewann und zuletzt bei GWD Minden spielte. Für Mittelmann Tioumentsev holte man mit Dmitrii Zhitnikov von Chehovskie Medvedi eines der größten Mittelmann-Talente Russlands, der mit seinen 25 Jahren schon auf die Erfahrung aus vier Jahren Königsklasse und von etlichen Turnieren mit der Nationalmannschaft bauen kann. Als dritten Neuzugang verpflichtete Orlen Wisla Plock den erfahrenen polnischen Halblinken Bartosz Konitz.
Bilanz: Fünf THW-Siege, eine Niederlage
Der deutsche Rekordmeister und der siebenfache polnische Meister trafen bisher sechs Mal in der "VELUX EHF Champions League" aufeinander. Gleich die erste Partie verloren die Kieler 2005 mit 31:32 in Plock, es folgten fünf Siege (siehe auch Gegnerstatistik im THW-Archiv). Zuletzt duellierten sich beide Teams in der Saison 2013/2014: In Plock gewann der THW Kiel damals durch ein Last-Minute-Tor mit 34:33 (siehe Spielbericht), musste nach der harten Auseinandersetzung aber viele Verletzungen beklagen. Das Rückspiel war dann eine klare Sache für die "Zebras", die vor den eigenen Fans mit 34:25 siegten (siehe Spielbericht im THW-Archiv).
Unentschieden gegen Veszprem
Mit den Neuzugängen möchte Manolo Cadenas, seit 2013 an der Seitenlinie bei Orlen Wisla Plock, nicht nur dem größten nationalen Konkurrenten aus Kielce auf die Pelle rücken. Ziel ist es vielmehr, bei der elften Teilnahme an der "VELUX EHF Champions League" endlich einmal weiter als bis ins Achtelfinale zu kommen. "Wir waren in den vergangenen beiden Jahren dicht dran", erinnert sich Wiesniewski an das Ausscheiden gegen Veszprem (2014) und Vardar Skopje (2015). "Wir haben aber immer gegen richtig große Namen verloren. Ich hoffe, dass wir in diesem Jahr den Spieß umdrehen können." Einige "Duftmarken" hat Orlen Wisla Plock bereits gesetzt: In Paris unterlag man knapp mit 24:29, bei RK Celje holte Orlen Wisla Plock einen ungefährdeten 28:25-Sieg. Und zu Hause rang man dem letztjährigen Finalisten MVM Veszprem ein 27:27-Unentschieden ab, bei dem der portugiesische Kreisläufer Tiago Rocha gleich neun Treffer erzielte. Rocha ist mit insgesamt 16 Toren vor Zhitnikov (14) erfolgreichster Werfer des polnischen Vizemeisters.
Hier kann man das Spiel live sehen
Das Spiel leiten die beiden Schweden Michael Johansson und Jasmin Kliko, als EHF-Delegierter wird der Spanier Tono Huelin in Plock am Tisch sitzen. Anwurf ist um 20.45 Uhr, Sky Sport überträgt ab 20.30 Uhr live aus der "Orlen-Arena". In Kiel kann man das zweite Auswärtsspiel des THW Kiel in der "VELUX EHF Champions League" unter anderem in den Sky-Bars "Bar Cultura", "Gutenberg", "McLang's Irish Pub", "Fußballcenter Pagelsdorf" und "Sporthotel Avantage" live mit anderen THW-Fans verfolgen. Auf geht's, Kiel!
KN: Rotation gegen die Müdigkeit
Plock. 56 Tage sind seit dem Saisonbeginn des deutschen Handball-Meisters THW Kiel vergangen. Oder anders gesagt: 16 Spiele und rund 10 000 Reisekilometer, aufgeteilt auf einen irren Mittwoch-Sonnabend/Sonntag-Mittwoch-Rhythmus. In dieser Woche lassen die Zebras die heimatliche "Zwischenstation" sogar ganz aus, flogen am Donnerstag von Frankfurt am Main nach Warschau, von dort aus weiter zum nächsten Gegner in der Champions League. Der heißt heute Abend (20.45 Uhr) Orlen Wisla Plock.
Die 122 000-Einwohner-Stadt nordwestlich von Warschau lebt vom Öl, der Mineralöl- und Tankstellenkonzern PKN Orlen ist Namensgeber der Halle (Orlen-Arena), ist Hauptsponsor des Vereins, dessen Team sich "Oilers" nennt. Die Stimmung in dem 5500 Zuschauer fassenden Hexenkessel sei, so THW-Trainer Alfred Gislason, "phänomenal", die Mannschaft "sehr stark, gut besetzt". Besonders das rumänische Supertalent Dan Emil Racotea auf Halblinks hat es ihm angetan. Der 2,02 Meter große 20-Jährige sei "die Hoffnung Rumäniens". "Ihn haben ganz bestimmt ganz viele Vereine auf dem Zettel", so der Kieler Trainer. Der Isländer will die nächsten Spiele - in Plock, am Mittwoch gegen Eisenach und am kommenden Sonnabend in der Champions League in Veszprem - trotz aller Gefahr nutzen, um "noch mehr zu rotieren". Soll heißen: Neuzugänge wie Christian Dissinger oder Erlend Mamelund (beide Halblinks) sollen weiter in die Mannschaft finden, um besonders Akteuren wie Domagoj Duvnjak oder Joan Canellas Pausen auf der Bank zu verschaffen. "Man hat einigen Spielern in Mannheim in der entscheidenden Phase die Müdigkeit deutlich angemerkt", sagte der Isländer mit Blick auf das 20:24-Pleite bei den Rhein-Neckar Löwen am Mittwoch. Rückkehrer Igor Anic ist in der Champions League erst ab dem 21. November (in Paris) spielberechtigt. Mit den ganz großen Namen kann Wisla Plock - derzeit die polnische Nummer zwei hinter Meister KS Vive Kielce - zwar nicht aufwarten, verschaffte sich in Gruppe A mit einem 27:27 gegen Veszprem sowie einem 28:25-Sieg in Celje jedoch Respekt. Kein Wunder, dass der spanische Coach Manolo Cadenas, von 2007 bis 2009 Trainer beim FC Barcelona, vor dem Spieltag in der Königsklasse selbstbewusste Töne anstimmt: "Zeit für eine angemessene Vorbereitung auf das Spiel gegen Kiel hatten wir genug. Das Team glaubt an einen Sieg." Rückraumspieler Bartosz Konitz ergänzt: "Wir wissen um die Personalprobleme bei THW Kiel. Aber wir konzentrieren uns vor allem auf uns selbst." Ziel der Polen ist das Erreichen des Viertelfinales. "Wir waren in den vergangenen beiden Jahren dicht dran", erinnert sich Kapitän Adam Wisniewski. Vom Erstliga-Absteiger GWD Minden wechselte Kreisläufer Marko Oneto an die Weichsel. Von Medwedi Tschechow kam der russische Spielmacher Dimitri Zhitnikov. Bester Torschütze bislang ist der portugiesische Kreisläufer Tiago Rocha - vor seinem Wechsel 2014 nach Polen zehn Jahre lang beim FC Porto. Aber auch mit dem 2,13 Meter großen spanischen Linkshänder Angel Montoro, der 2013 genau wie Keeper Rodrigo Corrales vom FC Barcelona kam, oder den beiden Serben Ivan Nikcevic (Linksaußen) und Nemanja Zelenovic (Halbrechts) versprüht der Tabellenfünfte der Gruppe A Gefahr. Bis dato gab es sechs Aufeinandertreffen in der Champions League. Nur die erste Begegnung verloren die Zebras in Plock mit 31:32. Auch daraus schöpfen die zum Aberglauben neigenden Polen ihre Hoffnung auf einen Sieg: Das war fast genau vor zehn Jahren am 8. Oktober 2005. (Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 07.10.2015)
Die 122 000-Einwohner-Stadt nordwestlich von Warschau lebt vom Öl, der Mineralöl- und Tankstellenkonzern PKN Orlen ist Namensgeber der Halle (Orlen-Arena), ist Hauptsponsor des Vereins, dessen Team sich "Oilers" nennt. Die Stimmung in dem 5500 Zuschauer fassenden Hexenkessel sei, so THW-Trainer Alfred Gislason, "phänomenal", die Mannschaft "sehr stark, gut besetzt". Besonders das rumänische Supertalent Dan Emil Racotea auf Halblinks hat es ihm angetan. Der 2,02 Meter große 20-Jährige sei "die Hoffnung Rumäniens". "Ihn haben ganz bestimmt ganz viele Vereine auf dem Zettel", so der Kieler Trainer. Der Isländer will die nächsten Spiele - in Plock, am Mittwoch gegen Eisenach und am kommenden Sonnabend in der Champions League in Veszprem - trotz aller Gefahr nutzen, um "noch mehr zu rotieren". Soll heißen: Neuzugänge wie Christian Dissinger oder Erlend Mamelund (beide Halblinks) sollen weiter in die Mannschaft finden, um besonders Akteuren wie Domagoj Duvnjak oder Joan Canellas Pausen auf der Bank zu verschaffen. "Man hat einigen Spielern in Mannheim in der entscheidenden Phase die Müdigkeit deutlich angemerkt", sagte der Isländer mit Blick auf das 20:24-Pleite bei den Rhein-Neckar Löwen am Mittwoch. Rückkehrer Igor Anic ist in der Champions League erst ab dem 21. November (in Paris) spielberechtigt. Mit den ganz großen Namen kann Wisla Plock - derzeit die polnische Nummer zwei hinter Meister KS Vive Kielce - zwar nicht aufwarten, verschaffte sich in Gruppe A mit einem 27:27 gegen Veszprem sowie einem 28:25-Sieg in Celje jedoch Respekt. Kein Wunder, dass der spanische Coach Manolo Cadenas, von 2007 bis 2009 Trainer beim FC Barcelona, vor dem Spieltag in der Königsklasse selbstbewusste Töne anstimmt: "Zeit für eine angemessene Vorbereitung auf das Spiel gegen Kiel hatten wir genug. Das Team glaubt an einen Sieg." Rückraumspieler Bartosz Konitz ergänzt: "Wir wissen um die Personalprobleme bei THW Kiel. Aber wir konzentrieren uns vor allem auf uns selbst." Ziel der Polen ist das Erreichen des Viertelfinales. "Wir waren in den vergangenen beiden Jahren dicht dran", erinnert sich Kapitän Adam Wisniewski. Vom Erstliga-Absteiger GWD Minden wechselte Kreisläufer Marko Oneto an die Weichsel. Von Medwedi Tschechow kam der russische Spielmacher Dimitri Zhitnikov. Bester Torschütze bislang ist der portugiesische Kreisläufer Tiago Rocha - vor seinem Wechsel 2014 nach Polen zehn Jahre lang beim FC Porto. Aber auch mit dem 2,13 Meter großen spanischen Linkshänder Angel Montoro, der 2013 genau wie Keeper Rodrigo Corrales vom FC Barcelona kam, oder den beiden Serben Ivan Nikcevic (Linksaußen) und Nemanja Zelenovic (Halbrechts) versprüht der Tabellenfünfte der Gruppe A Gefahr. Bis dato gab es sechs Aufeinandertreffen in der Champions League. Nur die erste Begegnung verloren die Zebras in Plock mit 31:32. Auch daraus schöpfen die zum Aberglauben neigenden Polen ihre Hoffnung auf einen Sieg: Das war fast genau vor zehn Jahren am 8. Oktober 2005. (Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 07.10.2015)